Teure Autos der ADAC-Rallye Käthchen Classic machen Station in Heilbronn
Die Teilnehmer der ADAC-Rallye Käthchen Classic präsentieren kurz ihre wertvollen Autos auf dem Marktplatz. Oftmals ist diese Oldtimer-Rundfahrt eine sehr familiäre Angelegenheit.

Die einen fahren mit, weil es ihnen einfach Spaß macht, die anderen, um ihren Oldtimer zu präsentieren. Bei der elften. Auflage der ADAC-Rallye Käthchen Classic sind am Samstag 46 Fahrzeuge der Baujahre 1946 bis 2000 nach einer Ausfahrt auf den Heilbronner Marktplatz vorgefahren, um sich für die Rallye den Stempel zu holen und ihre Autos kurz zu zeigen.
Anders als bisher fuhren die Rallye-Teilnehmer nur kurz und einzeln auf den Marktplatz, um gleich zum Start- und Zielpunkt nach Böckingen zum Bürgerhaus zu fahren. Die Moderatoren vom Motorsportclub Heilbronn, Holger Kühne und Andreas Häberle, interviewten kurz die Fahrer, unter denen Vater und Sohn, Ehepaare und Brüder zusammen fuhren.
Klaus-Peter Suske aus der Nähe von Filderstadt etwa sitzt am Steuer eines roten Mercedes Benz 230 C aus dem Jahr 1980. Als Beifahrer fungiert sein Bruder Michael, beide sind seit 26 Jahren Zeitnehmer bei großen Rallyes wie Hamburg-Berlin oder der "Histo-Monte", die von Hanau nach Monte Carlo führt. "Vor drei Jahren haben wir uns den Oldtimer gekauft, weil wir als Zeitnehmer wissen wollten, was die Teilnehmer an der Lichtschranke falsch machen", sagt Klaus-Peter Suske.
Es geht um Genauigkeit
Schließlich geht es bei der Rallye nicht um Geschwindigkeit, "sondern um Genauigkeit", erklärt Andreas Imkampe aus Eberstadt. Nach einem vorgegebenen Zeitplan müssen bei der Gesamtstrecke von 380 Kilometern an jeder Lichtschranke Hundertstelsekunden eingehalten werden, um nicht Strafpunkte zu bekommen. "Und jetzt wissen wir, dass es oftmals Unkonzentriertheit ist, wenn die Fahrer um 20 Sekunden danebenliegen", sagt Michael Suske. Während Andreas Imkampe als Beifahrer in seinem Touring Spider aus dem Jahr 1960 sitzt, fährt seine Frau Christina Imkampe mit Heike Krautwer einen Bertone Junior, Baujahr 1976. "Ich fahre hier mit aus Gruppenzwang", scherzt Christina Imkampe, denn in der Familie grassiert das Oldtimer-Fieber. Auch Sohn Jonas fährt mit, "der von uns zum Examen einen BMW 1802 aus dem Jahr 1973 geschenkt bekommen hat", erzählt der Vater Andreas Imkampe.
Manche Oldtimer haben einen Verkaufswert von rund 100.000 Euro, erzählt ein Teilnehmer. Und bei fast allen ist das Oldtimer-Fieber schon in jungen Jahren entstanden, so wie etwa bei Sven Hanselmann aus Schwaigern. "Mich begeistern schon seit meiner Kindheit die Form und die urtümliche Technik", erzählt der Hausarzt. Er selbst fährt bereits zum zehnten Mal die Käthchen-Rallye mit einem Porsche 356 SC, der 1964 gebaut wurde.
Im Bürgerhaus wird gefachsimpelt
Fachsimpeln und den Tag Revue passieren lassen ist im Bürgerhaus angesagt. Weil er von der Rallye erfahren hat, gesellt sich auch Michael Partzsch dazu mit einem ganz besonderen Oldtimer, der nicht an der Rallye teilnimmt: einem MGSA aus dem Jahr 1936, "ein englisches Originalfahrzeug, das damals als eines von 280 in die Schweiz ausgeliefert wurde", betont Partzsch.