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32-jähriger Wirt übernimmt den Volksgarten in Heilbronn

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Alexander Wieprecht führt künftig Regie in der Traditions-Gaststätte Volksgarten an der Pfühlstraße in Heilbronn. Nach einem mehrwöchigen Umbau ab Mitte September wird Anfang Oktober wieder geöffnet. Aufgetischt werden unter anderem Klassiker der deutschen Küche.

Von Joachim Friedl
Alexander Wieprecht ist Koch und Gastronom aus Leidenschaft. Vor der schwäbischen Küche aber hat er Respekt. Foto: Andreas Veigel
Alexander Wieprecht ist Koch und Gastronom aus Leidenschaft. Vor der schwäbischen Küche aber hat er Respekt. Foto: Andreas Veigel  Foto: Veigel, Andreas

Alexander Wieprecht ist bereit: Mitte September wird der Gastronom und Koch den "Volksgarten" an der Pfühlstraße in Heilbronn von Franz Sonnleitner, der sich als Pächter zurückzieht, übernehmen. Für das traditionsreiche Lokal mit Gartenwirtschaft wird ein neues Kapitel in der mehr als 120-jährigen Geschichte aufgeschlagen.

Der Tipp zur Berufswahl kam vom Vater

"Ich freue mich total auf die neue Aufgabe", bekennt Alexander Wieprecht, der mehr aus Zufall Koch geworden ist. Aufgewachsen in Sangerhausen, einem kleinen Bergbaustädtchen in Sachsen-Anhalt, übt die Schule keine große Motivation auf ihn aus. Mit 16 Jahren "macht er rüber" nach Frankfurt am Main und versucht sich in mehreren Berufen. Bis Vater Werner Wieprecht seinem Sohn die Augen öffnet. Ein Satz genügt: "Du kannst doch kochen."

Der Chef war ein harter Hund

Nach drei Praktika beginnt der heute 32-Jährige im Hotel Steigenberger in Frankfurt eine klassische Kochlehre bei Lars Göbel. Alexander Wieprecht erinnert sich: "Das war ein ganz harter Hund. Bei ihm aber habe ich die Geheimnisse der guten Küche gelernt." Nach den drei Lehrjahren bleibt Wieprecht noch eineinhalb Jahre: "Wir wurden ein richtig gutes Team." In dieser Zeit wird er auch zum Eintracht-Fan. "Ich bin ziemlich fanatisch. Da ist bei einer Niederlage der Abend schon mal gelaufen", gesteht er.

Mit 22 Jahren glaubt Alexander Wieprecht, der Tattoos liebt, für die große Welt der Gastronomie gerüstet zu sein. Er wird Betriebsleiter einer Kantine. Nach einem Jahr aber ist schon wieder Schluss. Heute sagt er: "Diese Schuhe waren einfach zu groß für mich." Er wird stellvertretender Küchenchef bei der Messe Karlsruhe und wechselt dann in das unternehmenseigene Hotel des Softwareherstellers SAP nach Walldorf. Es folgen "schöne Jahre" bei der Metzgerei Reinwald in Schwaigern und eine kurze Episode im "Verliebt" in Bad Wimpfen.

In der Gastro-Szene zwischenzeitlich etabliert

Dann wagt Alexander Wieprecht, der heute mit seiner Freundin und zusammenaddiert fünf Kindern in Massenbachhausen lebt, den Schritt in die Selbstständigkeit. Er übernimmt die öffentliche Kantine des Finanzamts Heilbronn, liefert das Mittagessen zur Pestalozzi- und Gebrüder-Grimm-Schule, wird Caterer bei Großveranstaltungen von Lidl und Kaufland sowie bei Landes- und Bundesbehörden. Oft mit dabei - die Rote Emma, ein für Street Food umgebautes altes Postauto.

Das Geschäft boomt. Sein achtköpfiges Küchenteam hat alle Hände voll zu tun: "Sie machen einen tollen Job", lobt Alexander Wieprecht, der zwischenzeitlich gelernt hat, los zu lassen: "Früher bin ich wie eine Polizeileuchte durch die Küche gefegt und musste alles kontrollieren. Das ist vorbei."

Kartoffelsalat ist eine große Herausforderung

Die Gaststätte Volksgarten an der Pfühlstraße ist eines der ältesten Lokale und denkmalgeschützt.
Foto: Andreas Veigel
Die Gaststätte Volksgarten an der Pfühlstraße ist eines der ältesten Lokale und denkmalgeschützt. Foto: Andreas Veigel  Foto: Veigel, Andreas

Dass mit dem "Volksgarten" nun eine weitere gastronomische Herausforderung wartet, nimmt Hundeliebhaber Wieprecht gelassen: "Das wird klappen", sagt der Gastronom, der höchsten Respekt vor der schwäbischen Küche hat: "So zu kochen, dass es schmeckt, ist schwierig. Das fängt schon beim Kartoffelsalat an."

Nach einem Umbau soll Anfang Oktober der unter Denkmalschutz stehende "Volksgarten" unter Wieprechts Regie wieder eröffnet werden. Aufgetischt werden dann Klassiker der deutschen Küche, Tiroler Schmankerln und deutsche Weine. "Die Leute sollen gerne zu uns kommen. Das ist unser Ziel", hofft Alexander Wieprecht auf eine gute Zeit.

 
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