Dank Spende am Gesundbrunnen Heilbronn möglich: Ins MRT mit "Shaun dem Schaf" und ohne Narkose
Für kleine Patienten mit anstehender Magnetresonanztomographie-Untersuchung gibt es eine große Erleichterung.

Wer sie selbst schon erlebt hat, weiß, wie belastend eine MRT-Untersuchung sein kann. Wie fühle ich mich in dieser Röhre? Wie soll ich still halten? Gedanken, die bereits Erwachsenen die eine oder andere Sorgenfalte auf die Stirn treiben. Wie muss es den kleinen Patienten da erst ergehen?
Marko Lutscher, Papa des siebenjährigen Jairo, weiß zu gut, wie sein Sohn sich vor den anstehenden MRT-Untersuchungen - bei Kindern oftmals notwendig, um belastbare Diagnosen zu erhalten - gefühlt hat. Er sagt: "Jairo hatte immer große Angst vor dem Moment, in dem er auf die Liege zur Einleitung der Narkose musste." Doch die Zeiten, in denen Kinder vor MRT-Untersuchungen grundsätzlich unter Narkose gesetzt werden müssen, gehören in der Heilbronner Kinderradiologie am Gesundbrunnen der Vergangenheit an. Ein Fernseher, der den starken magnetischen Feldern einer MRT standhält, sorgt für eine so große Ablenkung, dass eine Narkose in vielen Fällen umgangen werden kann. Statt Narkose heißt es nun "Film ab". Die beliebte Animationsserie "Shaun das Schaf" erfreut sich hierbei übrigens großer Beliebtheit, andere Sendungen sind aber möglich.
Bildschirm ist MRT-fähig
Was auf den ersten Blick relativ simpel klingt, bedarf einer anspruchsvollen, zuverlässigen Technik. Solange sich die Kinder während der MRT von "Shaun dem Schaf" ablenken lassen, sorgt ein hochmodernes System für die notwendigen diagnostischen Bilder. Damit die Patienten in "der Röhre" liegend den außen montierten Bildschirm sehen können, ist ein sogenannter Umlenkspiegel, ebenfalls "MRT-fähig", montiert. Damit können sie jederzeit verfolgen, was im Fernsehen gerade so passiert. Zusätzlich können die kleinen Patienten mithilfe eines iPads einen Film zur Vorbereitung oder den vielleicht abgebrochenen Film beim Warten auf die Diagnose zu Ende schauen.
Um akute, teilweise schwerwiegende Erkrankungen von Binde-, Muskel- oder Nervengewebe sowie des Gehirns oder anderer Organe aufspüren zu können, bilden MRT-Untersuchungen einen diagnostischen Pfeiler der bildgebenden medizinischen Verfahren ab. Großer Vorteil: Im Gegensatz zu Röntgenuntersuchungen oder auch dem computertomographischen Verfahren (CT) kommen beim MRT keine Röntgenstrahlen zum Einsatz, sondern ein starkes Magnetfeld innerhalb einer Röhre. Nachteil: Die Röhre ist eng, die Untersuchung ist laut und erfordert eine hohe Disziplin der Patienten, denn Bewegungen sind tabu. In manchen Fällen ist es zudem notwendig, kurz den Atem anzuhalten. "Deshalb mussten wir auch bei Kindern zwischen fünf und zehn Jahren immer wieder auf eine Narkose zurückgreifen", erklärt Christian Stolz, Oberarzt der Klinik für Radiologie, Minimal-invasive Therapien und Nuklearmedizin im Klinikum am Gesundbrunnen.
Unterstützung durch Große Hilfe für kleine Helden
Die Finanzierung dieses Projektes wurde durch die Stiftung "Große Hilfe für kleine Helden" ermöglicht. "Dank großzügiger Firmenspenden aus der Region konnten wir die dafür notwendige Investitionssumme von 37 000 Euro leisten", sagt Ralf Klenk, Gründer der Stiftung.
Für Jairo Lutscher, der die MRT-Prozedur derzeit in regelmäßigen Abständen durchstehen muss, ist diese neue Möglichkeit ein Segen. Marko Lutscher berichtet: "Jairo hat tatsächlich über die gesamte Dauer durchgehalten und die Bilder konnten gut ausgewertet werden."