Neue Wohnungen am Alten Friedhof in Heilbronn
Der Oedheimer Bauunternehmer Neufeld plant gegenüber dem Alten Friedhof in Heilbronn drei Gebäude mit insgesamt 73 Wohnungen. Noch sieht es aus der Plattfuß-Brache schlimm aus. Im Juni soll die Erschließung des Areals beginnen.

"Zum Plattfuß" steht auf dem alten Wirtshausschild an der Ecke Weinsberger Straße/ Wartbergstraße in Heilbronn. Der Name der stillgelegten Kneipe darf programmatisch verstanden werden. Aus dem blauen Flachbau scheint die Luft in der Tat raus zu sein. Der Hof sieht aus, als hätte hier eine Bombe eingeschlagen:
Hinter einem Bauzaun klaffen Löcher, überall liegt Schutt und Müll. Sogar ein Kinderwagen wurde entsorgt. Plakate werben für eine Dinosaurier-Show und eine Comedy-Nacht. Wohl Mitte des Jahres dürften sie durch ein Bauschild ersetzt werden. Der Schandfleck soll sich zur attraktiven Wohnadresse verwandeln.
Gemeinderat bringt Bebaungsplan auf den Weg
Der in Oedheim ansässige und in Heilbronn bereits vielfach aktive Bauunternehmer Paul Neufeld plant auf dem Eckareal gegenüber dem Alten Friedhof drei Gebäude mit insgesamt 73 Wohneinheiten; davon 13 sozial geförderte. Der Gemeinderat hat den 27 Ar umfassenden Bebauungsplan jetzt einstimmig auf den Weg gebracht.
Neufeld hofft, dass er nach der Bürgeranhörung bereits im Juni mit den Erschließungsarbeiten beginnen kann, im Herbst mit den eigentlichen Bauarbeiten, wofür er zweieinhalb Jahre veranschlagt. Wegen der zweigeschossigen Tiefgarage seien die Tiefbauarbeiten "sehr komplex". Deshalb, aber auch wegen der langen Bauzeit, könne er noch keine verbindliche Investitionssumme nennen.
Alte Häuser sollen abgebrochen werden

Die Grundstücke gehören dem Bauherren und Projektentwickler bereits. Bis auf das Eckgrundstück sind sie derzeit noch bebaut, überwiegend mit inzwischen fast leergeräumten Lager- und Gewerbehallen. Zwei Wohngebäude an der Wartbergstraße seien zwar teilweise noch bewohnt, "aber wirtschaftlich nicht mehr sanierungsfähig", heißt es in der umfangreichen Gemeinderatsvorlage.
Stadtplanungsamtsleiter Christoph Böhmer begrüßt das Projekt ausdrücklich, weil es die Entwicklung des Quartiers stärke, Flächen schone, an die vorhandene Infrastruktur anknüpfe und weil es auch städtebaulich und architektonisch attraktiv sei. So sahen es in der Sitzung auch die Stadträte Thomas Randecker (CDU), Gerd Kempf (SPD), Eugen Gall (FWV) und Wolf Theilacker (Grüne). Die relativ niedrige Sozialquote von 18 Prozent sei der schon 2015 begonnenen Projektentwicklung geschuldet.
Tiefgarage mit 97 Stellplätzen

Geplant sind drei Einzelgebäude: an der Ecke Weinsberger Straße/Wartbergstraße ein markantes Gebäude mit 41 Wohnungen, das nach Osten und Norden zur Nachbarbebauung von vier Geschossen (plus Penthouse) auf drei abgestaffelt wird. Dahinter sind zwei dreigeschossige Stadtvillen mit zurückgesetztem viertem Dachgeschoss vorgesehen, die sich an den Firsthöhen der Nachbarschaft orientieren. Die Zu- und Abfahrt der Tiefgarage führt über die Wartbergstraße; neben 97 Auto-Stellplätzen, das seien mehr als gefordert, gibt es auch Fahrradparkplätze.
In den drei Häusern soll ein Wohnungsmix aus Eigentumswohnungen, Familienwohnungen, Appartements und sozial gefördertem Wohnungsbau entstehen, hieß es im Gemeinderat. Dies sei im Sinne einer "sozialen Durchmischung, die für Innenstadtquartiere typisch und wünschenswert ist". Im Erdgeschoss des Eckgebäudes sind sieben kleinere Büros oder Gewerbeeinheiten vorgesehen.