Überall „Elker“-Graffiti in Heilbronn – 1000 Euro Belohnung ausgesprochen
Seit Jahren taucht der Schriftzug „Elker“ oder auch „Elke“ immer wieder in Heilbronn auf. Die Stadtinitiative will dagegen vorgehen – und setzt eine Belohnung aus.
Mal dezent platziert, mal unübersehbar: Seit Jahren tauchen in Heilbronn immer wieder Schriftzüge mit dem Namen „Elker“ oder auch mal „Elke“ auf. Nun setzt die Stadtinitiative Heilbronn eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur Identifizierung des Urhebers führen und um ein Zeichen gegen Vandalismus zu setzen. „Damit wollen wir ein Exempel statuieren“, erklärt Thomas Aurich von der Stadtinitiative Heilbronn.
„Elker“-Schriftzug: Heilbronner Stadtinitiative geht gegen illegale Graffiti vor
Streetart sei ein wichtiger Bestandteil urbaner Kultur: „Das tut der Stadt gut, wenn sich die Jugend auf kreative Art und Weise ausdrücken kann.“ Solange Streetart einen künstlerischen Wert habe, sei sie ein Gewinn für Heilbronn.

Deshalb pflege man auch den Austausch mit regionalen Künstlern, die in der Jugendarbeit aktiv sind, und habe bereits mit ihnen zusammengearbeitet. Projekte wie die Graffiti-Aktion am Skaterpark nahe der Theresienwiese im vergangenen Herbst seien Beispiele für gelungene legale Kunstprojekte.
Konzept gegen illegale Schmierereien in Heilbronn: „Wir müssen mehr Flächen besorgen“
Trotz bereitgestellter Flächen und realisierter Kunstprojekte würden immer wieder illegale Schmierereien angebracht, bedauert Aurich. „Wir müssen mehr Flächen besorgen. Aber im Gegenzug erwarten wir, dass die Stadt nicht weiter verschmiert wird.“ Manche Dinge könne man mit guten Worten nicht regeln, sondern müsse härter durchgreifen.
„Elker“-Schriftzug in Heilbronn: Polizei konnte noch keinen Tatverdächtigen ermitteln
Der Tag „Elker“ (Anmerkung der Redaktion: Tag bedeutet eine Art Signatur oder Erkennungszeichen, das Graffiti-Sprayer verwenden, um ihre Werke oder Schmierereien zu kennzeichnen) ist der Polizei schon seit mehreren Jahren bekannt, sagt Manuel Unser von der Pressestelle des Heilbronner Polizeipräsidiums. „Bislang konnte in diesem Zusammenhang noch kein Tatverdächtiger ermittelt werden.“
In Heilbronn seien besonders leerstehende Gebäude, Zäune, Brücken, Tunnel und Unterführungen ein beliebtes Ziel. „Sachbeschädigungen durch Graffiti an privaten und öffentlichen Gebäuden beeinträchtigen nicht nur das Stadtbild, sondern verursachen auch hohe Kosten und unnötige Belastungen für Eigentümer.“
Die Beseitigung solcher Schmierereien sei oft aufwendig und teuer, so der Pressesprecher. Wer Beobachtungen mache oder verdächtige Personen sehe, solle das der Polizei melden.
Gegen Graffiti in Heilbronn: Stadtwerke setzen teilweise Videoüberwachung ein
Aus der Pressestelle der Stadt Heilbronn heißt es, dass die Stadtwerke unter anderem auf Videoüberwachung an besonders betroffenen Standorten setzen, um gegen unerlaubte Graffiti vorzugehen. „Diese Maßnahme dient sowohl der Abschreckung als auch der Identifizierung potenzieller Verursacher“, so Pressesprecherin der Stadt, Suse Bucher-Pinell.
Sie erklärt, dass das Aufkommen von Graffiti an städtischen Gebäuden in den vergangenen Jahren weitgehend konstant geblieben sei. „Das Gebäudemanagement und das Betriebsamt der Stadt arbeiten eng zusammen, um Graffiti so schnell wie möglich von den städtischen Gebäuden zu entfernen.“
Legale Graffiti-Flächen sind in Heilbronn beliebt
Legale Flächen stellen die Stadtwerke im Bereich des Freibads Neckarhalde zur Verfügung, welche stark genutzt werden, so die Pressesprecherin. Ebenso am östlichen Aufleger der Erwin-Fuchs-Brücke. „Zusätzlich stellt die Stadtverwaltung derzeit immer wieder temporäre Flächen für Graffiti-Sprayer zur Verfügung, zuletzt die Neckartalschule vor Beginn des Abbruchs.“ Ähnliche Projekte seien auch in Zukunft geplant, wenn sich geeignete Fläche anbieten.

Bucher-Pinell verweist zudem auf ein Kunstprojekt der Stadtwerke vor zwei Jahren mit dem lokalen Graffiti-Künstler Bernd Eisold alias „BERK“. Dabei gestaltete er eine Fläche am Eingang des Freibads Neckarhalde mit einem Street-Art-Kunstwerk.
„Es hat in den Sozialen Medien viel positive Aufmerksamkeit erregt. Die Stadtwerke sind bereit, bei Bedarf in Absprache mit der Stadt weitere legale Flächen zur Verfügung zu stellen.“
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