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Polizeikontrolle bei der Harmonie: Beamte gehen gegen Trinkerszene vor

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Mit zahlreichen Kräften kontrolliert die Polizei am Mittwochnachmittag mehr als zehn Männer und Frauen im Stadtgarten bei der Harmonie. Das Präsidium sieht eine Grenze überschritten.

Die Polizei erteilt auffälligen Personen im Stadtgarten Heilbronn einen Platzverweis.
Die Polizei erteilt auffälligen Personen im Stadtgarten Heilbronn einen Platzverweis.  Foto: Heike Kinkopf

Etwa zehn Männer und Frauen sitzen am Mittwochnachmittag unter dem großen Baum am Harmonie-Parkhaus in Heilbronn. Ein Mannschaftsbus der Polizei fährt vor, es folgt ein Streifenwagen. Aus dem Stadtgarten nähert sich eine weitere Einsatzgruppe der Polizei. Die Beamten weisen Menschen aus der Trinker- und Obdachlosenszene in ihre Schranken. 

"In den vergangenen Tagen und Wochen häuften sich die Beschwerden", sagt Frank Belz, Sprecher des Polizeipräsidiums, vor Ort. Dazu komme die eigene Wahrnehmung der Polizei, dass es durch exzessiven Alkoholkonsum vermehrt zu Pöbeleien innerhalb der Gruppe komme. Auch unbeteiligte Passanten und Gäste des Parkhotels im Stadtgarten sollen mit dem rüpelhaften Verhalten konfrontiert worden sein und den Krawall miterlebt haben.

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Zwar müsse eine Stadt ein gewisses Maß an Toleranz gegenüber unliebsamen Erscheinungen aufbringen, "aber das Maß ist überschritten", sagt Belz. Jetzt würden die Personalien der Leute aufgenommen und alle mit einem Platzverweis belegt. Die Polizei warte, bis alle weg seien, und werde auch anschließend die Einhaltung des Platzverweises überwachen.

Personen von Polizei an Heilbronner Harmonie nach Waffen und Drogen

Die betroffenen Männer und Frauen lassen die Aktion mehrheitlich friedlich über sich ergehen. Einer sitzt da und trinkt unbeirrt sein Dosenbier. Hier und da wird diskutiert. Eine Frau lallt. "Lasst doch den Mann in Ruhe", sagt sie immer wieder in Richtung der Polizisten. Die haben einem schmächtigen Kerl, der nicht mit der Leibesvisitation einverstanden ist, Handschellen angelegt. Polizisten tasten ihn ab, prüfen, ob er Drogen, Messer oder sonstige Waffen dabei hat. Irgendwo klirren Glasflaschen. 

Der große Baum beim Stadtgarten mit seiner Sitzfläche ringsherum ist ein beliebter Schattenplatz. In der Umgebung befinden sich Banken, das Hotel, die belebte Allee, Bus- und Stadtbahn-Haltestellen. Von der Kontrolle soll ein Signal ausgehen. "Das ist kein rechtsfreier Raum hier", sagt Belz. Es gehe darum, auch im Zusammenhang mit dem Konzept "Sicheres Heilbronn", die öffentliche Sicherheit und Ordnung herzustellen.

Mit zunehmendem Alkoholpegel würde die Klientel mit Bierflaschen aufeinander losgehen. Viele aus der Szene seien es gewohnt, kontrolliert zu werden, erzählt Belz. Dazu kämen der Dreck und Müll, den sie hinterließen. 

Polizei in Heilbronn denkt über Alkoholverbot an bestimmten Plätzen nach

Frank Belz zufolge überlegen Polizei und Stadt Heilbronn gemeinsam, ein Alkoholverbot an bestimmten Plätzen einzuführen. Sind Plätze und Örtlichkeiten als Brennpunkte deklariert, eröffnet das der Polizei andere rechtliche Möglichkeiten der Personenkontrolle und -durchsuchung.

Es dauert nicht lange, bis die Polizei alle Personalien aufgeschrieben hat. Die meisten aus der Trinker- und Obdachlosenszene machen sich ohne Aufhebens auf den Weg. Nur zwei wollen partout dem Platzverweis nicht folgen. Sechs Beamte postieren sich. "Was soll ich denn machen?", fragt der Mann in die Runde der Polizisten. "Soll ich wegziehen?" Schließlich packt auch er seine Sachen und geht. Der Platzverweis wird ihn und seine Trink-Kumpanen nicht dauerhaft fernhalten. Sie werden wiederkommen. "Ja", sagt Belz, "wir auch."


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