Silhouette der Blitz-Brücke in Heilbronn nimmt Gestalt an
Der Stahlbau der Buga-Brücke zwischen Hauptbahnhof und dem Stadtteil Neckarbogen in Heilbronn ist etwa zur Hälfte fertig. Der nächste Bauabschnitt mit dem großem Bogen wird am spektakulärsten, denn ab dann wird die Blitz-Form der Brücke gut erkennbar sein.

Wir halten Wort, die Brücke kommt", verkündete der Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel Ende Februar stolz, als die ersten Stahlteile für die Buga-Brücke in Heilbronn eingehoben wurden. Und so langsam ist die gezackte Silhouette des Konstrukts auch schon erahnbar, die später in diesem Jahr wie ein liegender Blitz über die Gleise am Hauptbahnhof in den neuen Stadtteil Neckarbogen führen wird.
Nicht überraschend ist es daher, dass die Fuß- und Radwegbrücke schon jetzt den Spitznamen "Blitz" trägt, auch wenn ihr offizieller Name seit Mitte Februar "Buga-Brücke" ist. Bis Oktober werden die Bauarbeiten an der Rad- und Fußwegverbindung voraussichtlich noch andauern, Ende des Jahres soll sie eingeweiht werden.
Stahlbau befindet sich in Phase drei
Wer an der Baustelle vorbeikommt, sieht schon ein paar markante Zacken. Sie sind Teil des Stahlkonstrukts, das in sechs Bauabschnitten errichtet wird. An sich läuft der Brückenbau schon seit April 2020, als die Beton-Unterbauten fertiggestellt wurden. Mittlerweile befindet sich der Stahlbau in Phase drei, Anfang kommender Woche beginnt die vierte sogenannte Session.
Auf bis zu 20 Tonnen Gewicht kommen die einzelnen Stahlträgerteile, der Gesamtstahlanteil wird am Ende etwa 600 Tonnen wiegen. Schon in den nächsten Wochen wird endgültig kein Zweifel mehr an der Form der Brücke bestehen, denn dann kommt der spektakulärste größte Stahlbogen an die Reihe, der den Blitz vervollständigt. Der letzte Stahlbauabschnitt soll im Juni abgeschlossen sein.

Zu den sechs Phasen gehören neben der Silhouette auch die Decks sowie Geh- und Fahrflächen. Schließlich kommen noch zwei Aufzüge an beide Enden der Brücke und die Treppen.
Fuß- und Radwegbrücke nur über Treppen und Aufzug begehbar
Den Auftrag zum Bau der Stahlkonstruktion hat die österreichische MCE GmbH bekommen. Die Elemente wurden in deren ungarischem Werk in Nyíregyháza gefertigt. Das architektonische Konzept stammt von der ARGE Peter und Lochner Ingenieure und den Architekten von Arch-22 aus Stuttgart. Wenn die Verbindungsbrücke fertig ist, wird sie 190 Meter lang sein, 4,5 Meter breit und am höchsten Punkt 26 Meter hoch.
Im Vorfeld wurde kritisiert, dass es keine Fahrradrampe geben wird. Als Fuß- und Radwegbrücke ist sie nur über Treppen oder Aufzug erreichbar. Grund dafür ist, dass auf der Seite des Hauptbahnhofs nicht genügend Platz für eine Rampe ist, teilt die Stadt mit. Eigentlich hätte die Buga-Brücke schon bis zur Bundesgartenschau 2019 fertig sein sollen. Daraus wurde aus Zeit- und Kostengründen nichts.
Auf dem ehemaligen Buga-Areal entsteht nun das neue Stadtviertel Neckarbogen, für das die Brücke eine zentrale Funktion haben soll. In dem neuen Quartier sollen einmal 3500 Menschen wohnen und 1000 Menschen arbeiten. Zusätzlich sollen dort künftig 1000 Schüler in die Josef-Schwarz-Schule gehen. Der große Wunsch der Stadt ist, dass die insgesamt 5500 Menschen, die also regelmäßig im Neckarbogen verkehren werden, nur 30 Prozent der Wege mit dem Auto und 70 Prozent zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen.