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Nach Rückzug des Neckar-Käpt'n: Streit um Schifffahrt in Heilbronn weitet sich aus  

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Die Stadt Heilbronn bereitet eine neue Ausschreibung für Schifffahrten auf dem Fluss vor. Der bisherige Betreiber Neckar- Käpt'n hat sich zurückgezogen – und wiederholt nun einen Vorwurf. 


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In die Heilbronner Neckarschifffahrt kommt Bewegung. Nachdem der Neckar-Käpt'n die Ausflugsschiffe auf dem Neckar Anfang des Jahre bis auf weiters zurückgezogen hat, bereitet die Stadt Heilbronn derzeit eine Ausschreibung vor, die noch im August öffentlich werden soll.

Der Heilbronner Finanzbürgermeister Martin Diepgen hatte sich Mitte Juli am Rande einer öffentlichen Veranstaltung optimistisch gezeigt, dass es im kommenden Jahr in Heilbronn wieder einen Anbieter geben wird. Zuvor hatten Einzelhändler kritisiert, dass keine Schiffe mehr fahren und von "einem Armutszeugnis" gesprochen.

Die Stuttgarter Neckar-Personen-Schifffahrt Berta Epple GmbH und Co, die unter dem Namen Neckar-Käpt'n firmiert, hatte die Personenschifffahrt mit den Booten Neckar-Bummler und Neckar-Fee erst im Frühjahr 2022 vom langjährigen Betreiber Rüdiger Stumpf übernommen.                     

Schifffahrt auf dem Neckar: Stadt Heilbronn spricht von drei Interessenten 

"Bislang haben sich schon drei Interessenten gemeldet und ihr Interesse bekundet", sagt Steffen Schoch. Auch dem Neckar-Käpt'n stünde es offen, das Angebot wieder aufzunehmen, so der Geschäftsführer der Heilbronn Marketing GmbH (HMG). Bei seinem Rückzug hatte Jens Caspar, geschäftsführender Gesellschafter des Neckar-Käpt'n, der Stadt und der HMG mangelnde Unterstützung vorgeworfen.

Auf Stimme-Anfrage legt Jens Caspar nun nach. Demnach habe die HMG für den Verkauf von Tickets eine Provision von zehn Prozent plus Umsatzsteuer verlangt, sagt Caspar. "Da kann man nicht von Unterstützung sprechen", kritisiert der Chef des Neckar-Käpt'n. HMG-Chef Steffen Schoch, will keine Zahlen nennen, spricht aber von branchenüblichen Konditionen und sprach bei den Fahrten von einem "teilweise unzuverlässigen Angebot", weil Termine mehrfach gestrichen worden seien.  

Unstimmigkeiten zwischen Stadt Heilbronn und Neckar-Käpt'n

Den Vorwurf der Unzuverlässigkeit weist Jens Caspar zurück. "Wir sind zeitweise auch mit fünf oder acht Passagieren gefahren, obwohl in unseren Beförderungsbedingungen steht, dass wir Fahrten mit weniger als 30 Personen absagen können", betont der Chef des Neckar-Käpt'n. Er hätte sich auch ein klärendes Gespräch mit der Stadt gewünscht.

"Ich habe von der Ausschreibung und den ganzen Vorgängen aus der Zeitung erfahren. Normalerweise setzt man sich vorher mit seinem Partner zusammen", kritisiert Jens Caspar. "Wenn der Neckar-Käpt'n kommt und weitermachen will, unterstützen wir das auch weiterhin", unterstreicht Steffen Schoch.          

Ungeklärte Frage der Anlegestellen in Heilbronn

Nun rückt bei einer Neuausschreibung vor allem die Frage nach den Anlegestellen in den Mittelpunkt, denn der Neckar-Käpt'n hat auch diese von der Firma Stumpf übernommen. Darauf muss die Stadt Heilbronn Rücksicht nehmen. "Es können nur Stellen ausgeschrieben werden, die der Stadt Heilbronn gehören", erläutert Walter Braun.

Davon gebe es zwar einige, wie an der alten Schleuse, im Bereich des Theaterschiffs, am Wasserkraftwerk und auf Höhe der Eisenbahnbrücke, zählt der Leiter das Wasser und Schifffahrtsamts Neckar auf. Inwieweit die für Personenschifffahrt geeignet sind, müsse aber erst geprüft werden.

Bei einem Neu- oder Ausbau müsste gegebenenfalls erst ein Genehmigungsverfahren beim Wasser und Schifffahrtsamt und beim Umweltamt beantragt werden. Das könnte teuer und zeitintensiv werden. Der Neckar-Käpt'n hat bei den Anlegestelle aber Entgegenkommen signalisiert. "Wir freuen uns, wenn ein neuer Schifffahrtsbetreiber kommt und sind bereit, über die Anlegestellen zu verhandeln", betont Jens Caspar. Ein Gesprächsangebot der Stadt gebe es aber noch nicht.      


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Kommentare

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Wolfgang Ernst am 13.08.2024 21:44 Uhr

Wer mit schlechtem Service die Fahrgäste vergrault, darf sich nicht wundern und beschweren. Bei der Firma Stumpf waren die Schiffe immer gut ausgelastet und zuverlässig. Ich habe mehrere Jahre die "Fee" gefahren und nie gab es Probleme.

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