Tablets für alle Heilbronner Schulen: Das sind die Details zum Deal
Mehr als 20.000 Schüler und Lehrer werden mit Tablets ausgestattet. Die Schwarz-Stiftung macht es mit einer Millionen-Spende möglich. Eine "Weltsensation" feiert der Gemeinderat. Wie viel Geld der Gönner genau beisteuert, bleibt unbekannt.

Die Begeisterung war einhellig. Eine "Weltsensation der Bildungsanstrengungen" sah Thomas Aurich von der CDU-Fraktion im Heilbronner Gemeinderat in dem, was die Stadt unter dem Titel Digitale Bildungsoffensive anstrebt. Rund 20.500 Schüler und Lehrer in der Stadt werden mit Tablets und Laptops ausgestattet, am Ende steht die Vollversorgung mit digitalen Endgeräten. Ein "Alleinstellungsmerkmal" sieht die SPD in der digitalen Einkaufstour.
"Chapeau" hieß es aus den Reihen der Grünen an die Adresse der Verwaltung, aber insbesondere an die Adresse jener Institution, die das Projekt möglich macht. Die Dieter-Schwarz-Stiftung steuert eine - wie es heißt - "großzügige" Spende bei, deren Höhe öffentlich nicht kommuniziert wird. Als Grund teilt die Stadtverwaltung mit, es gebe ein "berechtigtes Interesse" des Geldgebers, dass der Betrag vertraulich bleibt.
Tablets für Schüler und Lehrer an Heilbronner Schulen: "Berechtigtes Interesse": Höhe der Spende bleibt geheim
Es dürfte sich um einen stattlichen zweistelligen Millionenbetrag handeln. Die Stadt hat für das Jahr 2024 einen Eigenanteil von fünf Millionen Euro vorgesehen. Im kommenden Jahr sollen 7000 zusätzliche Endgeräte angeschafft werden, 2025 kommen weitere 9000 hinzu. Der Gerätepark wird neben Surface-Geräten des Herstellers Microsoft aus iPads von Apple bestehen. Einstiegsgeräte der Marke sind derzeit für knapp über 400 Euro zu haben. Laut Experten aus der IT-Branche gibt der US-Hersteller auch bei Großaufträgen nur überschaubare Rabatte.
Je nach Nutzung in den Schulen wird auch Zubehör wie Tastaturen und Eingabestifte angeschafft. Die Betreuung des Geräteparks übernehmen zum Teil externe Dienstleister. Bis Ende dieses Jahres müssen Schulen Anträge stellen und darlegen, wie sie die Tabletts im Rahmen ihres pädagogischen Konzepts einsetzen wollen. Viele haben bereits entsprechende Erfahrungen gemacht. Rund 4500 Geräte sind an den Heilbronner Schulen derzeit im Einsatz. Die erste Tranche der neuen Tablets und Laptops soll dem Zeitplan zufolge im zweiten Quartal 2024 ausgeliefert werden.
Viel Begeisterung, einzelne skeptische Stimmen
Neben großer Zustimmung gab es im Gemeinderat auch einige skeptische Stimmen. Herbert Burkhardt von den Freien Wählern merkte an, es sei eigentlich staatliche Aufgabe, Schüler mit Lernmaterial auszustatten. "Jetzt gibt es einen Unterschied zwischen Großstädten mit großzügigen Spendern und anderen." Franziska Gminder von der AfD betonte die Bedeutung pädagogischer Konzepte, "damit die Geräte Teil des Lernprozesses werden und nicht die Hauptsache".