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Aufwertung der Heilbronner Innenstadt: Architekten und Eigentümer präsentieren Ideen

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Heilbronner Architekturbüros haben gemeinsam mit Eigentümern Ideen zur Aufwertung von Bestandsgebäuden in der Innenstadt entwickelt. Die Stadtverwaltung will damit neue Impulse für Wohnen, Handel und Stadtbild setzen.


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Zusätzlicher Wohnraum auf bestehenden Häusern, helle Fassaden, eine Vinothek im Erdgeschoss: Einiges ist möglich aus Sicht von Architekten, um Gebäude in der Innenstadt von Heilbronn aufzuwerten. Und das, ohne komplett neu zu bauen, sondern bestehende Gebäude zu erweitern.

Zu dieser besonderen Zusammenarbeit haben sich fünf Büros von Mittwoch bis Freitag mit Eigentümern zusammengesetzt, um gemeinsame Ideen zur nachhaltigen Entwicklung von bestehenden Gewerbeimmobilien in der City zu erarbeiten.

Sehen Potenzial für Gebäude in der Innenstadt Heilbronn: Oberbürgermeister Harry Mergel (zweiter von links) und Architekturbüros. Foto: Mario Berger
Sehen Potenzial für Gebäude in der Innenstadt Heilbronn: Oberbürgermeister Harry Mergel (zweiter von links) und Architekturbüros. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Investitionen in Gewerbeimmobilien: Am Runden Tisch fehlen die großen Heilbronner Gebäude

Die großen Eigentümer fehlen in der Runde. Das Wollhaus ist genauso wenig vertreten wie Galeria Kaufhof, dafür die Nachbarn – die Geschwister Friz, die Anregungen für ihr gleichnamiges Betten-Haus haben wollten.

„Unser Problem ist, dass wir von der Fleiner Straße aus zu wenig gesehen werden“, sagt Gottfried Friz. Er ist angetan von den Ideen, die ihm Feldmann-Architekten vorlegen. Unter anderem mit einer neuen Fassade. „Das macht Lust auf Innenstadt“, sagt der Eigentümer. Die Frequenz im Zentrum sei „zunehmend schwach“, auch was die Qualität angehe. Deshalb suchen die Eigentümer Ideen, um auf ihr Gebäude aufmerksam zu machen.

„Wir müssen alles nutzen, um die Frequenz von da, wo sie noch ist, in die Große Bahngasse zu unserer Filiale zu bringen“, sagt Gottfried Friz. Die Pläne umzusetzen, kann er sich vorstellen. Dafür erwartet er eine neue Haltung der Stadtverwaltung: In den zurückliegenden Jahren seien Ideen durchs Rathaus abgelehnt worden.

Attraktive Innenstadt HN: Architekten stellen Pläne vor, unter anderem für den Umbau des Gebäudes mit dem Restaurant Velo.
Attraktive Innenstadt HN: Architekten stellen Pläne vor, unter anderem für den Umbau des Gebäudes mit dem Restaurant Velo.  Foto: Berger, Mario

Für Eigentümer ist Stadtverwaltung Heilbronn zuletzt ein Bremsklotz gewesen

„Die Stadt war seither ein Bremsklotz“, sagt auch Eberhard Ziller, dem das Anwesen Siebeneichgasse 21 gehört. Da das Rathaus diese Zusammenarbeit von Eigentümern und Architekten forciert hat, erhofft er sich einen Schub: „Ich hoffe, dass die Stadt den Schwung zum Machen bekommt.“ Christoph Herzog von gleichnamigen Architekturbüro stellt vor, wie das Anwesen aufgestockt und der Gewölbekeller genutzt werden könnte.

Kritik in Richtung Rathaus kommt auch von anderer Stelle: Es sei Zeit, dass man den Eigentümern unter die Arme greife, sagt Tom Bucher. Wenn es die Chancen gebe, zu investieren, sollte man anpacken, begründet er seine Bereitschaft, sich mit dem Anwesen Sülmerstraße 60 an der Ideenbörse einzubringen. Heilbronn erlebe eine Dynamik. Wirtschaftlich Sinn könne es machen, in seinem Gebäude beispielsweise Wohnungen für Studenten einzubauen.

Mehr Wohnraum in der Heilbronner City: Architekten wollen Gebäude aufstocken

Eines verdeutlichen die Ideen: Die Büros sehen Potenzial, bestehende Häuser aufzustocken. „Nach oben geht immer“, so Vasilios Panagiotidis. Sein Anwesen Sülmerstraße 12 befindet sich seiner Ansicht nach an einer dunklen Gasse, darin denkbar sind unter anderem Mikroappartements. Die Ideen für Wohnungen und wie der Weg erhellt werden kann, stellt Marcus Teske vom Büro Krummlauf Teske Happold vor. „Wir wollen ein Impulsgeber sein“, sagt er und nimmt die Stadt in Verantwortung. Sie sei für den öffentlichen Raum zuständig.

Oberbürgermeister Harry Mergel ist von den Präsentationen angetan. Der Rathauschef setzt darauf, dass die Eigentümer die Chancen für die fünf Immobilien ergreifen. Er nutzt dafür ein Bild aus dem Fußball: Man habe fünf saubere Pässe gespielt, nun müssten andere diese verwandeln. Für die Heilbronner Innenstadt sei es eine gute Woche, sagt er.

Die Stadtverwaltung gab unter anderem einen Zwischenbericht zum sogenannten Aufbruch Innenstadt, der für manchen allerdings nur langsam voranschreitet. Nun habe man eine der wichtigsten Personengruppen angesprochen, die der Hauseigentümer, so der OB. Schon vor Jahrzehnten hatte es ein ähnliches Projekt gegeben, sagt er. Die Erfolge seien bescheiden gewesen. Dieses Mal erhofft sich Harry Mergel Impulse: „Die Gebäude haben Potenzial.“

Architekten aus Heilbronn wollen Stadt voranbringen

Eingeladen waren ausschließlich Architekturbüros aus der Stadt. „Sie brennen für Heilbronn“, sagt Christoph Herzog, Vorsitzender der Architektenkammer Baden-Württemberg. Zu sehen sei, was man aus Bestandsgebäuden schaffen könne. „Uns ist es wichtig, Visionen zu schaffen, wie Gebäude in der Innenstadt in die Zukunft transformiert werden können und zu zeigen, wie es sich lohnen kann, Bestand zu erhalten und diesen zeitgemäß weiterzuentwickeln.“


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