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Schöne Zeitreise: Neues Buch zur Stadtgeschichte Heilbronn

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Eine ebenso anschauliche wie lesenswerte Stadtgeschichte in 55 ausgewählten Schlaglichtern legt der Historiker Ulrich Maier jetzt im Silberburg-Verlag vor: "Zeitreise Heilbronn".

Von Andreas Sommer
Schöne und kompakte Stadtgeschichte: Zeitreise Heilbronn.
Foto: Silberburg
Schöne und kompakte Stadtgeschichte: Zeitreise Heilbronn. Foto: Silberburg  Foto: Silberburg

Wer eine kompakte und kurzweilig geschriebene, ansprechend bebilderte und übersichtlich gestaltete Stadtgeschichte sucht, macht mit Ulrich Maiers neuem Band "Zeitreise Heilbronn" nichts falsch. Der in Heilbronn aufgewachsene Historiker, der zahlreiche Sachbücher und historische Romane zur Geschichte der Region veröffentlicht hat, beleuchtet anhand von 55 Episoden chronologisch den Weg der Stadt durch die Jahrhunderte: Vom Jungsteinzeit-Massaker über Kleists "Käthchen" bis zu Experimenta, Buga, Bildungscampus. Ein Sammelsurium informativer und spannender Schlaglichter auf wichtige Ereignisse, Personen und Orte, die Heilbronn bis heute prägen.

Jedem wichtigem Ereignis ist eine Seite Text gewidmet

Die Auswahl, die Ulrich Maier getroffen hat, ist stimmig, wenngleich sich das meiste vor dem Zweiten Weltkrieg abspielt und nur vier Episoden nach 1945 angesiedelt sind. Maier wendet sich an Geschichtsinteressierte, aber auch an alle, die sich einen kurzen Überblick über bestimmte historische Begebenheiten verschaffen wollen. Jedem Ereignis ist eine Seite Text gewidmet, auf der gegenüberliegenden Seite findet sich ein großformatiges Foto zum Thema oder eine Bildcollage.

 


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Original-Kategorie: Presse - Stadtbild. Original-Beschriftung: Theater; Original-Datierung: 1970; Originalformat: KB
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Heilbronn ist im Spätmittelalter ein selbstverwaltetes Staatswesen, das nur dem Kaiser verpflichtet ist. Die Lage am Neckar im Schnittpunkt wichtiger Handelswege bringt Reichtum in die selbstbewusste Stadt. So ziert die Turmspitze der Kilianskirche kein religiöses Symbol, sondern ein Stadtsoldat mit dem Banner der Reichsstadt. Von der Industrialisierung profitiert Heilbronn, das durch den Übergang an Württemberg im frühen 19. Jahrhundert seine Unabhängigkeit verloren hatte. Demokratischer Liberalismus prägt das Leben in der Hochburg der Sozialdemokratie noch am Ende der Weimarer Republik. Dem Nazi-Terror beugen sich dann auch die Heilbronner - unter Widerstand.

Einschneidende Ereignisse und Blick auf Anekdoten

Maiers Band listet nicht nur einschneidende Ereignisse auf wie die Zerstörung Heilbronns 1944 oder die Pershing-Explosion 1985 auf der Waldheide, die im allgemeinen Bewusstsein fest verankert sind. Er wendet den Blick auch auf Episoden und Anekdoten, die vielen Menschen nicht geläufig sein dürften. Dazu zählen etwa die Ausweisung der Juden aus der Stadt im Jahr 1437 oder die Geschichte über die beherzte Henriette Betz und die Revolutionsfahne der Turner 1848/49. Damals gründet sich gar ein "Verein patriotisch gesinnter Jungfrauen zur Fertigung scharfer Munition".

Als Carl Heinrich Theodor Knorr 1838 in die Stadt kommt, um ein Suppen-Imperium aufzubauen, schaltet er folgende Annonce im "Heilbronner Intelligenzblatt": "Dass ich mein Specereiwaren-Geschäft heute eröffnet habe, verfehle ich nicht sowohl einem hiesigen, wie auch einem auswärtigen Publikum mit dem Bemerken anzuzeigen, dass es mein Bestreben sein wird, jedermann billigst und bestens zu bedienen." Ulrich Maier erinnert auch an den NS-Widerstandskämpfer Gottlob Feidengruber, einen Eisendreher aus der Herbststraße, der am 26. Januar 1944 in Paris hingerichtet wurde.

Wir haben es gewusst: Heilbronns Geschichte ist wechselhaft. Nach der Lektüre von "Zeitreise Heilbronn", die in einer Reihe erscheint, die mit Heidelberg, Konstanz und Freiburg begonnen wurde und fortgesetzt wird, ist dieses Wissen um zahlreiche Facetten reicher.

Info

Ulrich Maier: Zeitreise Heilbronn, Silberburg-Verlag, 128 Seiten, Preis: 19,99 Euro.

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