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Verkehrsschild steht in Frankenbach im Weg: Müllabfuhr weiß sich zu helfen

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Auf einer kleinen Straße in Heilbronn-Frankenbach versperrt ein frisch installiertes Verkehrsschild der Müllabfuhr den Weg. Doch die Müllmänner fackeln nicht lange. 


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Der Verkehr, zumal wenn er mit Gefahren und Belästigungen verbunden ist, lässt vielen Menschen keine Ruhe. Dabei sind es nicht immer die großen Staus, Baustellen oder gar Unfälle, die uns umtreiben, sondern mitunter auch eher kleinere Umstände, zumal, wenn sie sich vor der eigenen Haustüre oder im Wohnviertel abspielen. 

Frankenbach ist dafür ein gutes Beispiel. Seit Jahren leiden viele Bewohner unter der zu Stoßzeiten verstopften Ortsdurchfahrt. Zuletzt hatte die sanierungsbedingte, fast einjährige Sperrung der Hauptzufahrt von Böckingen her die Nerven blank liegen lassen.

Problem für Müllabfuhr: Anwohner in Frankenbach sprechen von Schildbürgerstreich

Von Außenstehenden kaum wahrgenommen sorgt derzeit eine andere, fast unscheinbare Neuregelung für Aufsehen, Verwunderung, ja, sogar für Spott. Albrecht Epple hat die Stimme darauf aufmerksam gemacht. Nicht nur, er spricht ganz offen von einem Schildbürgerstreich. 

Alles hat zwei Seiten, auch diese verkehrsberuhigte Zone in der Ödenburger Straße in Frankenbach.
Alles hat zwei Seiten, auch diese verkehrsberuhigte Zone in der Ödenburger Straße in Frankenbach.  Foto: Kilian Krauth

„Es geht um eine Beschilderung in der Ödenburger Strasse“, einer rund 150 Meter langen Wohnstraße am östlichen Frankenbacher Ortsrand, eine Sackgasse ohne Durchgangsverkehr, aber mit vielen Anwohnern und einem entsprechend hohen Parkplatzdruck.

Gekreuzt wird das Sträßchen von einem Fußweg, dem sogenannten Stäffelesweg, der von Süden nach Norden in Richtung Leintal führt. Seit Frühjahr 2025 ist dieser Kreuzungsbereich als „Verkehrsberuhigte Zone“ ausgewiesen, auf einer Länge von rund 15 Meter an einer kleinen Wendeplatte.

„Durch diese schwachsinnige Beschilderung fallen vier Parkplätze vor Ort weg“, beklagt Epple. Nicht genug. Die Schilder behinderten die Müllfahrzeuge so sehr, dass die Müllmänner sie kurzerhand regelmäßig aus der Verankerung ziehen und an ein Mäuerchen lehnen. „Jeder größere Transport oder gar Feuerwehreinsatz ist mehr oder weniger stark eingeschränkt, wenn nicht unmöglich,“ beklagt Epple. Nicht nur er spricht von einem Schildbürgerstreich.

Stadt will in Frankenbach Schulweg-Sicherheit verbessern: Wunsch der Bevölkerung

Marie-Luise Bertsch von der Abteilungsleiterin Mobilität beim Amt für Straßenwesen lässt das so nicht stehen. „Auf Wunsch der Bevölkerung hat das Ortskartell angeregt, die Schulwegsicherheit in der Ödenburger Straße zu verbessern.“ Dem sei ihr Amt in einem ersten Schritt durch die Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereichs nachgekommen.

Dadurch seien Kinder nun „besser sichtbar, wenn sie die Straße queren, da sie nicht mehr durch parkende Autos verdeckt werden“. Außerdem werde die zulässige Geschwindigkeit deutlich reduziert und Fußgänger hätten Vorrang. Auch dies verbessere die Verkehrssicherheit erheblich, da Fußgänger wegen der Wohnbebauung „erst sichtbar sind, wenn sie auf der Straßenfläche stehen“, erklärt Bertsch.

Wie viele Parkplätze fallen durch verkehrsberuhigte Zone in Frankenbach weg?

Da auf der betroffenen Fläche bereits zuvor in großen Teilen ein eingeschränktes Haltverbot beschildert gewesen sei, fielen durch die Maßnahme maximal ein bis zwei Parkstände weg, sagt Bertsch, je nach Fahrzeuggröße.

Des Weiteren werde aktuell eine Planung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit durch bauliche Maßnahmen erstellt. Der Bezirksbeirat und die Anlieger seien im Übrigen vor Ort informiert worden. Die Müllabfuhr und Feuerwehrzufahrt seien weiterhin gesichert, meint Bertsch. Aber eben nur, wenn die Müllmänner das entsprechende Verkehrsschild aus der Verankerung heben, stellt Albrecht Epple fest.  


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Kommentare

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Oliver Volz am 27.09.2025 10:41 Uhr

Beim Vor-Ort-Termin habe ich ,als Anwohner , die Anwesenden darauf aufmerksam gemacht, dass die Beschilderung keinen Sinn macht, da es keine Kontrolle gibt. Vielmehr habe ich einen Lösungsvorschlag gemacht, welcher seit Monaten geprüft wird. Man bleibt als Anwohner einfach außen vor.
Es findet seitens der Stadt Heilbronn keine Kommunikation statt.
Meine erste Mail vom Januar 2025 blieb einfach unbeantwortet.
Erst der Kontakt mit Frau Sagasser-Beil hat etwas Bewegung in die Angelegenheit gebracht. An der Stelle möchte ich mich für das Engagement von Frau Sagasser-Beil bedanken.
Ich finde es sehr schade, dass man als Bürger, mit einem Anliegen, als Störenfried empfunden wird.

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