Mit Verantwortung dem steten Wandel entgegentreten: Das hat die Initiative Zukunftbildung vor
Die Initiative Zukunftbildung arbeitet nach den Sommerferien mit Kitas und Grundschulen in der Region zusammen, um langfristig neue Ansätze ins Bildungssystem zu bringen. Das steckt dahinter.

Die Gesellschaft und die Welt werden sich ändern. Und alles geht schnell. Die vergangenen Jahre hätten eine Intensität an Veränderungen erlebt, die für Michael Fritz neu waren. Er ist Geschäftsführer der Initiative Zukunftbildung (IZB), die am Bildungsscampus in Heilbronn ansässig ist. Auf diesen steten Wandel müssen Kinder von heute aus Sicht der Initiative vorbereitet werden. Sie müssen stark gemacht werden. Als Erwachsene sollen sie „vernünftig und verantwortungsvoll“ dem Wandel entgegentreten. Veränderungen, sagt Fritz, sollten als etwas Normales angesehen werden. Man solle sie als Chance wahrnehmen.
Die Initiative Zukunftsbildung setzt deshalb in Kita und Grundschule an, denn neben dem Elternhaus spielen nach Ansicht der IZB-Verantwortlichen diese ersten Bildungsbereiche eine prägende Rolle. Sie entscheiden mit, ob man später als Erwachsener dem Neuen gegenübertrete mit der Grundhaltung „Ich kann es“ - oder ob man in Angst und Panik verfalle.
Initiative Zukunftbildung erlebt viel Interesse von Kitas und Grundschulen
IZB ist ein noch junger Akteur am Bildungscampus. Erst seit etwas über einem Jahr wird sie von der Dieter-Schwarz-Stiftung gefördert. Im kommenden Schuljahr will die IZB erstmals mit Kitas und Grundschulen aus dem Raum Heilbronn in sogenannten Reallaboren zusammenarbeiten. Die ersten Interessenten gibt es. „Wir erleben viel Neugier“, freut sich Michael Fritz.
IZB will die Praktiker aus Kita und Schule zusammenbringen mit Wissenschaftlern, um die Bildung in diesem Bereich voranzubringen, um die Kinder zu stärken. Die Schul- und Kita-Kultur steht im Fokus. Der Ist-Zustand wird erhoben, gemeinsam werde geschaut, wohin sich der Bildungsträger entwickeln wolle, sagt Dr. Lucia Teuscher, die das Reallabor in Heilbronn leitet.
Das Kultusministerium unterstützt die IZB
Das IZB weiß sich nach eigenen Angaben vom Kultusministerium in Stuttgart unterstützt. Sollten beispielsweise Schulen neue Dinge ausprobieren wollen, könnten sie auf entsprechende Erprobungsparagrafen zugreifen, sagt Michael Fritz. Auch personell würden sie unterstützt.
„Mit ihrem Projekt ‚Lernen für das 21. Jahrhundert‘ leistet die Initiative Zukunftsbildung einen wichtigen Beitrag dazu, unsere Zukunft positiv zu gestalten“, so Volker Schebesta, Staatssekretär im Kultusministerium auf Anfrage. „Gemeinsam mit Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis geht sie der Frage nach, welche Fähigkeiten Kinder heute brauchen, um die Welt von morgen mit Herz, Verstand und Verantwortung mitzugestalten.“ Er ergänzt: Besonders wertvoll sei dabei, dass die Initiative erforscht, wie Kitas und Grundschulen gestaltet sein müssen, damit Kinder genau diese Kompetenzen bestmöglich erwerben können.
Oft scheitern innovative Ansätze und eine gezielte Förderung im Bildungsbereich am fehlenden Personal. Michael Fritz will das als Ausrede nicht gelten lassen. Die Haltung solle sein: „Die Situation ist, wie sie ist, und wir machen etwas daraus.“
Diskussion in der Politik anstoßen: Sind Noten sinnvoll? Ist es die Selektion nach Klasse vier?
Das IZB will die Diskussion mit der Politik nicht scheuen. Sind Noten überhaupt noch sinnvoll, wenn es darum geht, Kinder zu bestärken, etwas hinzubekommen? Wie sieht es aus mit der Selektion nach Klasse vier? Kinder sind verschieden, Klassen viel heterogener als noch vor einigen Jahren. Michael Fritz ist eine besondere Grundhaltung deshalb wichtig: „Wie kann man mit der normalen Unterschiedlichkeit von Kindern konstruktiv umgehen?“
Das Reallabor in Heilbronn ist das erste des IZB. Ein Ähnliches in Sachsen-Anhalt könnte Anfang 2026 folgen, Sachsen im Spätjahr 2026. Optimistisch ist Michael Fritz, dass am Ende die Hälfte der Bundesländer vom IZB abgedeckt wird. Bestärkt sieht sich das IZB vom Koalitionsvertrag auf Bundesebene: Kitas und der Übergang von Kita in die Grundschulen sollen gestärkt werden.
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