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Bald Saisonstart im Botanischen Obstgarten am Wartberg in Heilbronn

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Der Botanische Obstgarten in Heilbronn lebt wieder auf. Nach einer coronabedingten Durststrecke bietet der Verein für Garten- und Baukultur ein abgespecktes Jahresprogramm. Der Kunsthandwerkermarkt etwa muss ausfallen.

Markenzeichen des Botanischen Obstgarten sind 15 historische Lauben. Ludwig Müller, Ophelia Giokarinis und Ulrich Frey (von links) stellten am Freitag das Jahresprogramm vor. Fotos: Christiana Kunz
Markenzeichen des Botanischen Obstgarten sind 15 historische Lauben. Ludwig Müller, Ophelia Giokarinis und Ulrich Frey (von links) stellten am Freitag das Jahresprogramm vor. Fotos: Christiana Kunz  Foto: Kunz, Christiana

Traumhaft, tut das gut, wunderbar: Worte wie diese sind dieser Tage im Botanischen Obstgarten an der Kübelstraße auf Schritt und Tritt zu hören: wegen der sommerlichen Temperaturen, aber auch wegen der Corona-Lockerungen, die seit Fronleichnam auch in Heilbronn wieder ein Stück weit Normalität möglich machen.

Getragen von diesem Gefühl der Erleichterung stellte am Freitag der Verein für Garten- und Baukultur, der das zwei Hektar große Kleinod am Fuße des Wartbergs vor 20 Jahren aus dem Dornröschenschlaf gezaubert hat, sein Gartenkulturprogramm für 2021 vor.

Großer Herbstmarkt soll stattfinden

Nach der coronabedingten Durststrecke in 2020, wo laut Vereinschef Ulrich Frey nur ein "Notprogramm" möglich war, stelle man dieses Jahr immerhin 20 statt sonst 40 Veranstaltungen auf die Beine. Wobei einer der frequenzstarken Klassiker, der für Mitte Juni geplante Kunsthandwerker-Markt, ins Wasser fallen muss. Die Lockerungen kamen zu spät.

 

"Für den Bauernmarkt haben wir die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben", auch wenn er im Flyer nicht auftaucht, betont Pressesprecherin Ophelia Giokarinis. Er findet traditionell am ersten Oktoberwochenende statt, also zum Erntedankfest. Ein anderer Magnet, der sonst immer im Mai angesagt war, fiel coronabedingt schon zum zweiten Mal aus: der von Hanspeter Hagen organisierte Genießermarkt.

Dafür stehen die Schüler der Susanne-Finkbeiner-Schule bereits in den Startlöchern. Wie Schulleiter Ludwig Müller berichtet, beginnen am Dienstag die Vorbereitungen zur Öffnung des Hofcafé Susanne. Zur Eröffnung des benachbarten Hofladens, in dem ab Freitag und Samstag, 11. und 18. Juni, Helga Mühleck und Gisela Fromm allerhand saisonale Gestecke, Sträuße oder Kränze anbieten, läuft die Hauptprobe.

Ab 18. Juni bis zum 6. August sowie vom 3. bis 17. September werden jeweils freitags von 14.30 bis 17 Uhr an der Obsthalle Kaffee, Kuchen, Snacks und Getränke angeboten, "allerdings vorerst nur als To-go-Angebot", wie Müller erklärt, wobei man am 2. und 23. Juli sogar spezielle Picknick-Körbe vorbereite, deren Inhalt Besucher in oder an einer der 15 Lauben genießen können - allerdings nur mit Voranmeldung unter 07131/770288 oder per E-Mail hofcafe@susanne-finkbeiner-schule.de.

Der beliebte Stadtteilpark ist tagsüber geöffnet. Doch nicht alle Besucher wissen das Grün zu schätzen. Nachts wird mitunter wild gefeiert und manches zerstört.
Der beliebte Stadtteilpark ist tagsüber geöffnet. Doch nicht alle Besucher wissen das Grün zu schätzen. Nachts wird mitunter wild gefeiert und manches zerstört.  Foto: Kunz, Christiana

Den roten Faden des Jahresprogramms bilden Führungen, aber auch Vorträge und Lesungen: vom Thema Bienen mit Bodo Peter über "Körper und Geist anregen im Garten" mit Petra P. Pfleiderer bis hin zum Vortrag über den Heilbronner Ehrenbürger, Poeten und Revoluzzer Ludwig Pfau. Es gibt ab er auch Einblicke in Englische Gärten sowie Themen wie Heilpflanzen und Stadtgrün. Die Volkshochschule Heilbronn ist mit einem Qigong-im-Park-Angebot zu Gast, die Stadtbibliothek mit Lesungen.

Zerstörungen an den Häuschen

Leider wissen nicht alle Zeitgenossen das schöne Ambiente mit historischem Bauerngarten, Stauden, Obstbäumen und historischen Lauben zu schätzen. So zeugen etwa Absperrungen am Maurischen Häuschen von wilden Parties, wobei zuletzt sogar filigrane Hölzer beschädigt und angezündet worden seien, beklagt Frey.

An einem anderen Häuschen, dem Seitzschen, seien die Wände besprüht worden. Pädagoge Ludwig Müller will die Täter nicht vorschnell an den Rand der Gesellschaft schieben. "Das sind oft auch junge Leute aus gutbürgerlichem Haus, die in einer bestimmten Gruppe einfach über die Stränge schlagen."

Hofcafé Susanne im Botanischen Obstgarten

Die 2014 gegründete Susanne-Finkbeiner-Schule gehört zur Aufbaugilde und führt – derzeit 450 – Förderschüler in kleinen Klassen zum Hauptschulabschluss, Mittleren Reife oder Fachhochschulreife. Ein Ausbildungszweig zielt auf die Gastronomie, berichtet Schulleiter Ludwig Müller. So führen Schüler mit Projektleitern als eine eigene Schülerfirma das "Hofcafé Susanne" im Botanischen Obstgarten: von der Buchhaltung über Marketing und Produktion bis zum Service.

 
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