ICE-Halt in Heilbronn? Die Bahn antwortet OB Mergel
Ende Juli schrieb Harry Mergel einen Brief an die Bahn. Seine Appell: Der ICE soll 2020 in Heilbronn halten. Jetzt hat die Bahn geantwortet.

Auf sein Schreiben vom 25. Juli an Bahnvorstand Ronald Pofalla hat Oberbürgermeister Harry Mergel jetzt eine abschlägige Antwort erhalten. Der OB hatte appelliert, 2020 Heilbronn an den ICE Stuttgart - Berlin anzubinden, der dann baustellenbedingt für ein halbes Jahr über Heilbronn geführt wird. „Wir sind sehr enttäuscht, dass die Bahn unserem Wunsch nicht entspricht und wenigstens einen kleinen Ausgleich für die fehlende umsteigefreie Anbindung Heilbronns an den Fernverkehr schafft“, sagt Mergel. Mit kaum nachvollziehbaren Argumenten verprelle die Bahn einen der dynamischsten Wirtschaftsstandorte Deutschlands mit fast einer halben Million Menschen.
Was im Antwortschreiben der Bahn steht
Verfasst hat das Antwortschreiben Thorsten Krenz, Konzernbevollmächtigter der Bahn für das Land Baden-Württemberg. In dem Brief heißt es: „Aufgrund der relativen Kapazität des zur Verfügung stehenden Fahrzeugs und zur Erreichung einer attraktiven Fahrzeit können wir leider keine Zwischenhalte realisieren.“ Die Stadt Heilbronn ging bisher davon aus, dass ein Halt die Fahrzeit zwischen Stuttgart und Berlin nur unwesentlich verlängern würde und zudem Anschlusszüge in Würzburg sicher erreicht werden könnten.
Da der Heilbronner Bundestagsabgeordnete Michael Link zeitgleich eine Absage aus dem Bundesverkehrsministerium erhalten hat, sieht Mergel keine Chance mehr, den zusätzlichen Halt noch zu erwirken. „Wir haben alle relevanten politischen Instanzen für unsere Sache mobilisiert und konnten die Bahn dennoch nicht zum Einlenken bewegen“, zeigt sich Mergel enttäuscht.
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