Minustemperaturen im April: Frostschäden in den Württemberger Weinbergen
In der Nacht auf Dienstag, 23. April 2024, rutschte das Thermometer unter die Null-Grad-Marke. Mancherorts wurden minus zwei Grad gemessen. Der Frost hat junge Rebtriebe geschädigt. Das Ausmaß ist noch nicht genau absehbar.

April, April, der macht, was er will. Das Wetter spielt einmal mehr verrückt – und die Winzer bibbern gewaltig. In den frühen Morgenstunden nähern sich die Temperaturen dieser Tage verdächtig nah der Null-Grad-Grenze: Frostgefahr! Bei Minusgraden gefriert der Saft in den Zellen und die noch zarten Rebtriebe drohen zu erfrieren. Auf der sicheren Seite sind sie erst nach den Eisheiligen Mitte Mai.
Insgesamt ist die Vegetation 2024 rund zwei Wochen voraus, wobei die aktuelle Kälte das Wachstum bremst – und der Frost die Reben schädigt.
Frostschäden auch in der Region Heilbronn
In Sachsen, Franken und im Taubertal hat es die Winzer bereits am Montagfrüh, 22. April, kalt erwischt. Es gab dort teils große Frostschäden. Am Dienstagfrüh rutschten die Temperaturen auch in der Region Heilbronn und in Hohenlohe unter null Grad. Meist waren es minus ein Grad, teils auch minus zwei Grad, je nach Lage.
Wie sehr die Rebtriebe dabei geschädigt wurden, werde erst im Laufe des Tages zeigen, sagte Justin Kircher von der Genossenschaftskellerei Heilbronn am Morgen. Im Laufe des Vormittags waren die ersten Triebe und Blätter welk. Am frühen Nachmittag sagte Kircher: "Manche Anlagen sind zu 100 Prozent geschädigt, andere zu 50 oder 20 Prozent." Je nach Sorte und Lage gebe es große Unterschiede. Wie sich das Ganze am Ende auf die gesamte Erntemenge auswirkt, sei derzeit nicht zu sagen. Fest steht aber jetzt schon: Viele Wengerter sind deprimiert.