Internationale Stipendiaten erkunden die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken
Einmal im Jahr kommen Jugendliche aus aller Welt nach Heilbronn, um Deutsch zu lernen und die regionale Wirtschaft kennenzulernen. Möglich macht das ein Kooperationsprojekt namens Deutsch + Beruf.

Seit 2022 kommen jedes Jahr Stipendiaten aus aller Welt für drei Wochen nach Heilbronn. Diese Erfahrung wird durch eine Kooperation des Goethe-Instituts Schwäbisch Hall, der Dieter-Schwarz-Stiftung und der AIM ermöglicht. Das Programm nennt sich „Deutsch + Beruf“.
Jugendkurs ermöglicht Stipendiaten aus aller Welt Austausch in Heilbronn
Die Jugendlichen sind zwischen 16 und 19 Jahre alt und verfügen über Deutschkenntnisse auf Mittelstufenniveau (mindestens B1). Das Programm ist straff organisiert: Zwei Wochen lang besuchen die Stipendiaten jeden Vormittag einen Deutschkurs und am Nachmittag verschiedene Bildungseinrichtungen des Bildungscampus. In der dritten Woche steht täglich der Besuch eines anderen Unternehmens in der Region Heilbronn-Franken auf dem Programm.
Für Svenja Hecklau-Brümmer, die Leiterin des Goethe-Instituts Schwäbisch Hall, liegen die Vorteile auf der Hand: Die Jugendlichen könnten ein Leben lang davon profitieren, weil sie ein internationales Netzwerk und Freundschaften aufbauen. Zudem verbessern sie intensiv und schnell ihre Sprachkenntnisse, und sie erleben die Kultur hautnah. Jugendkurse wie dieser, so Hecklau-Brümmer, seien ein kleiner Schritt zur Völkerverständigung. „Was man kennt, davor hat man keine Angst mehr.“ Zusammenkünfte wie diese seien ein großer Gewinn.
Einblicke gibt es auch in die Redaktion der Heilbronner Stimme
Auch die Unternehmen, die von den internationalen Stipendiaten besucht werden, können laut der Institutsleiterin profitieren, indem sie sich global präsentieren. Ob Audi, Schunk, Bechtle oder Bosch – zahlreiche Firmen haben bereits teilgenommen und den internationalen Stipendiaten Einblicke in ihr Unternehmen gewährt. So auch kürzlich die Stimme Mediengruppe: Die Jugendlichen haben die Gelegenheit, sowohl das Druckhaus in der Austraße zu besichtigen als auch die Redaktion in der Allee 2 kennenzulernen und dabei mehr über die verschiedenen Ressorts zu erfahren.
Reporter Jürgen Kümmerle beispielsweise gibt einen Einblick in die Welt des Blaulichts. Auf dem Monitor in der Onlineredaktion können die Stipendiaten in Echtzeit nachverfolgen, welche Artikel besonders beliebt sind, und mit Stefanie Wahl, der Leiterin des Sportressorts, über Eishockey, American Football und Co. diskutieren.
Teilnehmer knüpfen lebenslange Freundschaften und internationale Netzwerke
Thea Kotzé aus Südafrika, Stig Larsson aus Schweden, Martin Sarmiento aus den USA und Nikolaj Georgiev aus Nordmazedonien sind begeistert von ihrem bisherigen Aufenthalt in Deutschland. „Wir haben schon viele freundliche Menschen kennengelernt,“ erzählen sie. Für Nikolaj Georgiev ist es nicht der erste Besuch in Deutschland – er war bereits für eine Schulexkursion in Berlin. Besonders angetan hat es ihm Mercedes. „Es gibt keine Autos, die so gut aussehen,“ sagt er und lacht. Die Stipendiaten berichten, dass sie in der Jugendherberge in Heilbronn übernachten, wo das Miteinander warm und herzlich ist. Man komme dort viel leichter ins Gespräch mit Fremden als beispielsweise in Chicago, wo Martin Sarmiento herkommt.
Eine regelrechte Reise durch die Jahreszeiten hat Thea Kotzé hinter sich. Im südafrikanischen Johannesburg ist gerade Winter, erzählt die 16-Jährige. Als sie aus dem Flugzeug stieg, traf sie eine regelrechte Hitzewelle. „Ich wusste gar nicht, dass es in Deutschland so heiß sein kann.“ Thea Kotzé war vergangenen November in Norddeutschland für einen Schüleraustausch. Traurig sei sie gewesen, als es wieder nach Hause ging. Glühwein und Tannenbäume mag sie besonders am Winter hierzulande.
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