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Architekturwettbewerb
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Geplante Grundschule zwischen zwei Heilbronner Gymnasien: So soll sie aussehen

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Ein Freiburger Architekturbüro gewinnt den Wettbewerb für den Neubau einer Grundschule in der Heilbronner Innenstadt. Auch die Freiflächen rund um zwei Gymnasien werden neu gestaltet.

Die Visualisierung zeigt den Siegerentwurf des Freiburger Büros Harter + Kanzler. Das dreistöckige Gebäude ist in Holzhybridbauweise geplant.
Die Visualisierung zeigt den Siegerentwurf des Freiburger Büros Harter + Kanzler. Das dreistöckige Gebäude ist in Holzhybridbauweise geplant.  Foto: Berger, Mario

Heilbronn bekommt eine weitere städtische Grundschule, die 18. Sie wird bereits zum Schuljahr 2025/26 unter Leitung von Maximilian Mergl, der bisher an der Albrecht-Dürer-Schule unterrichtet, mit 40 Schülern in zwei Klassen  an den Start gehen: zunächst als Gast der Gerhart-Hauptmann-Schule an der Karlsstraße, wo es auch Unterrichtscontainer gibt. 2029 soll die dreizügige „Neue Grundschule Innenstadt“ mit bis zu 300 Schülern in zwölf Klassen plus Vorbereitungsklasse einen Neubau beziehen.

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Das Schulgebäude entsteht ab Ende 2027 zwischen Theodor-Heuss-Gymnasium (THG), Mönchseegymnasium (MSG) und der Mensa an der Gymnasiumstraße, die im Hauptbau der ehemaligen Kelter untergebracht ist. Ihre weniger attraktive Nebengebäude, inklusive Gewölbekeller, werden abgerissen. Nach der Fertigstellung sollen auch die Freiflächen des gesamten, rund 1,4 Hektar großen Schulcampus neu gestaltet werden. Als Investitionssumme sind 22 Millionen Euro im Etat reserviert, wobei diese Summe nicht fix ist.

Pläne für neue Grundschule in Heilbronner Innenstadt: Entwurf aus Freiburg liegt vorne

Nach einem Wettbewerb, an dem sich 23 von 25 geladenen Büros beteiligt hatten, steht seit Donnerstag fest, wie die Schule – vorbehaltlich Abstimmungsgesprächen und Gemeinderatsbeschlusses – einmal aussehen soll. Das von Bärbel Hoffmann geleitete 13-köpfige Preisgericht aus Architekten, Pädagogen und Stadträten sprach sich einstimmig für den Entwurf des Architekturbüros Harter+Kanzler aus Freiburg aus, das für die Freiflächen das Büro w+p Landschaften aus Offenburg im Boot hat.

Die Architekten (von links) Ludwig Harter und Ingolf Kanzler sowie Oberbürgermeister Harry Mergel mit dem städtebaulichen Modell für den Campus.
Die Architekten (von links) Ludwig Harter und Ingolf Kanzler sowie Oberbürgermeister Harry Mergel mit dem städtebaulichen Modell für den Campus.  Foto: Berger, Mario

Wobei es für diese noch Abstimmungsbedarf gebe. Hier zeichnete das Preisgericht die Arbeitsgemeinschaft Schad Vogel Bittkau Partnerschaft von Architekten, Berlin, mit den Landschaftsplanern Romina Streffing, Berlin, und Ottl.la Landschaftsarchitekten Schöberl Hövelmann, München, mit dem ersten Preis aus.

Der Siegerentwurf für die Grundschule sieht einen dreigeschossigen Hybridholzbau mit leichtem Versatz vor, der sich laut Bärbel Hoffmann „durch eine hohe Funktionalität, eine gute Orientierung und eine gute Zuordnung und Verzahnung der Räume“ auszeichne. Lobend erwähnt sie zudem die den verschiedenen Lernbereichen vorgelagerten Außenbalkone, die wie das Dach, wo Solaranlagen vorgesehen sind, teils begrünt werden.

„Bildung verbindet“: Gutes Miteinander der neuen Grundschule mit THG und MSG

Gepunktet habe bei der Jury auch die geschickte Einordnung des Baukörpers in den Bestand, wodurch zwei „wohlproportionierte“ Schulhöfe entstünden. Positiv zu Buche schlugen zudem Konstruktion, Materialität und Technikkonzept, die ein ökologisch nachhaltiges Gebäude und einen wirtschaftlichen Betrieb erwarten ließen. Mit gemeinsamen Schulhöfen, aber etwa auch mit der neuen Mehrzweck-Aula der Grundschule wolle man unter der Grundidee „Bildung verbindet“ auch Synergieeffekte und ein gutes Miteinander mit THG und MSG erreichen, sagte Karin Schüttler vom Schul-, Kultur- und Sportamt. 

Die Pädagogik für die Ganztagsschule orientiere sich in enger Absprache mit vielen Beteiligten am ganzheitlichen Münchner Lernhauskonzept. das ein intensiveres Miteinander und stärkeres Zusammenwachsen von Schülerschaft und Lehrkräften ermöglichen will.

Oberbürgermeister Harry Mergel: „Bildungsstandort Heilbronn weiter stärken“

Trotz finanzieller Engpässe werde die Stadt „den Bildungsstandort Heilbronn weiter stärken“ und gleichzeitig allen Kindern bestmögliche Bildungschancen ermöglichen, so Oberbürgermeister Harry Mergel bei der Vorstellung der Entwürfe. Neben der Hauptmann- und der Neckartalschule sei die Grundschule bereits der dritte Neubau innerhalb weniger Jahre, aber auch bei Sanierungen gehe es voran. 

Jury-Sprecherin Bärbel Hoffmann aus Stuttgart lobte ausdrücklich die Heilbronner Wettbewerbskultur. Auch wenn solche Verfahren zeitlich und finanziell aufwändig seien – der aktuelle Wettbewerb kostete 91.000 Euro – resultiere aus dem „Ringen ums Beste“ „hohe Qualität und Wirtschaftlichkeit“, betonte Kornelius Krähmer vom städtischen Gebäudemanagement.

Ausstellung

In der Turnhalle des Theodor-Heuss-Gymnasiums, Gymnasiumstraße 70, kann man sich die Wettbewerbsergebnisse an diesem Freitag, 11. Juli, 11 bis 14 Uhr, anschauen.

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