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Franziska Maurer ist das neue Käthchen von Heilbronn

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Die Käthchenshow unter der Pyramide beweist: Diese Käthchen sind die neuen Influencerinnen der Stadt Heilbronn. Am Ende setzt sich Franziska Maurer nur ganz knapp gegen ihre Stellvertreterin Enni Wielsch durch. Welche neuen Aufgaben kommen auf die beiden Käthchen jetzt zu?

von Julia Haaga
Moderator Uwe Ralf Heer interviewt das neue Käthchen Franziska Maurer. Neben ihr steht ihre Stellvertreterin Enni Wielsch mit Oberbürgermeister Harry Mergel. Foto: Mario Berger
Moderator Uwe Ralf Heer interviewt das neue Käthchen Franziska Maurer. Neben ihr steht ihre Stellvertreterin Enni Wielsch mit Oberbürgermeister Harry Mergel. Foto: Mario Berger

Kleists Käthchen als Influencerin? Bier statt Wein? Bei der Wahl des Käthchens von Heilbronn am Freitagabend unter der Pyramide der Heilbronner Kreissparkasse bekommen die rund 200 Gäste in der Tat einiges neues zu hören - und zu sehen. Insgesamt fünf Frauen aus der Stadt sowie dem Landkreis Heilbronn haben sich auf das Amt der Stadtrepräsentantin beworben. Am Ende gewinnt Franziska Maurer (22) mit 134 zu 130 Stimmen das Rennen nur ganz knapp vor Enni Wielsch (18). Die Gewinnerinnen leben beide in Heilbronn.

Nur noch eine Stellvertreterin

Mit Enni Wielsch wird es erstmals nur eine Stellvertreterin geben. Sie hätten das Amt des Käthchens "modifiziert", so Steffen Schoch, Geschäftsführer der Heilbronn Marketing (HMG). Statt zwei Stellvertreterinnen soll es zukünftig nur noch eine geben. Die Zahl der Auftritte werde zudem reduziert. Die Alterseinschränkung - bisher 17 bis 23 Jahre - habe man aufgehoben. Bereits dieses Mal hatten sich mit Natia Beridze (32) aus Pfedelbach sowie Jenny Calabrese (36) aus Bad Rappenau und  Kathleen Obert (45) aus Ellhofen drei ältere Frauen beworben. Das zweijährige Amt wolle man künftig außerdem geringfügig entlohnen. Neben der starken emotionalen Bindung zu Heilbronn käme es auch darauf an, "fit in der Arbeit mit Social Media" zu sein. Wie gesagt, Kleists Käthchen wird bis 2024 als wichtigste Influencerin der Stadt arbeiten.


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Im Gespräch mit Uwe Ralf Heer

Moderiert wird der abwechslungsreiche Abend von Stimme-Chefredakteur Uwe Ralf Heer. Ihm verraten die Kandidatinnen zum Beispiel, mit wem sie gerne einen Tag in ihrem Leben tauschen würden. Jenny Calabrese erklärt beispielsweise, dass sie gerne in die Rolle von Model Heidi Klum schlüpfen würde. In Heilbronn hat die 32-Jährige ihre Ausbildung absolviert und ihre Jugend verbracht. Die mit 18 Jahren jüngste Teilnehmerin Enni Wielsch erzählt, wie sie es liebe, über den Neckar zu paddeln. Tauschen würde sie für einen Tag "mit Putin - um den Krieg zu beenden".

Mitbestimmung der Zuschauer

Die glückliche Gewinnerin Franziska Maurer  spricht auf der Bühne in mehreren Sprachen und kontert auf Fragen spontan auf Japanisch. "Ich möchte der Stadt etwas von der Liebe und Güte zurückgeben, mit der sie mich großgezogen hat", antwortet sie Stimme-Chefredakteur Heer. Käthchen wolle sie schon immer werden. Neu in diesem Jahr ist die Mitbestimmung der Zuschauer bei der Wahl. Neben der zwölfköpfigen Jury, in der auch das ehemalige Käthchen Emilia Felder sitzt, können auch die Gäste im Saal voten.

Auftritt bei Großveranstaltungen

17 Jahre alt war Emilia Felder als sie zum Käthchen gewählt wurde. Ihre erste Rede sei begleitet gewesen von "höllischer Nervosität". Die Aufregung besserte sich aber schnell, das blaue Kleid des Käthchens gab eine Extraportion Sicherheit. Zu ihren Aufgaben gehörte es, die Stadt bei Großveranstaltungen zu repräsentieren. Die Reden gestalten die Käthchen frei. Inzwischen studiert die 20-jährige Felder nahe Budapest Medizin.

Frisch gezapftes Käthchen-Bier

Wenige Minuten nach ihrer Wahl findet Franziska Maurer ihre Sprache wieder: „Die Nervosität ist jetzt weg und ich bin einfach nur noch glücklich." Bevor mit Sekt und Wein angestoßen wird, muss sich das neugewählte Käthchen noch als Anzapferin ihr Können unter Beweis stellen. Eine Premiere in doppelter Hinsicht: Die erste Amtshandlung des Käthchens ist der Anstich des ersten Fasses Käthchen-Bier, das es in Zukunft auch im Handel und in der Gastronomie geben wird. Zum Wohl heißt es nach vier kräftigen Schlägen.

Seit 1970 in Heilbronn

Das Käthchenamt wird seit 1970 in Heilbronn vergeben. Das Käthchen basiert auf dem Schauspiel von Heinrich von Kleist, das 1810 in Wien am Theater uraufgeführt wurde. Stadtschreiber Alexander Estis erklärt, dass das Käthchen von Kleist frei erfunden wurde. In Kleists von Goethe verurteiltem Werk ist das Käthchen ein fremdbestimmtes Mädchen. Das touristische Käthchenamt erfordert Selbstbewusstsein. Kandidatinnen sehen sich als Influencerinnen der Stadt an.



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