Stimme+
Heilbronn
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Besucher-Ansturm aufs Heilbronner Weindorf

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Nach einem trüben Tag zeigte sich gegen Abend plötzlich die Sonne: Das Heilbronner Weindorf erlebte am Freitagabend den ersten großen Besucheransturm. Regen kam erst später.

Von Kilian Krauth
Ein Hoch aufs 47. Weindorf: Die Deutsche Weinkönigin Lena Endesfelder (links) motivierte die Weingärtner, sich mit ihren "tollen Rotweinen nicht zu verstecken". Ihre Württemberger Kollegin Andrea Ritz hörte die Botschaft gerne.Fotos: Andreas Veigel
Ein Hoch aufs 47. Weindorf: Die Deutsche Weinkönigin Lena Endesfelder (links) motivierte die Weingärtner, sich mit ihren "tollen Rotweinen nicht zu verstecken". Ihre Württemberger Kollegin Andrea Ritz hörte die Botschaft gerne.Fotos: Andreas Veigel

Das größte Weinfest der Region erlebte bisher einen Auftakt nach Maß. Am Eröffnungstag, dem Donnerstag, herrschte beste Laune: Die Gassen waren nicht überfüllt, die Ständen meist problemlos zu erreichen. Am Freitagabend erlebte das Fest dann den ersten großen Besucheransturm.  

Die Stimmung war ausgelassen. Die Beschicker hatten alle Hände voll zu tun. Vor allem Weißwein und Rosee waren stark gefragt, aber auch hochkarätige Rotweine, wie Ausschankdame Anita Koch bestätigte. Manche Besucher wie Gabi Serwe vermissten den eigenen Sektstand.

Andrang an neuen Ständen

An manchen Ecken gab es kaum ein Durchkommen. Vor vielen Häuschen bildeten sich lange Schlangen; auch Thymiana Schmidt musste warten. Erwin Gollerthans freute sich über seine stets bestens besetzte neue Laube in der Lohtorstraße. Auch Marcel Küffners Voltino-Streetfood lief bestens. Die Weinpiraten am Hafenmarkt, als Willy, Felsengartenkellerei und Cleebronn-Güglingen, waren dicht umlagert. "Hier wollen wir vor allem die Jugend integrieren", sagte HMG-Chef Steffen Schoch. Die Kaiserstraße wurde von Sicherheitskräften wegen der Stadtbahn punktuell abgesperrt. Polizei und Security zeigten verstärkte Flagge. 

Auch musikalisch ist zum Weindorf wieder einiges geboten. Foto: Dieter Schweizer
Auch musikalisch ist zum Weindorf wieder einiges geboten. Foto: Dieter Schweizer

Musik auf der Hauptbühne

Die Zeiten, da in den Weinständen am Marktplatz wegen arg lauter Musik die Gläser in den Regalen klirrten, scheinen gezählt zu sein. Am Freitagabend kam die Heilbronner Polizei Bigband mit Swing und Jazz überwiegend gut an. Bereits zum Auftakt am Donnerstag feierte die Stuttgarter SWR-1-Band mit bekannten Pop-Titeln eine geglückte Premiere. Wenn es nicht täuschte, vernahm man am Bühnenrand manche aus dem Radio bekannte Stimme. Denn in der Band mischen auch Moderatoren mit. Zum Beispiel Stephan Randecker am Schlagzeug und Frieder Berlin am Keyboard, also E-Piano.

Programm am Samstag

Ziemlich gediegen geht es auf der Bühne in den Mittagsstunden zu. Diesen Samstag spielt von 12 bis 14 Uhr das Seniorenorchester Heilbronn, von 14.30 bis 16.30 Uhr sind die Mühlwiesenmusikanten angesagt. Am Abend ab 19.30 Uhr könnten neben den Besuchern dann doch noch die Gläser tanzen: Die Band Uniseven ist für ihre tolle Stimmungsmusik bekannt. Am Sonntag spielen ab 13 Uhr Sontheims trollige Lemberger und ab 18 Uhr Paulo & Marcus. Um 20.45 Uhr geben die Heilbronner Majoretten vom Verein Kunst 07 eine Tanzeinlage.

Bitterer Abschied vom Theatermarkt

Sang- und klanglos von der Bühne verschwunden ist der einst von Uwe Jacobi gegründete Theatermarkt der Region, bei dem der Theaterverein Heilbronn seit Mitte der 1990er Jahre am ersten Weindorf-Samstag bis zu einem Dutzend Kleinkunstgruppen Kostproben ihres Programms zum Besten geben ließ.

Während am Donnerstag die Gassen nicht überfüllt und die Stände meist problemlos zu erreichen waren, erlebte das Fest am Freitagabend dann den ersten großen Besucheransturm.  Foto: Dieter Schweizer
Während am Donnerstag die Gassen nicht überfüllt und die Stände meist problemlos zu erreichen waren, erlebte das Fest am Freitagabend dann den ersten großen Besucheransturm. Foto: Dieter Schweizer

Wie Vorsitzende Hanne Jacobi auf Stimme-Anfrage sagt, habe man sich aus finanziellen Gründen verabschiedet. „Wir waren scheinbar die einzigen, die für ihren Auftritt keine Gage bekamen, sondern im Gegenteil bis zu 1.000 Euro für Technik und Aufwandsentschädigungen zahlen mussten.“ Ob sich denn da nichts machen ließe?, habe Jacobi schon vor Wochen die Heilbronn Marketing GmbH (HMG) gefragt – aber bis heute leider nichts von ihr gehört. Jacobi vermutet dahinter „eine Mischung aus Panne und Desinteresse“. 

Kommentare öffnen
Nach oben  Nach oben