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Nazi-Vergangenheit
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Stadt Heilbronn will Ex-OB Hoffmann wegen NS-Lügen Ehrenring entziehen

  
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Die Enthüllungen der Historikerin Susanne Wein haben Konsequenzen. Die Stadtverwaltung Heilbronn schlägt dem Gemeinderat vor, Ex-OB Hans Hoffmann posthum den Ehrenring zu entziehen.

Die Enthüllungen zur Nazi-Vergangenheit von Hans Hoffmann, ehemaliger Heilbronner Oberbürgermeister und hier beim Empfang zu seinem 80. Geburtstag im Jahr 1995 zu sehen, haben Konsequenzen.
Die Enthüllungen zur Nazi-Vergangenheit von Hans Hoffmann, ehemaliger Heilbronner Oberbürgermeister und hier beim Empfang zu seinem 80. Geburtstag im Jahr 1995 zu sehen, haben Konsequenzen.  Foto: HSt-Archiv (groß) / Stadtarchiv Heilbronn, B.Kimmerle (klein)

Susanne Weins Enthüllungen zum ehemaligen Oberbürgermeister Dr. Hans Hoffmann, der seine Nazi-Vergangenheit vertuschte, haben Konsequenzen. Der amtierende OB Harry Mergel erklärte am Mittwoch in einer ersten Stellungnahme, Hoffmann habe "in seiner Amtszeit unzweifelhaft Verdienste für die Stadt erworben und dazu beigetragen", Heilbronn weiter zu entwickeln. Gleichzeitig aber habe er die Öffentlichkeit und den Gemeinderat im Hinblick auf seine Person und seine persönliche Lebensgeschichte getäuscht.

"Ich bin mir sicher, dass ihm der Gemeinderat den Ehrenring in Kenntnis seiner wahren Biografie damals nicht verliehen hätte", so Mergel. Aus diesem Grund werde die Stadtverwaltung dem Gemeinderat vorschlagen, den 1977 verliehenen Ehrenring posthum wieder abzuerkennen. Hoffmanns Porträt in der OB-Galerie im Rathaus werde mit einer Kommentierung ergänzt, "die die Forschungsergebnisse aufgreift".


Heilbronner SPD geht auf Distanz zu ehemaligem Parteimitglied Hoffmann

Die Heilbronner SPD begrüßt, dass ihrem ehemaligen Parteimitglied die städtische Ehrenring-Würde entzogen wird. "Auf Basis seiner wahren Geschichte hätte er diese Ehrung nie bekommen", erklärt Vorsitzende Tanja Sagasser-Beil.

Gleichzeitig verurteile der Stadtverband aufs Schärfste, dass der Ex-OB seine politische Karriere "auf die Vertuschung seiner NS-Vergangenheit und auf Verleugnungen aufgebaut hat". Wäre dies bekannt gewesen, hätte ihn die sozialdemokratische Partei niemals als ihren OB-Kandidat nominiert. 

 

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