Nach Pandemie und Haustier-Boom: Tierheim Heilbronn restlos überfüllt
Während der Pandemie schafften sich viele Menschen ein Tier an. Ob Hund, Katze oder Kaninchen: für einige von ihnen ist nun kein Platz mehr im Alltag und sie landen im Tierheim. Und diese stoßen damit an ihre Grenzen.
Etwa 1,6 Millionen. Das ist laut dem Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschland die Zahl der Tiere, die in der Pandemie ein neues zu Hause fanden. Der Zeitpunkt von Home-Office, Social Distancing und einer Menge Freizeit schien für viele genau richtig zu sein, um sich einen neuen, tierischen Begleiter zu suchen. Nun aber geht die Pandemie – und das Haustier damit auch? Schon 2021 berichtete echo24, dass einige Tierheime nach den Lockerungen mit vielen Neuzugängen rechnen mussten.
Aktuell leben ca. 65 Hunde, 190 Katzen und 50 Kleintiere im Tierheim Heilbronn. Von der Lachtaube bis zur Rotbauch-Spitzkopf-Schildkröte ist da fast alles dabei. Doch woher kommen die meisten? Silke Anders, erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Heilbronn und Umgebung spricht mit echo24: „Die meisten von ihnen sind Fundtiere. Allein 2021 waren es 896 Katzen, die wir so haben. Und dann kommen da ja noch mal ca. 150 Abgabetiere hinzu.“
„Dieses Jahr gehen alle Tierheime an Kaninchen unter“
Abgabetiere. Damit meint Silke Anders die Tiere, für die im Alltag eben kein Platz mehr ist. Tiere, die zum Teil während Corona-Zeiten aus Langeweile und ohne Verantwortungsbewusstsein angeschafft wurden. „Anfangs der Pandemie hatten sich mehr Menschen Tiere geholt. Vor allem aus dem Internet, aber eben auch von uns. Aktuell bekommen wir aber wieder viele zurück, vor allem Kleintiere. Dieses Jahr gehen alle Tierheime an Kaninchen unter. Für Kleintiere gibt es nirgends mehr einen einzigen Platz.“
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