Und auf einmal wird es ernst
Berufsfeuerwehr Heilbronn gewährt 15 Lesern Einblicke in die Arbeit der Rettungskräfte. Teilnehmer sind live bei Einsatzbeginn dabei. Und sie sehen die Region mal aus einem anderen Blickwinkel.

Plötzlich sind die Leser mittendrin. Auf dem Monitor in der Fahrzeughalle der Berufsfeuerwehr Heilbronn leuchtet diese Meldung auf: Rauchentwicklung in der Urbanstraße in Heilbronn. Vermutlich ein Autobrand. Keine Übung, ein echter Alarm. Männer eilen aus allen Himmelsrichtungen, laufen zu ihrer in der Halle vorbereiteten Ausrüstung, binnen weniger Sekunden stecken sie in ihren feuerfesten Anzügen, spurten zu den Einsatzfahrzeugen, springen hinein, schalten auf dem Hof Blaulicht und Martinshorn ein und brausen Richtung Innenstadt.
Die integrierte Leitstelle als hochtechnisierter Raum
15 Teilnehmer haben bei der 25. Lesersommer-Aktion in diesem Jahr einen Blick hinter die Kulissen der Berufsfeuerwehr Heilbronn erhalten. Jürgen Vogt (53) führt die Leser dorthin, wo der Alarm einging - die Integrierte Leitstelle. Die Rufnummer 112 für Feuerwehr und Rettungsdienst läutet in dem hochtechnisierten Raum an acht Telefonen gleichzeitig. Ein Disponent nimmt den Anruf an und schickt bei Bedarf die Rettungskräfte los, erklärt Vogt.
Ein Notruf geht ein. Unfall in Gemmingen, eine Person verletzt, sie blutet. Der Disponent bleibt am Telefon ruhig. Er fragt noch einmal den Standort ab, erkundigt sich nach den Verletzungen - zu diesem Zeitpunkt ist Hilfe bereits auf dem Weg. Die beiden Verantwortlichen in der Integrierte Leitstelle beobachten den Einsatz auf einem seiner acht Monitore. Erstaunt verfolgt Walter Schüch aus Langenbrettach den Einsatz am Monitor. "Diese Entwicklung. Hochinteressant", sagt der 79-Jährige, der selbst einmal Feuerwehrmann war.
Das möchte Timoé Weber auf jeden Fall werden - wenn er einmal groß ist. Der Sechsjährige ist mit Opa Siegfried Weber (69) aus Ilsfeld bei der Lesersommer-Veranstaltung. Große Augen bekommt auch er, als Vogt die einzelnen Fahrzeuge erklärt.

Denn die Feuerwehr Heilbronn rückt nicht nur zu Löscheinsätzen aus. Die Leser bekommen hautnah gezeigt, wie die Feuerwehr arbeitet: mehrere Boote für die Rettung von Menschen im Wasser, eine mobile Einsatzzentrale - bei größeren Ereignissen untergebracht in einem umgebauten Linienbus - Werkzeug für die Öffnung von Türen oder Fanginstrumente für die Rettung von Tieren, angefangen von Enten über Pferden bis hin zu Schlangen und Bibern oder auch mal einer giftigen Bananenspinne.
Drehleiter auf 30 Meter ausgefahren
Darüber ist auch Marianne Schmidhuber (66) erstaunt. "Das hier alles mal zu sehen und zu erleben, für was die Feuerwehr zuständig ist - davor habe ich Respekt", sagt die Frau aus Brackenheim. Aurelia Kling aus Heilbronn sagt: "Das ist super, dass man das alles mal sieht. Noch mehr zu sehen bekommen die Teilnehmer, als es in einem Korb der Drehleiter auf 30 Meter nach oben geht. Timoé sagt: "Ich habe bis zur Burg Stettenfels gesehen." Und für ihn ist damit klar. Feuerwehrmann ist sein Traumberuf.


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