Kleiner Feldroboter der Hochschule Heilbronn sahnt groß ab
Ein an der Hochschule Heilbronn entwickelter Flori-Bot holt bei internationalem Wettbewerb gleich zwei erste Preise. Entwickelt und konstruiert wurde er währen der Corona-Zeit, das Finetuning erfolgte danach.

Er kann autonom mit Akkus durch Maisfelder oder Weinberge fahren, dort Müll oder Unkräuter erkennen und diese später vielleicht auch selbstständig entfernen: Der von Mechatronik- und Robotikstudenten der Hochschule Heilbronn selbstkonstruierte Feldroboter Flori-Bot hat gleich zwei erste Preise beim internationalen Field Robot Event gewonnen und elf weitere Teams auf die Plätze verwiesen.
Er kann ein paar Stunden lang allein fahren
Er ist rund 1,2 Meter lang und 40 Zentimeter hoch und kann mit vollgeladenen Akkus ein paar Stunden lang allein fahren. Flori-Bot heißt der kleine Feldroboter, eine zukunftsweisende Technologie, "die vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt werden könnte", sagt Benedict Bauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Otto-Rettenmaier-Forschungslabor der Hochschule Heilbronn. Über 30 Studierende der Studiengänge Automotiv Systems Engineering, Electical Systems Engineering, Maschinenbau sowie Mechatronik und Robotik entwickeln an der Hochschule Heilbronn Softwarefunktionen Umfelderfassung, Lokalisierung, Verkehrsmanagement, Navigation, Bahnplanung, Bewegungsregelung und Kollisionsverhinderung sowie die Hardware für den Roboter.
"Flori-Bot fährt etwa zwei Meter pro Sekunde und kann mittels Sensoren Müll und Unkraut erkennen", sagt Bauer. Der Roboter wurde während der Corona-Zeit im Homeoffice von mehreren Studenten konstruiert. "Die jetzigen Studierenden haben die Simulation entwickelt und das Gerät vollends angepasst", sagt Bauer. Vor kurzem wurde Flori-Bot beim internationalen Wettbewerb "Field Robot Event" (FRE) auf den DLG Feldtagen in Kirschratshausen bei Mannheim in zwei Kategorien zum Sieger gekürt.
Wegen der Corona-Pandemie fiel der Wettbewerb zuletzt aus oder fand virtuell statt, sagt Bauer. "Für uns war aber auch der Austausch mit anderen Teilnehmern wichtig", sagt der Mechatronik- und Robotikstudent Jonathan Müller. Gemeinsam mit Patrick Stutz, Michael Ball, Moritz Böker und Philipp Kugler waren sie zum Wettbewerb gefahren, um ihr Meisterwerk vorzustellen.
Der Materialwert beträgt rund 18.000 Euro
"Durch die Sensoren wie Kameras und Laserscanner sieht der Roboter alles", sagt Patrick Stutz. Flori-Bot kann auch selbst entscheiden, wie er fahren will, erzählt Bauer. Er kann auch kleine Hindernisse wie Erdhügel überwinden oder umfahren, "scharfe und hohe Kanten wie bei einer Steintreppe schafft er aber nicht", berichtet Bauer. Rund 18.000 Euro beträgt allein der Materialwert des Roboters.
Bei dem Field-Robot-Wettbewerb nahe Mannheim mussten auch Aufgaben im Bereich Navigation und Applikation auf einem Versuchsfeld mit Maispflanzen gelöst werden. Außerdem mussten die Studierenden ihre Fähigkeiten auf dem virtuellen Feld in der Simulation unter Beweis stellen. In beiden Bereichen landeten sie auf dem Treppchen. Den Simulationswettbewerb konnten sie sogar komplett gewinnen.