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KI in der Forschung: Heilbronner Hochschule veranstaltet internationales Medizininformatik-Symposium

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40 Master-Studenten und Professoren aus der Medizininformatik diskutieren in Heilbronn über die Anwendungen von Künstlicher Intelligenz im medizinischen Kontext. Darum geht es.

Treffen auf dem Bildungscampus: 40 Master-Studenten und Professoren aus der Medizininformatik sind nach Heilbronn an die Hochschule zum Symposion "International Partnership for Health Informatics Education" gekommen.
Treffen auf dem Bildungscampus: 40 Master-Studenten und Professoren aus der Medizininformatik sind nach Heilbronn an die Hochschule zum Symposion "International Partnership for Health Informatics Education" gekommen.  Foto: privat

40 Master-Studenten und Professoren aus der Medizininformatik sind nach Heilbronn an die Hochschule zum Symposion "International Partnership for Health Informatics Education" gekommen, das alle zwei Jahre stattfindet. Laut einer Pressemitteilung haben sie sich unter anderem dem Themenbereich Large Language Models zugewandt, also Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz wie Chat-GPT, aber im medizinischen Kontext. Zu den Ergebnissen beantwortet Alexandra Reichenbach einige Fragen. Die Direktorin des Zentrums für Maschinelles Lernen an der Hochschule Heilbronn sowie Forschungsprofessorin für Neuroinformatics ist eine der führenden KI-Expertinnen in Heilbronn.

Was waren für Sie die größten Überraschungen bei diesem internationalen Austausch?

Alexandra Reichenbach: Die Studenten haben den Gebrauch von Large-Language-Models in ihren Ländern Taiwan, USA, Deutschland und den Niederlanden untersucht. Was sie herausbekommen haben, muss man ein bisschen mit Vorsicht genießen, weil sie unter sehr großen Zeitdruck gearbeitet haben und dadurch natürlich nicht voll den wissenschaftlichen Ansprüchen genügen konnten. Sie haben unter anderem untersucht, wie stark die Leute auf das, was ihnen von Chat-GPT bei eigenen Krankheitssymptomen empfohlen wurde, tatsächlich reagiert haben. Überraschend ist: Je besser die Leute ausgebildet sind, desto eher haben sie dann auch tatsächlich daraufhin gehandelt. Ich hätte eher erwartet, dass Leute mit einer höheren Ausbildung den Antworten weniger Gewicht geben.

Ist Direktorin des Zentrums für Maschinelles Lernen an der Hochschule Heilbronn: Alexandra Reichenbach ist außerdem Forschungsprofessorin für Neuroinformatics sowie Prodekanin der IT-Fakultät.
Ist Direktorin des Zentrums für Maschinelles Lernen an der Hochschule Heilbronn: Alexandra Reichenbach ist außerdem Forschungsprofessorin für Neuroinformatics sowie Prodekanin der IT-Fakultät.  Foto: Gajer, Simon

Was nehmen Sie vom Symposium mit für Ihre Lehre?

Reichenbach: Es ist wunderbar, was Studierende alles können und was unter Zeitdruck möglich ist. Sie haben eine Aufgabe in drei Tagen gemacht, die im normalen Lehrbetrieb drei Monate dauern kann. Es ist faszinierend zu sehen, mit welcher Gruppen-Dynamik und welcher Begeisterung sie gearbeitet haben.

Das erste Treffen dieser Art fand vor 25 Jahren statt. Wie wichtig ist dieses Symposium für Ihre tägliche Arbeit?

Reichenbach: Ich bin auch erst vor zwei Jahren dazugekommen. Das Schöne ist: Es vernetzt die Professoren und Wissenschaftler miteinander. Wir hatten inzwischen eine ganze Reihe Studierende im Ausland. Aus diesem Netzwerk stammen die ersten Anlaufstellen, wohin man Leute für Abschlussarbeiten und Ähnliches bringen könnte. Wir wissen, was das für Partner sind und dass sie qualitativ hochwertig arbeiten. Es geht um die Internationalisierung unserer Lehre. Einige Leute, die jetzt als Professoren, haben hier als Studierende angefangen und sind in dieses Netzwerk hineingewachsen. Die Treffen sind für die Teilnehmer eine Chance. Als Student hat man sonst nicht mit Partnern aus vier Ländern und von sechs Hochschulen zu tun.

Woran forschen Sie gerade?

Reichenbach: Ich arbeite vor allem an der Diagnostikunterstützung bei psychischen Erkrankungen mit Hilfe von bildgebenden Verfahren. Es geht um elektrophysiologische Messungen, um wirklich die Gehirnprozesse messen zu können, die bei psychiatrischen Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen verändert sind.

Haben Sie beim Symposium auch Input erhalten?

Reichenbach: Ich habe es vorgestellt, und das hat sehr interessante Diskussionen hervorgerufen und wahrscheinlich mindestens zwei, drei zukünftige Kollaborationen.

Ist das ein Erfolg?

Reichenbach: Jede Verbindung zu einem anderen Wissenschaftler, der ähnliche Interessen hat, ist etwas Wichtiges, ist ein Erfolg. Ich werde mich vermutlich mit Taiwan austauschen: Sie arbeiten mit ähnlichen Daten, wir können uns ergänzen. Und das ist ja die Währung dieser Projekte. Unsere ganzen Algorithmen basieren auf Daten.


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