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Baustart für Blitz-Brücke über Hauptbahnhof Heilbronn

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Eigentlich sollte das spektakuläre Großprojekt über die Gleise in den Neckarbogen schon zur Buga stehen. Dieser Tage nun haben die Bauarbeiten für die blitzförmige Brücke für Fußgänger und Radler begonnen. 2021 soll sie fertig sein.

Aufmerksamen Passanten und Bahnfahrern ist es nicht entgangen. Auch ein Bauschild weist darauf hin: Am Heilbronner Hauptbahnhof haben dieser Tage die Arbeiten zum Bau einer spektakulären Brücke begonnen. Schon Ende 2021 soll sie Fußgänger und Radler ins ehemalige Areal der Bundesgartenschau führen, also in den neuen Stadtteil Neckarbogen. Ihr Spitzname steht schon fest: Blitz.

Sieger eines Planungswettbewerbs

Die markante Konstruktion ging bereits 2014 aus einem Architekturwettbewerb hervor und stammt von der Arbeitsgemeinschaft Peter und Lochner/Bogenrieder, die inzwischen unter dem Namen Architekturbüro Arch²² firmiert.

Der Entwurf stammt von der Arbeitsgemeinschaft Peter und Lochner/Bogenrieder, die inzwischen unter dem Namen Architekturbüro Arch²² firmiert.
Visualisierung: Stadt Heilbronn
Der Entwurf stammt von der Arbeitsgemeinschaft Peter und Lochner/Bogenrieder, die inzwischen unter dem Namen Architekturbüro Arch²² firmiert. Visualisierung: Stadt Heilbronn  Foto: Stadt Heilbronn

Selbst das Heilbronner Rathaus spricht in einer Pressemitteilung von der "Blitz-Brücke". Der Spitzname ist der spektakulären Form zu verdanken, die wie ein horizontaler Blitz anmutet. Der bisherige Verlauf des Projektes geschah freilich nicht im Blitz-Tempo. Eigentlich sollte das von langer Hand geplante Bauwerk bereits zur Buga 2019 stehen. Es wurde vom Gemeinderat aber zunächst aus Kostengründen auf die lange Bank geschoben, um schließlich vor der großen Gartenschau auf Eis gelegt zu werden, auch wegen des Zeitdrucks.

OB Mergel löst Versprechen ein

Gleichzeitig hatte OB Harry Mergel stets beteuert: Nach der Buga wird zeitnah gebaut, schließlich stehe man bei Investoren und Bewohnern des neuen Buga-Stadtteils Neckarbogen im Wort. "Diese Brücke wird ab 2021 eine zentrale Infrastruktureinrichtung für den Neckarbogen sein", betont der OB nun angesichts des Baustarts. "Sie verbindet das neue Stadtquartier mit seinen 3000 Bewohnern mit einem zentralen ÖPNV-Punkt in Heilbronn."

Inzwischen haben sich die Kosten gegenüber den ersten Angaben im Jahre 2014 auf rund 19 Millionen Euro ungefähr verdoppelt.

Vorbereitung hat Nerven gekostet

Nach jahrelanger, teils nervenaufreibender Vorbereitung durch das Amt für Straßenwesen sei jetzt "einer der ersten Sperrzeitenblöcke von der ausführenden Baufirma" zum Baustart genutzt worden, erklärt Rathaussprecher Christian Britzke. Um diese Sperrzeiten zum gewünschten Termin zu erhalten, mussten diese Jahre zuvor bei der Bahn angemeldet werden. Amtsleiterin Christiane Ehrhardt lobt in diesem Zusammenhang das konstruktive Verhalten der Bahnbeteiligten und die guten Beratungs- und Planungsleistungen. Aber auch den internen Mitstreitern um Gesamtprojektleiter Ortwin Sätzler gebühre der Dank: "Nur durch eine vorbildliche Teamleistung kann ein solches Projekt realisiert werden", unterstreicht Ehrhardt.

Großgerät rollt bald an

Zwischen den Gleisen haben im Hauptbahnhof Heilbronn jetzt die Arbeiten für den Brückenneubau begonnen. Ende 2021 soll alles fertig sein.
Foto: Andreas Veigel
Zwischen den Gleisen haben im Hauptbahnhof Heilbronn jetzt die Arbeiten für den Brückenneubau begonnen. Ende 2021 soll alles fertig sein. Foto: Andreas Veigel  Foto: Veigel, Andreas

Zum Baustart wurden jetzt von einer Baufirma Platten zum Überfahren der Gleise und Versorgungsleitungen verlegt. Damit seien laut Britzke "die ersten Vorbereitungen für die Arbeiten zwischen den Gleisen getroffen". Dadurch werde der Weg für Großgeräte zu den ehemaligen Bahnsteigen frei. Die Arbeiten im Bereich des ehemaligen Bahnsteigs 4 liefen bis Ende des Jahres, anschließend gehe es auf dem ehemaligen Bahnsteig 2 weiter. Hier werde dann bis Anfang August mit Großgerät gearbeitet.

Auch im Buga-Areal laufen Arbeiten

Auch auf der anderen Gleisseite gehen die Arbeiten laut Rathaus voran: Für die Gründung des größten der vier Stabbögen muss hier zunächst ein Kanal verlegt und tiefergelegt werden. Dies sei wegen des "heterogenen Baugrunds mit flächigen Auffüllungen und eines verfüllten Beckens des ehemaligen Winterhafens" notwendig, führt Projektleiter Sätzler aus. Ende des Jahres sollen die Arbeiten an den Unterbauten des "Blitzes" abgeschlossen werden. Neben den Brückengründungen zählen hierzu auch die Stützen. Wie die beiden Aufzugsunterfahrten und die Brückenwiderlager werden sie mit Beton hergestellt.

Im Jahr 2021 folgt laut Sätzler schließlich der Stahlbau. Im Zuge "mehrerer Einhub-Sessions", so erklärt der Experte, sollen sich die stählernen Bögen und Brückendecks zur markanten Blitzsilhouette zusammenfügen.

 
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Kommentare

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Gerd Hofmann am 22.04.2020 09:16 Uhr

Wo genau soll die Brücke hin?

https://www.openstreetmap.org/#map=17/49.14347/9.21063

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