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97 neue Wohnungen auf der Böckinger Schanz

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Auf der Böckinger Schanz soll in großem Stil nachverdichtet werden. Ein neuer Bebauungsplan sieht rund um das bestehende Hochhaus fünf neue Gebäude mit 97 Wohnungen vor.

Von Kilian Krauth
Rund um dieses Hochhaus im Bereich der Sinsheimer Straße auf der Böckinger Schanz gibt es derzeit großzügige Grünflächen. Eine "Nachverdichtung" durch Wohnhäuser soll den Flächenverbrauch im Außenbereich bremsen.
Foto: Mario Berger
Rund um dieses Hochhaus im Bereich der Sinsheimer Straße auf der Böckinger Schanz gibt es derzeit großzügige Grünflächen. Eine "Nachverdichtung" durch Wohnhäuser soll den Flächenverbrauch im Außenbereich bremsen. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Unabhängig von ihrem ins Stocken geratenen Bauvorhaben an der Heidelberger Straße fasst die Stuttgarter Lebensversicherung auf der Böckinger Schanz ein weiteres Großprojekt ins Auge. Die Grünflächen zwischen den bestehenden Gebäuden an der Ecke Heidelberger Straße / Sinsheimer Straße sollen mit fünf Häusern bebaut werden.

Der Gemeinderat hat bereits einen neuen, 1,35 Hektar umfassenden Bebauungsplan in die Wege geleitet. Die Stadt Heilbronn begrüßt solche Vorhaben der "Nachverdichtung" ausdrücklich, weil damit innerörtliche Bereiche besser genutzt und gleichzeitig die Flächen im Außenbereich geschont würden, heißt es in einer Vorlage des Stadtplanungsamtes.

Fünf Häuser mit 97 Wohnungen

Als Ergänzung zu den hohen Gebäuden mit Hausadressen Güglinger Straße 8 und 10 sehen die Pläne der Architekturbüros Riemer (Heilbronn) und Project (Esslingen) fünf zusätzliche vier- bis fünfgeschossige Einzelhäuser mit Staffelgeschossen im westlichen Grundstücksbereich vor. Die Beschattung sei "nicht unzumutbar", heißt es. Im Ergebnis entstehe "eine lockere Blockstruktur, als Pendant zu den mächtigen Bauvolumen der unstrukturiert im Gebiet verteilten Bestandsbauten", heißt es in der Ratsvorlage.

Die Computer-Visualisierung zeigt von Süden her in der Farbe Weiß die bestehenden Gebäude und dazwischen die geplanten fünf Wohngebäude.
Foto: privat
Die Computer-Visualisierung zeigt von Süden her in der Farbe Weiß die bestehenden Gebäude und dazwischen die geplanten fünf Wohngebäude. Foto: privat  Foto: privat

Zu den 135 Wohnungen in den beiden Bestandsgebäuden seien fünf Häuser mit zusätzlich 97 Wohneinheiten geplant, die zwei bis vier Zimmer haben und 50 bis 102 Quadratmeter groß sind. Zwischen den vorgesehenen Putzfassaden öffnen sich meist bodentiefe Fenster sowie Terrassen oder Balkone zu jeder Wohnung. Wohnungen in Staffelgeschossen werden rollstuhlgerecht.

Sozialquote zwischen 20 und 40 Prozent

Der Anteil an sozial geförderten Wohnungen liegt bei mindestens 20 Prozent, könnte aber auf bis zu 40 Prozent wachsen, je nach Förderszenario des Landes.

Zwischen den Wohngebäuden sind drei eingeschossige Nebengebäude geplant, die Fahrrad-Stellplätze und Müllcontainer und eine separate Erschließung der Tiefgarage aufnehmen. Alle Dachflächen werden - mit Ausnahme der Technik-aufbauten - begrünt.

Verkehr über bestehende Straßen

Der Verkehr kann über angrenzende Straßen abgewickelt werden. Die Fußwege sind so angelegt, dass ein eigenes Wegenetz im Quartier entsteht. Alle Wohnungen, Gemeinschaftsflächen, Nebengebäude, Kellerräume und die Tiefgarage sind barrierefrei erreichbar. Aus statischen Gründen muss eine geplante Tiefgarage auf das bestehende Hochhaus Nr. 10 abgestimmt werden, mit einem Doppelparksystem wären allerdings 134 Stellplätze möglich. Die Zu- und Abfahrt soll über die Sinsheimer Straße führen. Die beiden vorhandenen oberirdischen Stellplatzanlagen im Norden und Osten werden zum Teil umgestaltet und erweitert, im Westen und Süden kommen neue Parkplätze hinzu, unterm Strich gibt es oben und unten 232.

Rege Debatte im Gemeinderat

Heilbronner Stadträte aller Fraktionen begrüßen das Vorhaben prinzipiell. Herbert Tabler (SPD) hofft, dass die gefundene Verkehrs- und Parkplatzlösung den Bedürfnissen der Anwohner entspricht. Zudem wünscht er sich, wie Thomas Randecker (CDU), eine möglichst hohe Sozialquote, wobei die Versicherung als Bauträger "verantwortungsvoll" mit dem Thema umgehe. Alexander Habermeier (Grüne) begrüßt zwar die Binnenverdichtung, fordert aber auch entsprechende Ausgleichsmaßnahmen und in jedem Fall auch auf die Auswirkungen aufs Stadtklima zu achten. Von einer sinnvollen Abrundung sprach Gottfried Friz (FDP), zumal das dortige Hochhaus "bisher etwas einsam dasteht".

 
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