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Schwere Zeiten für die Heilbronn Marketing GmbH ohne Feste und Feiern

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Alle Feste im ersten Halbjahr sind abgesagt: Die Heilbronn-Marketing-Gesellschaft muss sich im Corona-Jahr 2021 neu erfinden. Oberbürgermeister Harry Mergel setzt "für einen kraftvollen Wiedereinstieg" nach dem Lockdown eine Task-Force ein.

Wird es in diesem Herbst wieder ein Weindorf rund um das Rathaus geben? Eher unwahrscheinlich, sagen die Veranstalter. Es werden Alternativen überlegt.
Foto: Archiv/Mugler
Wird es in diesem Herbst wieder ein Weindorf rund um das Rathaus geben? Eher unwahrscheinlich, sagen die Veranstalter. Es werden Alternativen überlegt. Foto: Archiv/Mugler  Foto: Mugler

Der verkaufsoffene Sonntag Ende März abgesagt, der Trollinger-Marathon erneut um ein Jahr verschoben, das Neckarfest gestrichen: Es sind schwere Zeiten für die Heilbronn-Marketing GmbH (HMG). 

Die Gesellschaft, die das Ziel hat, den Tourismus zu stärken, mit attraktiven Veranstaltungen viele Menschen nach Heilbronn zu locken und das Image der Stadt zu verbessern, ist von der Corona-Pandemie genauso betroffen wie Händler, Unternehmen, Hotel- und Gastronomiebetriebe. Im ersten Halbjahr 2021 wurden alle Großveranstaltungen abgesagt, nachdem schon im vergangenen Jahr nahezu alle größeren Events gestrichen werden mussten.

"Eigentlich wollten wir nach dem Buga-Jahr 2019 den Aufwind nutzen und voll durchstarten. Jetzt stehen wir vor neuen Herausforderungen unter ganz anderen Rahmenbedingungen", schildert HMG-Geschäftsführer Steffen Schoch die Lage der Gesellschaft mit rund 60 Mitarbeitern.


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Teile der Mannschaft in Kurzarbeit

Die Event-Abteilung, Teile der touristischen Abteilung und Mitarbeiter aus den internen Geschäftsbereichen sind in Kurzarbeit, die restlichen Beschäftigten arbeiten an dezentralen Veranstaltungen, die auch in Corona-Zeiten durchgeführt werden könnten. Steffen Schoch denkt dabei an einen "Weinsommer, der kleinere Angebote in der Stadt, in den Weinbergen und auf den Weingütern bieten soll". Ähnliche Veranstaltungen an insgesamt 30 Standorten zogen im vergangenen Jahr immerhin 20.000 Besucher an. Auch digitale Stadtführungen, Tourismustage sowie ein digitaler Shop- und Gastrofinder sollen für Heilbronn werben.

Dennoch ist klar, dass die HMG auch finanziell unter den massiven Einschränkungen leidet, weil der Etat stark von Großveranstaltungen und Sponsoren abhängig ist. So belief sich der Jahresfehlbetrag im Jahr 2017 noch auf 2,9 Millionen Euro. Für das abgeschlossene Jahr 2020 wird ein Fehlbetrag von 4,2 Millionen prognostiziert, für das laufende Jahr sind vier Millionen Euro veranschlagt. Dabei wurden schon Kürzungen von 20 Prozent zum ursprünglich geplanten Haushalt vorgenommen. In normalen Jahren erwirtschaftet die HMG rund die Hälfte ihres Jahreshaushalts, der zuletzt bei knapp fünf Millionen Euro lag, im Buga-Jahr stieg er auf 7,2 Millionen Euro.

Pläne für einen Wiedereinstieg nach dem Lockdown

Die Entwicklungen führen nun auch zu ganz grundsätzlichen Überlegungen in der Stadt, die Hauptgesellschafter der HMG ist. So hat Oberbürgermeister Harry Mergel eine Task-Force eingesetzt, in der alle städtischen Ämter und Töchter von der HMG, über die Wirtschaftsförderung, bis zum Schul-, Kultur- und Sportamt sowie der Stabsstelle Strategie und Zukunftsfragen die Aktivitäten nach dem Lockdown bündeln soll. "Dabei geht es vor allem darum, was wir als Stadt tun können, um einen kraftvollen Wiedereinstieg nach den langen Einschränkungen zu ermöglichen", betont Harry Mergel. Am 18. März soll darüber auch im Gemeinderat diskutiert werden.

Ob es bei der HMG weitere Einschränkungen und Haushaltskürzungen geben wird, ist noch offen. "Ich gehe davon aus, dass in den Gesprächen etwas Gutes herauskommt. Not macht schließlich erfinderisch", ist Steffen Schoch optimistisch.

Konzept für das Weindorf

Etwas Gutes soll auch beim Konzept für das Weindorf 2021 herauskommen, wenn auch das gewohnte Großevent mit 300.000 Besuchern rund um das Rathaus "eher unwahrscheinlich" ist. "Vielleicht können wir bis dahin dezentral an einigen Plätzen in der Stadt feiern", macht sich der HMG-Chef Mut.

 

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