Husten, Schnupfen, Corona & Co.: So ist die aktuelle Lage im Raum Heilbronn
Nicht nur bundesweit, auch in Heilbronn steigt die Zahl der Atemwegsinfekte deutlich. Corona-Fälle bleiben moderat. Das Heilbronner Gesundheitsamt erklärt, was jetzt wichtig ist und gibt Tipps.
Die Zahl der Atemwegsinfekte nimmt in der Region Heilbronn derzeit spürbar zu. „Die Aktivität akuter Atemwegsinfekte befindet sich auf hohem Niveau“, sagt Dr. Michael Scheerle, Leiter des Gesundheitsamts Heilbronn. Corona-Fälle seien hingegen nur moderat gestiegen. „Die Situation entspricht dem typischen saisonalen Anstieg.“
Bei Corona-Symptomen: Leiter des Heilbronner Gesundheitsamts rät zur freiwilligen Isolation
Eine gesetzliche Quarantänepflicht bei positivem Corona-Test gibt es nicht mehr. „Wer sich infiziert, sollte sich aber weiterhin freiwillig für fünf Tage isolieren, solange Symptome bestehen“, rät Scheerle.
In sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder bei engem Kontakt zu Risikogruppen gelten zudem Maskenpflicht und Abstandsregeln.

Stiko empfiehlt Corona-Auffrischimpfungen für Risikogruppen
Im Hinblick auf die Corona-Impfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) weiterhin eine Auffrischung für Risikogruppen: „Personen ab 60 Jahren, chronisch Kranke oder immungeschwächte Menschen, Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie medizinisches Personal sollten sich im Herbst erneut impfen lassen“, so Scheerle.
Die bisherigen Impfungen böten weiterhin Schutz vor schweren Verläufen, eine Auffrischung erneuere diesen Schutz jedoch zuverlässig.
Leiter des Heilbronner Gesundheitsamts: Grippeschutz ab Oktober sinnvoll
Auch die Grippeimpfung spielt in dieser Saison eine wichtige Rolle. „Die Stiko rät zur jährlichen Influenza-Impfung – am besten im Oktober oder November“, erklärt Scheerle.
Empfohlen werde sie besonders für ältere Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie Beschäftigte im Gesundheitswesen.
Bundesweite Lage: Zahl der Atemwegsinfektionen steigt deutlich
Neben Corona und Grippe seien weitere Impfungen von Bedeutung, betont der Amtsleiter: „Dazu zählen Tetanus, Diphtherie und Pertussis – die Impfung sollte alle zehn Jahre aufgefrischt werden. Auch Masern, Mumps, Röteln, Pneumokokken, Herpes Zoster und Hepatitis B sind wichtige Schutzimpfungen, vor allem für ältere Menschen, chronisch Kranke, Schwangere und medizinisches Personal.“
Gesundheitsamt der Stadt Heilbronn: Nur wenige laborbestätigte Fälle gemeldet
Laut Gesundheitsamt der Stadt Heilbronn wurden in den vergangenen Wochen nur wenige laborbestätigte Fälle gemeldet. In den Kalenderwochen 36 bis 41 registrierte das Amt insgesamt 21 Corona-Fälle sowie einen Influenza-Fall. Dabei werden dem Gesundheitsamt lediglich ärztlich festgestellte Corona-Infektionen übermittelt, so Michael Scheerle vom Heilbronner Gesundheitsamt.
Positive Selbsttests, die zu Hause durchgeführt werden, fließen nicht in die Statistik ein. Influenza-Fälle werden gemeldet, wenn sie durch ein Labor bestätigt sind, eine gesetzliche Arztmeldepflicht bestehe hier nicht.
Corona-Fälle auf niedrigem Niveau – Grippewelle steht noch aus
Die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen ist laut Deutscher Presse Agentur (dpa) in den vergangenen Wochen deutschlandweit deutlich gestiegen. Die dpa bezieht sich auf einen aktuellen Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI). Gemessen an freiwilligen Meldungen aus der Bevölkerung geht das RKI demnach von rund 7,1 Millionen akuten Atemwegsinfektionen in der vergangenen Woche aus.
Unterwegs seien vor allem Rhinoviren, Coronaviren und Parainfluenzaviren, die insbesondere Kleinkinder infizieren. Schwere Fälle gebe es zurzeit noch nicht viele.
Die geschätzte Zahl der Corona-Infektionen sei in den vergangenen Wochen gestiegen – allerdings auf niedrigem Niveau. In einigen Systemen zeige sich bereits eine Abschwächung dieses Anstiegs. Die geschätzte Inzidenz liege derzeit bei etwa 500 Covid-19-Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern. Die jährliche Grippewelle beginnt laut RKI meist erst im Januar.