Demo gegen Ampel-Regierung – Lkw legen Verkehr in Heilbronn lahm
750 Teilnehmer sowie über 200 Lkw und Traktoren legen bei einer Kundgebung von "Heilbronn steht auf" den Innenstadtverkehr lahm.

Ein Demonstrationszug durch die Heilbronner Innenstadt hat am Samstagnachmittag für mehrere Stunden den Verkehr lahmgelegt. Die Heilbronner Polizei sprach von 230 Lastwagen, 23 Traktoren und 500 Fußgängern, damit also mehr als 750 Teilnehmer. Die Demonstration begann mit einer Kundgebung auf der Theresienwiese.
Mit Trillerpfeifen, Trommeln und einem halben Dutzend kritischen Reden äußerten die Bürger dort und im weiteren Verlauf mit zwei Zügen auf unterschiedlichen Strecken - ein Zug mit Fußgängern, ein weiterer mit Lkw, Traktoren und Pkw - durch die Innenstadt ihren Unmut gegen die Politik der Ampel-Regierung.
Demonstration gegen Ampel-Regierung in Heilbronn mit zahlreichen Teilnehmern
Unter dem Motto "Rettet den Mittelstand - die regionale Landwirtschaft, das Handwerk, die Unternehmen" hatte die Gruppe "Heilbronn steht auf" zu dieser Kundgebung aufgerufen. Dabei kritisierten die Teilnehmer unter anderem die Lkw-Maut, für die ab 1. Dezember ein CO2-Aufschlag erhoben wird. Hierbei seien alle Menschen betroffen, die die von den Unternehmen transportierten Waren kaufen. Die 230 Lkw-Fahrer kamen laut Veranstalterin Sabine Irtingkauf aus dem gesamten Bundesgebiet. "Ich bin sehr zufrieden mit dieser Resonanz", sagte sie.
Unterstützung aus der Schweiz
Unterstützung bekamen die Demonstranten aus der Schweiz von den Freiheitstrychlern, die in den vergangenen Jahren lautstark mit Kuhglocken die Coronamaßnahmen kritisierten. Die Teilnehmer deckten ein breites gesellschaftliches Spektrum ab: Vom Reichsbürger über Lkw-Fahrer, Gastronomen bis zum Unternehmer. Schilder mit der Aufschrift "Wirtschaft statt Planwirtschaft" und "Überstunden steuerfrei" wurden in die Höhe gehalten.
Unter anderem kritisierten die Teilnehmer die Zurücknahme der in der Pandemiezeit reduzierten Mehrwertsteuer für die Gastronomie. "Ich will meine Gäste jede Woche sehen, aber sie können es sich nicht mehr leisten", sagte ein Gastronom.
Und der Güglinger Unternehmer Uwe Wehle erklärte: "Ich blicke mit Sorge in die Zukunft der Wirtschaft." Und als Familienvater blicke er mit Sorge in die Zukunft seiner Kinder. Wehle kritisierte vor allem den Zertifikatehandel.
Schließlich fand auch Konstantin Popov aus Neckarsulm deutliche Worte in Richtung Bundespolitik. Der Vorsitzende des Bundesverbandes Logistik und Verkehr (BLV pro) warnte vor den gravierenden Folgen der Lkw-Maut-Erhöhung für die Unternehmen.