Informatik in der Oberstufe: Nur zwei Schulen in der Region bieten Leistungsfach an

Das Hartmanni-Gymnasium in Eppingen und die Josef-Schwarz-Schule in Heilbronn bieten in der Oberstufe das Leistungsfach Informatik an, die gymnasiale Oberstufe der Heilbronner Privatschule erst seit diesem Schuljahr - nach einigen Jahren Vorplanung. "Ich freue mich, dabei zu sein", sagt Andreas Schmidt. Der Zwölftklässler gehört zu den ersten, die das Fach wählen. Auch Maximilian Schmidt ist Teil des Premierenjahrgangs.

Informatik ist nicht neu für die beiden. Phython, Java - mit Programmiersprachen kennen sich die zwei aus. Mit dem Fach Informatik, Mathematik, Physik (IMP), das es langfristig nicht mehr geben soll, haben sie in der achten Klasse angefangen. Sie rüsteten damals im Unterricht ein Bobby-Car mit Technik aus, installierten unter anderem Abstandssensoren. Auf weitere Praxis in der Oberstufe setzt Maximilian Schmidt. "Die Theorie dürfen wir aber nicht vernachlässigen." Netzwerk, Verschlüsselungen: "Spannende Einblicke" gebe es im Leistungsfach, sagt Andreas Schmidt.

Programmieren bis zum Abitur: Auch ums Hacken geht es im Leistungsfach Informatik

Die Jugendlichen programmieren bis zum Abitur, verspricht Informatiklehrer Daniel Lambrecht-Nenner. Zu den Projekten gehört beispielsweise, dass die Schüler ein kleines Netzwerk bauen und dann schauen werden, ob sie in die IT eindringen können. Solche Systeme absichern zu können, gehöre zu den wichtigen Grundlagen, sagt Daniel Lambrecht-Nenner.

Ohne Daniel Lambrecht-Nenner gäbe es das Leistungsfach vermutlich nicht an der Josef-Schwarz-Schule. Er gehört zu den wenigen Informatik-Lehrern, die es überhaupt gibt. Er ist begehrt. Den Schwerpunkt in einer gymnasialen Oberstufe aufzubauen, hat für ihn den Ausschlag für den Standort Heilbronn gegeben. Er will Schüler fit machen für das, was die Gesellschaft benötige. Ein Beispiel: Seiner Ansicht nach reicht es nicht mehr aus, Künstliche Intelligenz (KI) anzuwenden. "Wir brauchen auch Experten, die KI verstehen."

Von Problemen beim Programmieren

Daniel Lambrecht-Nenner versteht seine Rolle darin, den Jugendlichen eines zu verdeutlichen: Fehler zu machen, das gehöre beim Programmieren dazu. Er will zugleich helfen, wenn die Schüler nicht mehr weiterkommen. Ein Beispiel dafür ist die Programmiersprache: Viele kennen sich mit Python aus, im Unterricht wird Java eingesetzt. "Die Grundkonzepte sind ähnlich." Dass es beim Programmieren nicht immer weitergeht, hat Andreas Schmidt erlebt. "Beim Programmieren läuft man manchmal gegen eine Wand", so der Schüler.

Wenn man als Schule die Jugendlichen fit für die Zukunft machen wolle, führt für Ruben Ebert kein Weg am IT-Bereich vorbei. "Programmiersprachen", sagt der Schulleiter der gymnasialen Oberstufe (College), "sind die zweitwichtigsten Fremdsprachen". 

Leistungsfach als logischer Schritt für die Schule

Der Schritt hin zum Leistungsfach Informatik ist für Ruben Ebert nur logisch gewesen. "Wir leben in einer digitalen Welt, und wir benötigen Menschen, die diese Welt gestalten wollen."

Die Zwölftklässler sehen ihre berufliche Zukunft in diesem Sektor. "Im Studium will ich in den Informatik-Bereich gehen", sagt Maximilian Schmidt. Mitschüler Andreas Schmidt sieht sich auf einem ähnlichen Weg. "Ich möchte etwas mit Informatik machen."

Kommentare öffnen