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Aufbruchstimmung im Heilbronner Südviertel

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Die Heilbronner Stadtverwaltung initiiert mit dem Projekt "Quartier 2020" ein neues Miteinander im Südviertel. Es geht um gute Nachbarschaft und mehr Miteinander. Die Idee ist ziemlich ansteckend.

von Helmut Buchholz
Schreiten voran und packen"s an: die Macher von "Quartier 2020" im Südviertel vor der Außenstelle der Landes-Bau-Genossenschaft.
Foto: Ralf Seidel
Schreiten voran und packen"s an: die Macher von "Quartier 2020" im Südviertel vor der Außenstelle der Landes-Bau-Genossenschaft. Foto: Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Es tut sich was im Südbahnhof-Quartier. Vor rund zwei Jahren hat die Heilbronner Stadtverwaltung in dem Viertel den Prozess "Quartier 2020" in Gang gesetzt, der zum Ziel hatte, einen "lebendigen sozialen Raum" zu schaffen und bürgerschaftliches Engagement zu stärken. Kurz gesagt: Es geht um ein besseres Miteinander in der Nachbarschaft.

Obwohl das Projekt quasi von oben - der Stadtverwaltung - nach unten - zu den Bürgern - angestoßen wurde, war die Idee bisher schon ziemlich ansteckend. Aufbruchstimmung greift um sich. Das wurde am Montagabend in der Außenstelle der Landes-Bau-Genossenschaft in der Charlottenstraße deutlich, wo sich viele Akteure trafen, um sich weiter zu vernetzen und ihre Initiativen vorzustellen.

Landes-Bau-Genossenschaft springt auf den Zug auf

Die Landes-Bau-Genossenschaft (LBG) springt jetzt mit auf den Zug im Südbahnhof-Areal. Wie LBG-Chef Josef Vogel erklärte, wolle die Genossenschaft in den Räumen ihrer Außenstelle eine Nachbarschaftsstätte aufbauen. Die Räume sollen umgebaut werden und für eine "gemeinsame Nutzung zur Verfügung gestellt werden". Die LBG nennt ihr Vorhaben "Lebendige Nachbarschaft". Das Konzept passt offenbar prima zur Geschäftsphilosophie der Genossenschaft, für die "Wohnungen ein Sozialgut sind und kein Wirtschaftsgut", so Josef Vogel. Was sich im Südviertel entwickle, sei eine "tolle Sache".

Wie geht es weiter?

Bisher wird "Quartier 2020" von der Stadtverwaltung, federführend der Stabsstelle für Partizipation und Integration organisiert. Deren Leiterin Roswitha Keicher moderierte auch die Veranstaltung am Montagabend. Sie sagte: "Wir wollen uns in Zukunft überflüssig machen." Ziel sei es, dass die Bewohner im Südviertel ihr Engagement selbst in die Hand nehmen. Ab 2020 könnte dies dann ein Quartiersmanager koordinieren. Die Stelle soll neu geschaffen werden. Ob das klappt, entscheidet sich im November, berichtete Roswitha Keicher.

In der neuen Adresse wird auch das Seniorenbüro heimisch, kündigte deren Vorsitzender Wolfgang Arndt an. Der Verein müsse aus seinem bisherigen Domizil in der Cäcilienstraße ausziehen, brauche darum neue Räume. Zu dem bisherigen ohnehin schon breiten Aufgabenspektrum wolle das Seniorenbüro nun auch die "Quartiersarbeit" hinzufügen, berichtete Arndt. Der Verein sei eine Anlaufstelle für viele Begegnungen, wolle "Keimzelle für Vernetzungen" werden, sei für Neues offen.

Philip Kionka ist eine Art Tausendsassa, der im Viertel lebt, und sich schon lange - unabhängig von offizieller Seite - für mehr Miteinander im Karree einsetzt. Der Mitbegründer des Heilbronner Hanix-Magazins ist leidenschaftlicher Kontaktverknüpfer, der "viele kleine Dinge bewegt, die das Leben besser machen". Zu Kionkas Graswurzelarbeit gehörten unter anderem die Aktionen "Beet sucht Freund", die Gestaltung von Häuserwänden durch Künstlerhand und "Tisch raus", als viele Nachbarn unlängst spontan draußen zusammenkamen, um zu essen und zu feiern.

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