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Kinder-Uni in Heilbronn: So ausgefallen kommuniziert die Tierwelt

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Sprache stand bei der jüngsten Kinder-Uni mit knapp 120 Zuhörern im Fokus. Bienen, Piranhas und Co. verständigen sich nämlich auf besondere Art und Weise.

Sonja Zeman von der LMU München (Mitte) hat bei der jüngsten Kinder-Uni-Vorlesung einen Einblick in die Sprache der Tiere gegeben.
Foto: Christiana Kunz
Sonja Zeman von der LMU München (Mitte) hat bei der jüngsten Kinder-Uni-Vorlesung einen Einblick in die Sprache der Tiere gegeben. Foto: Christiana Kunz  Foto: Kunz, Christiana

Können Piranhas reden? Diese und weitere Fragen galt es bei der jüngsten Kinder-Uni-Vorlesung, einer Kooperation von der AIM, Hochschule Heilbronn und dem Medienunternehmen Heilbronner Stimme, zu klären.

Aber bevor es mit dem Vortrag losging, hatten die jungen Zuhörer zwischen acht und zwölf Jahren jede Menge Fragen zu den kleinen Raubfischen mit den scharfen Zähnen. Zum Beispiel, ob sie wirklich ganze Körperteile verschlingen können oder ob alle Piranhas gefährlich sind. Fühlen sich die Raubfische in die Enge getrieben oder provoziert, können sie durchaus gefährlich sein, erklärte Sonja Zeman, Professorin an der LMU München.

Dann könne auch schnell mal ein Finger ab sein. Das sei aber nicht die Regel. Meistens, so Sonja Zeman, nagen Piranhas das Fleisch ihrer Beute bis zum Skelett ab. Außerdem reinigen sie die Meere durch das Beseitigen von Tierkadavern. Aber nicht alle, manche Piranhas seien nämlich Vegetarier.

Bienen tanzen, Heringe furzen

Vor allem eins wurde im Laufe des Vortrags klar: Die Tierwelt kommuniziert ausgefallen. Bienen zum Beispiel tanzen und erklären ihren Artgenossen damit, wo es leckeres Futter gibt. Heringe im Pazifik furzen, und das über mehr als drei Oktaven. Und Wildhunde bellen nicht nur, sondern nießen, um sich gegenseitig zu signalisieren, dass sie auf die Jagd gehen wollen.

Und Piranhas? Die können, je nachdem, in welcher Situation sie sich befinden, drei Laute von sich geben. Wenn es eine Konfrontation gibt, machen die Raubfische ein Geräusch, das wie ein Bellen klingt. Beim Kampf um Futter geben sie einen Ton von sich, der einem Trommeln gleicht, und wenn sie einen Artgenossen jagen, quaken sie. "Es muss aber noch viel geforscht werden", erklärte Sprachwissenschaftlerin Sonja Zeman, "zum Beispiel, wie sie sich verhalten, wenn sie sich verlieben."

Die Superpower von Menschen ist die Sprache

Bei Tieren können mehrere Faktoren eine Rolle spielen, wenn sie kommunizieren, wie zum Beispiel der Sehsinn, das Gehör, der Geruchssinn oder Berührungen. Menschen kommunizieren überwiegend durch Wörter. "Manche Wissenschaftler sagen, dass die Sprache der Menschen unsere wahre Superpower ist", so Sonja Zeman.

Dariush (9) fand den Vortrag "spannend". Piranhas seien cool, nicht gruselig. "Man darf nur niemals mit Blut ins Wasser gehen, sonst greifen sie an." Dass die Raubfische darauf reagieren, hat sich auch Victoria (8) gemerkt. "Erstaunlich", lautete ihr Fazit. Auch Paul (8) findet Piranhas nicht gruslig, sondern süß, wie er sagt. "Ich liebe Fische. Ich habe selbst zwei Aquarien zu Hause."


Nächster Termin für die Kinder-Uni

Am 26. April, 15 Uhr, findet in der Aula auf dem Campus Sontheim die nächste Kinder-Uni statt. Professorin Alexandra Reichenbach von der Hochschule Heilbronn erklärt, wie das menschliche Gehirn und Computer funktionieren. Anmeldung per E-Mail an teilnehmerservice@aim-akademie.org oder telefonisch unter 07131 39097-0.

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