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Heilbronn dreht an der Gebührenschraube – wo ab 2026 die Preise steigen

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In Heilbronn ändern sich 2026 einige Gebühren – vom Wasser bis zur Kita. Wo die Stadt die Preise erhöht hat und was das nicht nur für die Bürger, sondern auch für die Gastronomen heißt.


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Kein neues Jahr ohne gesetzliche Änderungen und neue Vorschriften. Ab dem 1. Januar 2026 wird zumindest die Gastronomiebranche aufatmen, denn die lange geforderte Mehrwertsteuersenkung auf Speisen kommt nun tatsächlich. Damit sinkt die Umsatzsteuer für Essen dauerhaft von 19 auf sieben Prozent.

Inwieweit sich die Steuererleichterung auf die Angebote auf der Speisekarte niederschlagen werden, bleibt dagegen abzuwarten. Ein Teil der regionalen Gastronomen hat angekündigt, dass er die Einsparungen nicht weitergeben kann, weil Einkaufspreise und Lohnkosten weiter gestiegen seien. Andere wollen zumindest einen Teil der Steuersenkung den Gästen zu Gute kommen lassen.    

Sondernutzungsgebühren für Außengastronomie in Heilbronn ab 2026

In der Stadt Heilbronn muss die Branche im Gegenzug zur Steuersenkung die gleichzeitige Wiedereinführung der Sondernutzungsgebühren für die Außengastronomie hinnehmen, die den Gaststätten nach Ausbruch der Corona-Pandemie erlassen worden waren. Dies beschloss der Gemeinderat am 18. Dezember in seiner letzten Sitzung vor der Winterpause. Damit einher gehen ab dem kommenden Jahr neue Regeln für die Außenbewirtschaftung. Auch das Aufstellen von Werbetafeln und Warenauslagen auf öffentlichen Flächen sollen auf der Grundlage einer Evaluierung der bisherigen Sondernutzungsregeln neu geregelt werden.

„Die gewonnen Erkenntnisse fließen direkt in Neufassung der Sondernutzungssatzung ein, die dem Gemeinderat im Laufe des Jahres  2026 zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt wird“, teilt die Pressestelle der Stadt mit. Die Bescheide für die Wiedereinführung der Gebühren für die Außengastronomie, die Heilbronner Wirte künftig wieder zwischen 15 und 75 Euro je angefangenem Quadratmeter Fläche kosten werden, hat die Stadtverwaltung aber noch im alten Jahr verschickt.               

Umstellung des Müllsystems in Heilbronn – höhere Kosten möglich

Heiß diskutiert wird auch die Umstellung der Müllsysteme in Stadt und Landkreis Heilbronn. Dabei wurden in der Stadt neue Tonnen für Rest- und Biomüll ausgeliefert, die mit einem Chip ausgestattet sind, der die Leerungen automatisch erfasst. Produktionsausfälle beim Hersteller haben allerdings dafür gesorgt, dass rund 5000 Behälter nicht rechtzeitig ausgeliefert werden konnten. Betroffen sind Teile der Kernstadt, Biberach Böckingen und Frankenbach. Wer noch keine Tonne bekommen hat, findet hier alle Informationen. 

Mit dem neuen Müllsystem werden wohl in vielen Fällen die Kosten steigen. Denn in der Grundgebühr sind künftig nur zwölf Leerungen statt 24 enthalten. Wer die Tonne wie bisher im zweiwöchentlichen Rhythmus an den Straßenrand stellt, zahlt künftig das Doppelte. Die Stadt betont: Durch konsequente Mülltrennung lasse sich Restmüll vermeiden, was auch die Kosten senkt.     

Stadtwerke Heilbronn erhöhen Wassergebühren ab 2026 deutlich 

Einen ordentlichen Batzen macht auch die deutliche Erhöhung der Wassergebühren durch die Heilbronner Stadtwerke aus. Grund für die Erhöhung sind hohe Verluste bei dem städtischen Tochterunternehmen und hohe Investitionen unter anderem in die stadteigenen Wasserversorgungsanlagen, wie durch den Bau des neuen Wasserwerks Süd auf den Böckinger Wiesen sowie dem Wasserwerk Nord in Neckargartach.

Deshalb erhöhen die Stadtwerke Heilbronn zum 1. Januar die Wasserpreise deutlich. Für einen Vier-Personen-Haushalt macht die Preiserhöhung bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch Mehrkosten von insgesamt rund 66 Euro  pro Jahr aus. Die Eintrittspreise für die städtischen Bäder, die zuletzt im Februar 2025 erhöht worden waren, bleiben unverändert. 

Höhere Kosten für Heilbronner: Kita- und Verwaltungsgebühren steigen 

Auch die Kinderbetreuungsgebühren für unter Dreijährige steigen in der Stadt. Sie werden je nach der täglichen  Betreuungszeit monatlich um 45 bis 74 Euro pro Kind erhöht.

Bleiben schließlich steigende städtische Verwaltungsgebühren. So zahlen die Bürger im neuen Jahr künftig beispielsweise für eine Meldebescheinigung 10 statt 7,50 Euro. Eine Standesamtliche Trauung kostet künftig 55 Euro, sechs Euro mehr als noch im Dezember 2025.   

Hintergrund

Zu den regionalen Preissteigerungen im neuen Jahr kommen bundesweite Änderungen, die die Bürger im Geldbeutel spüren. So kostet da Deutschlandticket 2026 statt bislang 58 nun 63 Euro. Dafür bleiben Elektroautos weiterhin bis 2030 von der Kfz-Steuer befreit. Bei der Kfz-Haftpflichtversicherung werden rund fünf Millionen Autofahrer höher eingestuft und müssen mit steigenden Beiträgen rechnen, 5,3 Millionen profitieren von günstigeren Beiträgen. Die Erhöhung der CO₂-Abgaben von 55 auf 65 Euro pro Tonne wird sich Tankstellen und bei den Heizkosten deutlich bemerkbar machen. Entlastet werden Bürger durch die Erhöhung des steuerlichen Grundfreibetrags von 12.096 auf 12.348 Euro pro Person. Erhöht wird auch die Pendlerpauschale: Sie steigt für die ersten 20 Kilometer auf 38 Cent pro Kilometer. Rentner dürfen sich freuen, da eine Rentenerhöhung um 3,73 Prozent vorgesehen ist. Rentner die sozialversicherungspflichtig weiterarbeiten, können künftig sogar bis zu 2000 Euro im Monat steuerfrei hinzuverdienen. zim




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