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Tote aus Heilbronn nach Hostelbrand in Finnland: Details zum Brandgeschehen

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Zwei Frauen aus Heilbronn sind im Februar bei einem verheerenden Brand im „Silver Fox Hostel“ in Finnland ums Leben gekommen. Auch ein Einheimischer starb. Die Ermittler haben inzwischen neue Erkenntnisse, wie das Feuer entstanden ist.

In einem Hostel in Finnland sind mutmaßlich zwei Frauen aus Heilbronn bei einem Brand ums Leben gekommen.
In einem Hostel in Finnland sind mutmaßlich zwei Frauen aus Heilbronn bei einem Brand ums Leben gekommen.  Foto: Imago/Instagram/Hostel/Montage: HSt

Die finnische Behörde für Unfalluntersuchung „Safety Investigation Authority Finland“ (SIAF) untersucht weiter den Hostelbrand in Äkäslompolo. In dem Feuer starben drei Menschen: eine Mutter und ihre erwachsene Tochter aus Heilbronn sowie ein finnischer Staatsangehöriger.

Die Herberge brannte in der Nacht auf Dienstag, 13. Februar, komplett nieder. 31 Menschen retteten sich ins Freie. 

Heilbronnerinnen sterben bei Hostelbrand: Technischer Defekt?

Nach Angaben von SIAF-Pressesprecherin Tiina Bieber haben die Ermittler nun ein klareres Bild von den Ereignissen. Ein technischer Defekt erscheint demnach als unwahrscheinlich. Schon zuvor hatten die Ermittler Batterien von Elektrofahrrädern als Brandursache ausgeschlossen. Diese parkten draußen auf der Terrasse. Ein Brandhund habe den Tatort untersucht, teilt Bieber in einer E-Mail mit. Es ergaben sich keine Hinweise auf brennbare Flüssigkeiten.

„Das Feuer brach in einem unbeheizten Schuppen aus, der sich auf der Terrasse an einem Ende des Gebäudes befand“, erklärt der zuständige Ermittler Timo Naskali. Am wahrscheinlichsten sei es, dass die Asche eines Lagerfeuers, die im Laufe des Abends in den unbeheizten Schuppen gebracht worden war, den Brand verursachte. Die Asche sei zuvor mit Schnee gekühlt worden.

Hostelbrand in Finnland: Zeugen hören keine Feuermelder 

Das Baumaterial des Schuppens habe die Ausbreitung der Flammen begünstigt. „Zumindest das Dach scheint aus Holzbrettern bestanden zu haben. Zwischen den Brettern befanden sich Lücken, die es dem Feuer ermöglichten, sich schnell auf die darüber liegende Galerie auszubreiten“, erklärt der Ermittler weiter. Ein externer Reiseveranstalter habe den Schuppen auf der Terrasse genutzt. In dem Raum sei in erster Linie Camping- und Outdoor-Ausrüstung aufbewahrt worden.

Die Ermittlungen zum Unglück dauern an. Mit dem Abschluss sei in neun bis zwölf Monaten zu rechnen. Im Zuge der Untersuchungen prüft die SIAF unter anderem, welche Feuermelder genau im Hostel verwendet wurden. „Da das Feuer außerhalb des Gebäudes ausbrach, ist es möglich, dass der Alarm drinnen zumindest verzögert ausgelöst wurde“, sagt Naskali. Keiner der Zeugen, die bisher befragt worden seien, habe einen Feueralarm gehört. „Der Brandschutz ist eines der Themen, die wir im Rahmen unserer Ermittlungen noch untersuchen.“ Die SIAF gehe außerdem der Frage nach, wie die Asche von Lagerfeuern normalerweise entsorgt werde.

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