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KI-Konferenz auf Theresienwiese
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Joschka Fischer bei Tech-Eröffnung in Heilbronn: „Es gibt keine zweite Chance“

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In Heilbronn kommen Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bei der Tech zusammen. Was Deutschland und Europa bei KI und Digitalisierung jetzt brauchen. 


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„Wir machen keine Tech-Konferenz“, stellt Sebastian Matthes, Chefredakteur des „Handelsblatts“ am Sonntagnachmittag klar, als er das Publikum zur Tech 2025 auf der Theresienwiese begrüßt. „Was wir versuchen wollen, ist etwas anderes, etwas Größeres. Wir wollen Menschen mit verschiedenen Hintergründen zusammenbringen. Wir müssen über Europa sprechen und über die technologische Zukunft des Kontinents.“


Ex-Außenminister Joschka Fischer eröffnet Tech-Konferenz in Heilbronn

Auf der Tech soll es für drei Tage um die großen Themen und Fragen unserer Zeit gehen – um die Zukunft Europas und die Frage, wie man in den Bereichen KI, Verteidigung oder auch IT-Sicherheit zukunftsfähig und unabhängig werden kann. Dafür werden Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bis Dienstag vor Ort sein und in Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Workshops beraten. Die Tech findet in diesem Jahr zum ersten Mal statt, künftig soll sie jährlich stattfinden.

Die Tech findet auf der Theresienwiese in Heilbronn statt.
Die Tech findet auf der Theresienwiese in Heilbronn statt.  Foto: Seidel, Ralf

Als erster Redner der Tech kommt der ehemalige Außenminister und Grünen-Politiker Joschka Fischer auf die Bühne. Dem erfahrenen Außenpolitiker merkt man in seiner Rede an: Er sorgt sich um Europa – und widmet seine ersten Worte dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine: „Machen Sie sich keine Illusionen. Wenn Putin gewinnt, wird er weitermachen. Wir müssen uns auf diese Möglichkeit vorbereiten.“ Diese Vorbereitung liegt allem voran in technologischer Kompetenz und Unabhängigkeit.

Einigkeit bei Tech Heilbronn: Europa muss sich bewegen

Die USA seien kein verlässlicher Partner mehr und er glaube auch nicht, dass sich das wieder ändere. „Für mich war Trump ein Schock“, gibt Fischer zu, nie hätte er gedacht eine solche Selbstzerstörung der USA zu erleben. Und gerade deshalb müsse Europa so dringend unabhängig werden. „Wenn Europa in der Tech-Entwicklung abgehängt wird, ist es vorbei. Dann gibt es keine zweite Chance.“

Im Bereich Verteidigung müsse es Europa in naher Zukunft insbesondere schaffen, mit weniger und einheitlicheren Systemen zu arbeiten, erklärt Harald Mannheim, Mitglied der Geschäftsführung in der Verteidigungs- und Raumfahrtsparte von Airbus. Die immense Anzahl unterschiedlicher Systeme erschwere die Zusammenarbeit erheblich.

In einem sind sich alle Redner und Gäste, die an diesem Sonntag auf der Bühne sind, einig: Sie appellieren eindringlichst an die Notwendigkeit, dass Europa sich bewegen muss. Zu lange hat der Kontinent geschlafen und die Zeit wird knapp, eigentlich ist sie bereits abgelaufen.

Tech-Konferenz in Heilbronn eröffnet: „Deutschland muss vorangehen“ 

Eine die darüber völlig desillusioniert spricht, ist Ann Mettler, die jahrelang für die EU-Kommission gearbeitet hat. Ihre Ungeduld darüber, dass Europa eigentlich alles hat, was es braucht und gleichzeitig in allem derart träge ist, ist förmlich greifbar. Hier sieht sie auch Deutschland in besonderer Verantwortung. „Wenn Deutschland vorangeht und es schafft, dann schafft es der ganze Kontinent.“

Das glaubt auch Rolf Schumann von Schwarz Digits, für den das zentrale Element der KI- und Tech-Unabhängigkeit die Unabhängigkeit der Daten ist. Es sei enorm wichtig, dass Europa seine Daten selbst verwalten könne und sie nicht unter Kontrolle der USA oder Chinas sind. So prominent der erste Tag der Tech bereits besetzt ist, so prominent geht es am Montag weiter: Es werden unter anderem Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erwartet.

Tech steht für „Technology Experience Convention Heilbronn“ und wird gemeinsam vom „Handelsblatt“ und Schwarz Digits veranstaltet. Von Sonntag bis einschließlich Dienstag will die Tech unterschiedliche Entscheider miteinander vernetzten. Nur wer eingeladen wurde, kann teilnehmen. Heilbronn als Veranstaltungsort ist kein Zufall, der entstehende Ipai hat Strahlkraft – als „das Herz von Europas größtem KI-Ökosystem“ bezeichnen die Veranstalter die Stadt. 


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