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Gault-Millau-Kritikerin Natalie Lumpp entdeckt Weindorf

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Die Top-Sommelière Natalie Lumpp aus Baden-Baden beweist große Sympathie für Weine aus Württemberg. Jetzt hat sie sogar das Heilbronner Weindorf entdeckt.

Natalie Lumpp auf Württemberg-Recherche mit (von links) den Wengertern Martin Heinrich und Justin Kircher sowie dem neuen WG-Chef Michael Eißler.
Foto: Jürgen Häffner
Natalie Lumpp auf Württemberg-Recherche mit (von links) den Wengertern Martin Heinrich und Justin Kircher sowie dem neuen WG-Chef Michael Eißler. Foto: Jürgen Häffner  Foto: Jürgen Häffner/HMG

Eigentlich lacht sie uns aus Hochglanzmagazinen, aus TV-Kochsendungen oder als Moderatorin ambitionierter Weinverkostungen entgegen. Doch dieser Tage taucht Star-Sommelière Natalie Lumpp aus Baden-Baden tatsächlich auf dem Heilbronner Weindorf auf.

Heilbronn-Marketing-Chef Steffen Schoch hatte sie nach einer gemeinsamen Sauvignon-Blanc-Runde in Öhringen für einen Abstecher in Deutschlands älteste Weinstadt gewinnen können. Nach einem zweistündigen Rundgang mit einem Dutzend Kostproben macht die Riesling-Liebhaberin noch einen Abstecher zur Burgunder-Probe im Ratskeller. Als die gefragte Südbadenerin am Abend die Heimreise antreten muss, nippt sie noch kurz an einem Bier - und wäre am liebsten in Heilbronn geblieben.

Lumpp: Das Fest ist in jede Richtung phänomenal

Das Weindorf nennt die 48-jährige Tochter eines Opernsängers und einer Gastronomin "in jeder Hinsicht phänomenal: das Weinangebot, die Speisenvielfalt, die Stände. Also sowas habe ich noch nicht gesehen, wobei ich zugegebenermaßen nicht so oft auf Weinfesten bin."

Vor ihrer Visite schaut Lumpp beim Kultwinzer Jochen Beurer im Remstal vorbei und in der Gundelsheimer Schokoladenmanufaktur, schließlich hat sie mit Schoko-und-Wein-Pionier Eberhard Schell eines ihrer vielen Gourmet-Bücher verfasst. So nimmt es nicht Wunder, dass Lumpp während ihrer Runde ums Rathaus Autogramme geben muss: zum Beispiel in Band zwei der "Schwarzwälder Tapas", eine Reihe, die in Macau/China den "Gourmand World Cookbook Awards 2019" als weltweit "Beste Kochbuchserie des Jahres" bekam.

Neuerdings im Gault Millau für Württemberg zuständig

Dass die vielbeschäftigte Expertin derzeit öfter im Heilbronner Land und in Hohenlohe vorbeischaut, hat einen einfachen Grund: Seit zwei Jahren ist sie in der Nachfolge von Frank Kämmer, der zu "Vinum" abgewandert ist, für das Württemberg-Kapitel des gefürchteten Gault-Millau-Wineguide zuständig. "In meinem Wohnzimmer stehen derzeit 2000 Flaschen, die ich verkosten muss. Und zu jedem Betrieb muss ich jedes Jahr einen neuen Text verfassen. Puh!"

Trotzdem mache ihr die Arbeit großen Spaß, zumal die Qualität der Württemberger zuletzt enorm gestiegen sei. "Die Wengerter haben in den letzten 30 Jahren ihre Hausaufgaben gemacht", erklärt die Badenerin und spricht gar von "der besten Rotweinregion Deutschlands".

"Baden hat im Prinzip nur den Spätburgunder, aber Württemberg hat eine einmalige Rebsortenvielfalt und viele Spezialitäten wie Lemberger und Trollinger, den sie durchaus spannend findet. "Alles zu seiner Zeit: etwa auf der Terrasse oder als Reparaturtropfen nach einem langen Abend."

Neuentdeckungen auf dem Weindorf

Tatsächlich habe sie im Weindorf einige Neuentdeckungen gemacht, zum Beispiel Alexander Bauer aus Sontheim oder Felix Springer aus Heilbronn-Süd. Prompt kreuzen sich ihre Wege mit bekannten Gesichtern. Küsschen für Winzerin Monika Drautz, deren Sauvignon Blanc Hades Weltniveau habe. Einen festen Händedruck für Andreas Stutz mit seinem "Craft-Sekt" und Matthias Hechler vom Gellmersbacher Weingut Leiss, das zuletzt mit Junior Gerhard Leiss "einen großen Sprung" gemacht habe, "wie übrigens viele Jungwinzer".

 

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