Feuerwehr Heilbronn plant neue Wachen, Standortfusionen und Sanierungen
Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr einzelner Heilbronner Stadtteile werden mittelfristig an neuen Standorten Schritt für Schritt zusammengelegt. Das Rathaus zeigt, wo die Reise hingehen soll.
Die Heilbronner Feuerwehr stellt sich mit Fusionen und Neubauten mittelfristig Schritt für Schritt neu auf. Die Magazine in den Stadtteilen stammen überwiegend aus einer Zeit vor den 1980er Jahren und genügen vielfach nicht mehr den aktuellen technischen, sicherheitsrelevanten und organisatorischen Anforderungen, heißt es. Die Sanierung wäre teuer und wenig nachhaltig.
Vor diesem Hintergrund sind Fusionen geplant und gleichzeitig moderne, funktionale und zukunftsorientierte Neubauten an neuen Standorten. Entsprechende Überlegungen kamen jetzt im städtischen Verwaltungsausschuss auf den Tisch.
Feuerwehr Heilbronn: Allerhand Argumente für Fusionen und Neubauten
Als Argumente für die Neuordnung nennt die Ratsvorlage neben der baulichen und technischen Modernisierung unter anderem personelle und materielle Synergieeffekte. Neben der Stärkung des Ehrenamtes trage die „Sichtbarkeit“ eines neuen Feuerwehrmagazins außerdem zur Wahrnehmbarkeit der Freiwilligen Feuerwehr in den Stadtteilen bei, was zur Mitgliedergewinnung beitragen könne. Freiwerdende Grundstücke könnten einer neuen Nutzung zugeführt werden – etwa für Wohnungen oder soziale Projekte. Grundstücksverkäufe könnten Neubaukosten abfedern, sagte Oberbürgermeister Harry Mergel, zudem sei mit Fördergeldern zu rechnen.
Die Planungen für die neuen Standorte befänden sich in der Abstimmungsphase mit den betroffenen Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr, erklärten Baubürgermeister Andreas Ringle und Kommandant Fabian Müller. Nach Abschluss der Standortanalysen sollen konkrete Bau- und Umsetzungskonzepte ausgearbeitet werden. Eine schrittweise Realisierung sei vorgesehen.

Sogar für die Heilbronner Hauptfeuerwache wird ein neuer Standort gesucht
Für die Hauptfeuerwache wird die Verlegung an einen anderen, zentralen Standort im Stadtgebiet geprüft. Der Wegzug der Berufsfeuerwehr würde den Weg für die Umgestaltung des bestehenden Standortes an der Beethovenstraße „zu einem reinen freiwilligen Standort“ frei machen, heißt es.
Feuerwehrstandort Alt-Böckingen soll mit Umzug an Sonnenbrunnen Anfang machen
Der Standort in Alt-Böckingen soll bis 2029/30 auf ein derzeit als Grün-, Lager- und Parkplatzfläche genutztes 80 Ar großes Areal in den Bahnbogen am Sonnenbrunnen südlich der Großgartacher Straße und östlich der Neuen Mitte jenseits der Unterführung verlegt werden. Das Projekt sei auch im Zusammenhang des Umbaus des Wilhelm-Leuschner-Knotens zu sehen.
So sieht es in anderen Heilbronner Stadtteilen aus
Frankenbach und Neckargartach (2030/32) sollen am Ortsrand von Frankenbach nördlich der Frankenbacher Straße zusammengelegt werden. Die dortigen Felder sind zum Großteil in Privatbesitz.
Für Sontheim und Horkheim (2036) ist ein neuer, gemeinsamer Standort im Bereich Schozach-Süd bei Sontheim östlich der Neckartalstraße und westlich der Lauffener Straße ins Auge gefasst, der derzeit noch überwiegend privat landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzt wird.
Kirchhausen und Biberach könnten längerfristig mit einer Fusion an der Ernst-Abbe-Straße im Gewerbegebiet Kirchhausen auf einem städtischen Grundstück neu bauen. Nur Klingenberg soll am bestehenden Standort, den die Stadt 2021 gekauft hat, saniert werden.

Stadträte stehen hinter der Reform und mahnen, keine Zeit zu verlieren
„Nicht nur wohlwollend, sondern mit einem klaren Auftrag an die Verwaltung“, so Thomas Randecker (CDU) nahmen Stadträte im Verwaltungsausschuss die Planungen zur Kenntnis. Alfred Dagenbach (Pro) pochte auf eine zeitnahe Umsetzung. Schließlich handle es sich auch um eine Frage der „Daseinsvorsorge“, betonte Raphael Benner (AfD). Rainer Hinderer (SPD) erfuhr, dass weitere Fusionen wegen zu großer Distanzen nicht sinnvoll seien.
„Um eine hohe Akzeptanz zu bekommen, müssen wir die Feuerwehrleute mitnehmen“, sagte Herbert Burkhardt (FWV). Auch den neuen Stadtteil Ipai-Campus gelte es „mitzudenken“, regte Nico Weinmann (FDP) an. „Auch wenn sie mit Versiegelung einhergehen“, begrüßte Holger Kimmerle (Grüne) die geplanten Neubauten, auch aus städtebaulichen Gründen.
Kommentare öffnen

Stimme.de
Kommentare