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Tanzende Menschen auf den Straßen - "Dance for Tolerance" zieht durch Heilbronn

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Bei der „Dance for Tolerance“, eine Art "Mini-Loveparade", ziehen am Samstag rund 350 Menschen friedlich feiernd durch Heilbronn. Zahlreiche Passanten verfolgen das Spektakel.

Von Stefanie Pfäfffle

 

Ob auf den LKW, neben den LKW oder dazwischen – die Musikdemoteilnehmer feiern friedlich zu elektronischer Musik.
Ob auf den LKW, neben den LKW oder dazwischen – die Musikdemoteilnehmer feiern friedlich zu elektronischer Musik.  Foto: Stefanie Pfäffle

Fröhlich tanzende Menschen, die zu verschiedenen Beats aus den sechs Lastwagen abgehen. Staunende Passanten, die sich größtenteils mit den Passanten freuen, das Handy zücken oder einfach gleich mitwippen. Am Samstagnachmittag zog die Musikdemo „Dance for Tolerance“ durch Heilbronn. Zwischen drei- und vierhundert Partybiester quasi jeden Alters erlebten nach 15 Jahren Pause dank dem Club Nordend wieder eine sich fortbewegende Sause mit elektronischer Musik.

Zuerst ist ein bisschen Geduld gefragt für all diejenigen, die auf der Allee auf den Zug warten, der am Wohlgelegen gestartet ist und bis zum Telefunkenpark läuft. „Wir wollten eigentlich erst an der Post einsteigen, aber jetzt sind wir dem Ganzen schon mal entgegengelaufen“, erzählt eine Dreißigjährige, die mit einer ganzen Gruppe unterwegs ist und sich eine mit Pfauenfedern und allerlei Glitzer verzierte Kapitänsmütze auf den Kopf gesetzt hat. Vor allem haben sie Bock zu feiern, weil sie gern Techno hören, aber natürlich wollen sie auch das Thema Toleranz unterstützen. Gegenüber jedem, der nicht ins Schema passt. Damals 2008 war sie auch schon dabei, jetzt sind alle gespannt, wie viele kommen werden.

Verschiedene Veranstalter bei Heilbronner "Dance for Tolerance" 

Thomas blickt dem Tross an der Einmündung zur Allee am Theater entgegen. Es muss grade noch ein Stromaggregat ausgetauscht werden, doch zumindest ist der Zug in Sicht. „Ich kenne noch die Love Parade aus den Neunzigern, war aber nie da, jetzt wollte ich das mal zumindest in klein sehen“, erzählt der 41-Jährige. Früher war Techno total sein Ding, inzwischen geht es eher in die House Richtung.


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Die LKW setzen sich wieder in Gang. Gestaltet und bestückt wurden diese vom Nordend, vom Bukowski, Electronic Session, Plan B, Twinz und der Kollektive, verschiedene Veranstalter, wie Organisator Tim Braun erklärt. In jedem sind verschiedene DJs zu Gange und so schallt denn auch mal härtere, mal melodischere Musik aus den Boxen. „Toll, dass in Heilbronn nach so langer Zeit wieder sowas ist“, freut sich Nicole, deren Musikgeschmack das Ganze voll trifft. Dazu das Thema Toleranz, da gebe es wohl keinen Stil, der besser dazu passt. „Ich hätte gedacht, dass etwas mehr da sind, aber bei der House Parade hat es damals auch so angefangen“, erinnert sich die 40-Jährige aus Heilbronn. 


Tim Braun vom Nordend, der das Ganze gemeinsam mit Lukas Zimmermann organisiert, ist mit dem Zulauf sehr zufrieden. „Das ist ein gutes Ergebnis für nur vier Wochen Werbung“, meint er erleichtert. Außerdem seien alle gut drauf und friedlich, darüber freut sich Braun besonders. Schließlich erhofft er sich nach diesem Start, dass in Heilbronn in Sachen elektronischer Musik mehr passiert, sei dieser bisher doch etwas unterrepräsentiert. „Die Stadt macht wirklich viel und ich denke, so bekommen wir es hin, dass wir vielleicht auch mal eine Party an einer besonderen Location feiern können.“ Die Verwaltung sei da schon deutlich offener geworden. Dann fährt, stampft und zappelt die Musikdemo fröhlich weiter.

 

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