Magie der Sonnenfinsternis: Was passiert mit Tieren, und warum fürchten sich Menschen?

Eine Sonnenfinsternis ist ein beeindruckendes Naturschauspiel, das nur in bestimmten Regionen sichtbar ist. Am 29. März findet erneut eine partielle Sonnenfinsternis über Mitteleuropa statt. In Heilbronn wird die Sonne zu rund 15 Prozent verdunkelt, wenn sich der Mond mittags teilweise vor die Sonnenscheibe schiebt.

Sonnenfinsternis am 29. März: Mythen, Geschichte und spannende Phänomene

Schon seit Jahrhunderten faszinieren Sonnenfinsternisse die Menschheit – und oft waren sie mit Mythen oder Ängsten verbunden. Stephan Fichtner, Teamleiter der Sternwarte, berichtet von einer besonderen Erfahrung in der Türkei, als er eine totale Sonnenfinsternis beobachtete. „Plötzlich war ein Mann neben mir verschwunden.“ Später erfuhr Fichtner von ihm, dass der Mann während der Finsternis ins Meer gegangen sei – um sich von seinen Sünden zu reinigen.

Auch zur totalen Sonnenfinsternis am 11. August 1999 kursierten wilde Theorien. Eine besagte damals, dass die russische Raumstation Mir auf Paris stürzen und die Stadt zerstören würde. Der berühmte Modeschöpfer Paco Rabanne nahm die Prophezeiung ernst, floh in die Bretagne und schloss sogar sein Geschäft. Ursprung dieser Panik war eine alte Vierzeiler-Prophezeiung des Astrologen Nostradamus aus dem 16. Jahrhundert: „Im Jahr 1999, im siebten Monat, wird der große Schreckenskönig vom Himmel kommen.“

Die Sonnenfinsternis, die einen Krieg beendete

Bereits im Jahr 585 vor Christus spielte eine Sonnenfinsternis eine entscheidende Rolle in der Weltgeschichte. Während eines Krieges zwischen den Lydern und den Medern verdunkelte sich die Sonne plötzlich während einer Schlacht am 28. Mai. Der griechische Historiker Herodot berichtet, dass beide Seiten das Ereignis als göttliches Zeichen gedeutet haben sollen – möglicherweise als Warnung der Götter. Daraufhin sollen die verfeindeten Parteien den Krieg beendet und Frieden geschlossen haben. „In diesem Fall hatte die Sonnenfinsternis also einen positiven Effekt“, sagt Fichtner.

In vielen Kulturen überwiege nämlich die Angst vor der Finsternis: die Sorge, dass die Sonne nicht zurückkommt und ewige Dunkelheit bleibt. Deshalb würden viele auf Lärm setzen, um die Sonne „zurückzurufen“ – etwa durch lautes Trommeln.

Tiere reagieren auf die Sonnenfinsternis

Nicht nur Menschen, auch Tiere können auf eine Sonnenfinsternis reagieren. Fichtner erinnert sich an eine besondere Szene bei einer totalen Sonnenfinsternis am 8. April 2024 in Atkins im Bundesstaat Arkansas, als Vögel verstärkt zu singen begannen - als ob der Abend angebrochen wäre. Denn viele Tiere orientierten sich am Licht und hielten eine Sonnenfinsternis für den Beginn der Dämmerung.

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