IT-Sicherheit in Heilbronn: So machen Hochschulen Studenten fit gegen Cyberangriffe
IT-Sicherheit gehört zu einer der wichtigen Aufgaben für Programmieren. Nun baut die Hochschule hier ein neues Studienangebot aus, sie ist in Heilbronn damit nicht allein. Wir haben eine Übersicht.
Mit dem Fortschreiten der Digitalisierung wächst auch die Bedeutung von IT-Sicherheit, nicht nur in Unternehmen, sondern auch an Hochschulen. In Heilbronn investieren gleich mehrere Bildungseinrichtungen gezielt in die digitale Zukunft: durch neue Studienangebote, technische Schutzmaßnahmen und gezielte Schulungen für Mitarbeitende.
Studierende in Heilbronn lernen Schwachstellen aufzudecken und Cyberangriffe zu erkennen
Die Hochschule Heilbronn (HHN) beispielsweise bildet ab dem Wintersemester gezielt IT-Sicherheitsexperten aus. Im Studiengang Angewandte Informatik startet der neue Studienschwerpunkt „Cybersecurity“, wie die HHN in einer Pressemitteilung mitteilt. Neben klassischen Informatikinhalten steht dabei von Beginn an die Informationssicherheit im Fokus.
Das Studium sei praxisnah ausgerichtet und vermittle Kompetenzen, um IT-Systeme abzusichern, Schwachstellen aufzudecken sowie Cyberangriffe zu erkennen und abzuwehren, heißt es weiter. „Mit dem neuen Schwerpunkt bereitet die Fakultät gezielt auf die wachsenden Anforderungen der digitalen Gesellschaft vor. Unsere Absolventinnen und Absolventen entwickeln und implementieren die Sicherheitskonzepte von morgen“, erklärt Professor Andreas Mayer, Forschungsprofessor für Angewandte Cybersicherheit an der HHN.
„Wer versteht, wie Angreifende denken, kann IT-Systeme schützen“
Das Curriculum decke ein breites Themenspektrum ab – von Netzwerksicherheit bis Kryptografie. In höheren Semestern folgen unter anderem Vertiefungen in Hacking, Notfallmanagement und praxisnahe Projektarbeit.

In speziell eingerichteten IT-Sicherheitslaboren arbeiten Studierende mit realitätsnahen Hacking-Umgebungen, führen kontrollierte Angriffe durch, decken Schwachstellen auf und erproben Schutzmaßnahmen. „In unserer Lehre setzen wir bewusst auf das Zusammenspiel von Angriff und Verteidigung – denn nur wer versteht, wie Angreifende denken und vorgehen, kann IT-Systeme wirksam schützen“, sagt Professor Andreas Kurtz, Professor für Cybersicherheit und Chief Information Security Officer der Hochschule.
Mehrwöchige Kurse für Programmierer in Heilbronn
Fit in Cyber Security: Das ist auch das Ziel der neuen Softwarenschule „Level 3“, die der einstige 42-Geschäftsführer Thomas Bornheim mit Unterstützung der Dieter-Schwarz-Stiftung aufbaut. Sie ist beim neuen Unternehmen Arkadia angesiedelt, das von Bornheim geleitet wird. Level 3 will laut Thomas Bornheim „die nächste Ausbaustufe für Programmierer“ sein. Es geht hier um Teilaspekte, die in der Regel in mehrwöchigen Kursen vermittelt werden. Voraussetzung, um bei Level 3 mitzumachen: „Man muss Programmieren können.“ Die Kurse sind für die Teilnehmer kostenlos.
Üblicherweise sind die Einheiten bei Level 3 nach vier Wochen abgeschlossen, Ausnahme ist das bereits laufende Angebot zur IT-Sicherheit, zu dem Interessierte noch dazustoßen können. Die wöchentlichen Treffen dauern etwa ein Jahr. Es sei „ein bisschen lockerer“, so Thomas Bornheim. „Da kann man die ganze Zeit dazukommen.“ Level 3 hat kürzlich unter dem Motto „Cyber Security Days“ einen offenen Wettkampf ausgerichtet, den es kommendes Jahr wieder geben soll. „Wir erwarten etwa 200 Programmierer“, so Thomas Bornheim.
Auch Mitarbeiter am TUM Campus Heilbronn werden auf den Ernstfall vorbereitet
Auch am TUM Campus Heilbronn wird IT-Sicherheit großgeschrieben. Die Verwaltungseinheit TUM Campus Heilbronn gGmbH, die unter anderem IT-Dienstleistungen für die Technische Universität München (TUM) erbringt, setzt auf hohe Standards in Sachen Datenschutz und Servicequalität.
„Informationssicherheit, Datenschutz und Servicequalität sind im IT-Betrieb für uns die wichtigsten Ziele“, sagt Robin Ward, Teamleiter IT der gGmbH. Um die Sicherheitsstandards weiter auszubauen, investiere die gGmbH sowohl in moderne Technik als auch in zusätzliche personelle Ressourcen. Mitarbeitende werden regelmäßig geschult und durch Übungen auf den Ernstfall vorbereitet – etwa, wie bei einem Cyberangriff zu reagieren ist.
DHBW Heilbronn: Sensibilisierung für IT-Gefahren durch Plakate und Webinare
Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heilbronn plant den Ausbau der Studiengänge Wirtschaftsinformatik sowie Data Science und Künstliche Intelligenz, informiert Nicole Bastian, Leiterin der Hochschulkommunikation. „Digitalisierung ist ein Querschnittsthema, das in allen Bereichen und Studienangeboten zunehmend Raum einnimmt.“
Auch der Schutz der eigenen IT-Systeme steht im Fokus. So wurde eine Krisenwebsite eingerichtet, um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Zudem beteiligt sich die DHBW Heilbronn an einer landesweiten Kampagne zur Sensibilisierung für IT-Gefahren. Plakate und Webinare sollen Mitarbeitende dabei unterstützen, Phishing-Mails zu erkennen und Sicherheitslücken zu vermeiden
Stimme.de
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