Heilbronner spenden Stühle für Vintage-Restaurant auf der Buga
Es war als besondere Aktion der Buga-Veranstalter gedacht: Alle Heilbronner konnten am Samstag alte Sitzgelegenheiten für das größte Restaurant der Bundesgartenschau abliefern. Sie sollen die ehemalige Stückguthalle schmücken.

Ausgemusterte, aber noch gut erhaltene Stühle konnten am Samstag zwischen 10 und 13 Uhr an der Buga-Geschäftsstelle abgegeben werden. "Wir möchten mit dieser nicht ganz alltäglichen Aktion den Bürgern eine Möglichkeit bieten, mit einem Gegenstand Teil der Bundesgartenschau zu sein", erläuterte Buga-Geschäftsführer Hanspeter Faas. Deshalb der Name der Kampagne: Bürgerstühle. Alle Formen und Farben waren willkommen.
Die Idee für die Aktion wurde von der Planungsabteilung der Buga ins Leben gerufen. Die abgegebenen Stühle werden in der Markthallen-Gastronomie im Fruchtschuppen ein neues Zuhause finden. Diese soll mit ihren 900 Sitzplätzen die größte der insgesamt 13 Gastronomieeinheiten auf dem Buga-Gelände werden. Die ehemalige Stückguthalle der Bahn wird im Vintage-Stil umgestaltet. Die Bürgerstühle aus zweiter Hand passen deshalb gut in das Konzept der Veranstalter. Die gebrauchten Stühle werden mit schlichten, aber modernen Tischen und Sitzgelegenheiten kombiniert werden, um den Kontrast zwischen Alt und Neu hervorzuheben.
Die Spender erzählen zu ihren Stühlen Geschichten
Es gab nur wenige Vorgaben der Buga-Veranstalter zum Aussehen der Stühle. Angenommen wurde, was aus Vollholz besteht, eine Sitzhöhe von circa 45 Zentimetern hat und eine Rückenlehne besitzt. Da die Sitzgelegenheiten im Gastronomie-Bereich eingesetzt werden sollen, mussten einige gepolsterte Stühle abgelehnt werden. Auch Klappstühle konnten nicht angenommen werden. Das Ziel ist es, mehr Vielfalt an die Tische in der Markthalle zu bringen. Eine Rückgabe der Stühle nach der Buga wird nicht möglich sein.
Ulli Barthelmes ist am Samstagmorgen eine der ersten Stuhl-Spender an der Buga-Geschäftsstelle. Sie ist gekommen, um gleich mehrere Stühle abzugeben. "Die sind schon 30 Jahre alt. Meine Kinder sind auf diesen Stühlen groß geworden", erzählt sie. "Wir ziehen jetzt aus unserem Haus aus. Die Stühle wären ohne die Aktion wahrscheinlich auf den Sperrmüll gekommen."
Petra Halter und ihr Mann sind mit zwei Stühlen gekommen. "Die nehmen zu Hause zu viel Platz weg. Jetzt können wir sie auf der Buga suchen." Um die Schönheitsreparaturen an den Stühlen kümmert sich die Schreinerei Ihle. "Man darf ruhig sehen, dass die Stühle alt sind", meint Schreiner Wolfgang Ihle. "Allerdings sollten sie natürlich nicht wackeln, und wir nehmen Klebereste ab." Er deutet auf einen Stuhl, der einst mit einem Polster beklebt war.
Identifikation mit der Bundesgartenschau
Um 13 Uhr wurden dann doch nur 132, statt wie erhofft 500 Stühle abgegeben. Die restlichen 768 werden mit herkömmlichen Sitzen vervollständigt. "Die Aktion war trotzdem ein Erfolg", berichtet Suse Bucher-Pinell, Pressesprecherin der Bundesgartenschau, "Wir haben viele Geschichten zu den abgegebenen Stühlen gehört. Es hat ein Austausch stattgefunden." Bucher-Pinell freut besonders, dass einige Spender ihren Stuhl auf der Buga wiederfinden wollen. So könne die Verbindung zwischen Buga und Bürgern hergestellt werden.