Pferdemarkt in Heilbronn: So viele Händler wie noch nie
Die Stadt Heilbronn erlebt einen Pferdemarkt mit 310 Ausstellern. Gutes Wetter sorgt für zahlreiche Besucher und gute Umsätze.

Das trockene, kalte Winterwetter zog die Besucher aus nah und fern am Wochenende förmlich in die Stadt. Schon am Samstagnachmittag waren beim 254. Heilbronner Pferdemarkt die Straßen proppenvoll. Am Sonntag gab es dann in der Karlstraße und entlang der Harmonie kaum noch ein Durchkommen.
Am Friedensplatz und am neu gestalteten Busbahnhof am Stadtpark drängten sich die Jüngeren an den Fahrgeschäften und an den Ständen der Marktschreier bildeten sich Menschentrauben. "Ich krieg euer Geld, keine Sorge", versprach Käse-Maxx an der Oststraße jedem, der stehen blieb – und er hatte recht. Dutzendweise gingen die Papiertüten voller Käsespezialitäten über den Tresen, die kleine für 15, die große für 20 Euro.
Sprüche der Marktschreier kommen an
Bei Wattwurm-Olli an der Harmonie fanden die Wursttüten für 20 Euro jede Menge Abnehmer und bei Aal-Volker gegenüber standen Besucher Schlange, um sich mit Makrelen, Aal und Räucherlachs einzudecken. Die Sprüche der klassischen Marktschreier gab es umsonst obendrauf.
"So einen schönen Markt hatte ich noch nie", schwärmte Alexander Ghassemi schon am Montagnachmittag. "Auch die Händler sind zu über 80 Prozent glücklich", freute sich der Marktmeister, der das Amt seit 2009 bei der Heilbronn-Marketing GmbH bekleidet. Kein Wunder: Am Ende schätzte die HMG die Zahl der Besucher an den drei Tagen auf 180.000, das ist rekordverdächtig.
Welchen Stellenwert der Heilbronner Pferdemarkt hat, zeigt schon die Zahl der Nachzügler. Bis zum Startschuss am Samstagmorgen waren noch 34 Händler auf gut Glück nach Heilbronn gekommen, um noch ein Plätzchen zu ergattern, was auch in aller Regel gelang. Am Ende boten 310 Händler und Aussteller ihre Waren an, so viele wie noch nie.
"Beim Aufbau hatte ich teilweise noch Bedenken, aber es hat alles geklappt und auch die Zweiteilung des Vergnügungsparks auf dem Friedensplatz und am Busbahnhof kam sehr gut an", unterstreicht Ghassemi. Oberbürgermeister Harry Mergel sprach am Montag beim traditionellen Mittagstisch im Maybachsaal der Harmonie bei Böckinger Feldgeschrei, Linsen mit Spätzle und Heilbronner Wein von einem sehr erfolgreichen Wochenende: "Das Jahr beginnt in Heilbronn tierisch. Im Januar mit dem Hasenmahl, im Februar mit dem Pferdemarkt", erläuterte ein gutgelaunter OB auf der Bühne, auf der Sontheim's Trollige Lemberger Musik machten, ehe Mergel den traditionellen Pferdewitz erzählte, über den kräftig gelacht aber auch im Nachgang noch diskutiert wurde.
Nachbarbürgermeister in der Harmonie
Kräftig diskutiert wurde in der Harmonie auch unter den zahlreichen Bürgermeister aus den benachbarten Städten und Gemeinden, die die Heilbronner Verwaltung erstmals eingeladen hatte. So wurden unter anderem Ralf Steinbrenner aus Leingarten, Markus Kleemann aus Oberstenfeld, Sarina Pfründer aus Lauffen, Volker Schiek aus Nordheim und Patrick Dillig aus Eberstadt gesichtet, die sich im Oberzentrum auch sichtlich wohlfühlten.
"Wir haben die Bürgermeister eingeladen, weil zu uns auch sehr viele Pferdemarktbesucher aus den umliegenden Landkreisgemeinden kommen", betonte Steffen Schoch. Der HMG-Chef sprach mit Blick auf das Wochenende von einem "sehr positivem Einstieg ins neue Jahr und einer gelungenen Freiluftveranstaltung", die ganz ohne besondere Vorkomnisse über die Bühne ging.
Stattdessen gab es eine bemerkenswerte Zugabe auf der Bühne im Maybachsaal. Denn Harry Mergel ließ seinem ersten Pferdewitz auch noch einen zweiten folgen, der kurz, knackig und eindeutig war: "Was ist ein Cowboy ohne Pferd?", fragte der Oberbürgermeister in die Runde. "Ein Sattelschlepper."