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Heilbronn
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Unverpackt-Laden ermöglicht Einkauf ohne Plastik

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Am Samstag eröffnet der erste Heilbronner Unverpackt-Laden. Ab 14 Uhr kann im "Liva" gegenüber vom Stadttheater lose Ware mit Einmachgläsern und Stoffbeuteln geshoppt werden.

von Milva-Katharina Klöppel

An die Stoffsäcke, Einmachgläser und fertig, los – am Samstag um 14 Uhr öffnet der erste Unverpackt-Laden Heilbronns. "Liva" heißt der Laden. Dann dürfen die Unterländer auch vor ihrer Haustür so ganz anders als im Discounter einkaufen: „Hier vorne muss jeder Kunde sein Behältnis abwiegen“, erklärt Linda Tiedemann den Ablauf und zeigt auf eine Waage gleich hinter dem Eingangsbereich. In einem Regal daneben finden sich Einmachgläser, Stoffbeutel und wiederverwendbare Papiertüten.

An die Stoffsäcke, Einmachgläser und fertig, los – am Samstag um 14 Uhr öffnet der erste Unverpackt-Laden Heilbronns. Foto: Milva-Katharina Klöppel
An die Stoffsäcke, Einmachgläser und fertig, los – am Samstag um 14 Uhr öffnet der erste Unverpackt-Laden Heilbronns. Foto: Milva-Katharina Klöppel

„Unsere Kunden dürfen aber auch Behälter von zu Hause mitbringen“, sagt Patrick Wimmer. Anders als andere Unverpackt-Läden lässt das junge Paar auch Plastikdosen zum Befüllen zu. Wenn das Gewicht der umweltfreundlichen Verpackung ermittelt wurde, kann geshoppt werden. Übrigens: Hinter den Unverpackt-Läden in Deutschland steckt kein Franchise-System. Man tausche sich untereinander aus und versucht, Fehler der ersten Läden nicht zu wiederholen. Aber abgesehen davon steht jedes Geschäft für sich.

Selbst abfüllen und bezahlen

Im Heilbronner Unverpackt-Laden gibt es zahlreiche Getreidesorten, Nudeln und Reis in großen Schütten, sogenannten Bulk Bins, an der Wand, aus denen sich jeder seine gewünschte Menge abfüllen kann. „Anschließend wird an der Kasse erneut gewogen und der Preis ermittelt“, sagt Tiedemann. Mit der Zeit würden die Kunden ein Gefühl für die Menge und damit auch den Preis bekommen, erklärt die 26-Jährige. Ein Umdenken hin zum bewussten Einkauf, so wie es sich die beiden Jungunternehmer wünschen. Besonders stolz ist Patrick Wimmer auch auf die großen Sitzecken entlang der Fensterfront. „Wir haben extra weitere Steckdosen anbringen lassen, damit die Kunden sich hier auch mal für einen längeren Zeitraum aufhalten“, so der gelernte Handwerker. Das Liva soll ein Ort zum Wohlfühlen und Verweilen sein.

Die Kunden dürfen auch Behälter von zu Hause mitbringen- Foto: Milva-Katharina Klöppel
Die Kunden dürfen auch Behälter von zu Hause mitbringen- Foto: Milva-Katharina Klöppel

Dinge für den täglichen Bedarf

Nicht nur Lebensmittel führt der Laden an der Allee 73. Es gibt auch alles für den täglichen Bedarf – von A wie Abwaschschwämmchen bis Z wie Zahnpasta in Tablettenform. Wer durch den Laden schlendert, entdeckt an jeder Ecke praktische Alternativen zum Plastikkonsum. Ein Beispiel ist das Bienenwachstuch als Ersatz für Alu- oder Frischhaltefolie.

Unternehmen aus der Region stellen ihr Sortiment vor 

Am Samstag, 28. September, öffnet das Liva-Team zur Premiere erst ab 14 Uhr. Bis 18 Uhr stellen dann auch Unternehmen aus der Region ihr Sortiment vor, die es zukünftig im Unverpackt-Laden zu kaufen gibt. Mit dabei sind Mossa, die vegane Manufaktur aus Bretten, die Seitan-Manufaktur Seitani aus Gaiberg, Hagen Kaffee aus Heilbronn, Wino Biolandbau aus Brackenheim sowie Seybold Naturkost aus Lauffen.

Ab Montag ist der Laden dann täglich von 10 bis 19 Uhr und donnerstags sogar bis 21 Uhr geöffnet. Am Samstag ist von 9 bis 15 Uhr geöffnet.


So werden die Waren angeliefert (Nachtrag)

Waren zum Selbstabfüllen, wie zum Beispiel Öle oder Kaffee, bezieht das Liva von regionalen Händlern in Pfandeimern, Nüsse werden in großen 25-Kilo-Papiersäcken angeliefert. Weitere Berichterstattung zum Thema folgt.


Weitere Informationen auch unter www.unverpackt-heilbronn.de

 

 

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