Wie die Heilbronner Hotel- und Gastro-Branche von der EM 2024 profitierte
Einige Gastronomie-Betriebe in Deutschland haben von der EM 2024 mehr profitiert als andere. Auch in Heilbronn und Umgebung hing der Erfolg besonders von einem Faktor ab.
Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland hat dem Gastgewerbe nach Ansicht des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga „erwartungsgemäß keine Umsatzzuwächse“ beschert. Wie der Verband mitteilte, sagten in einer Unternehmensumfrage 88 Prozent, dass sie keine positiven Effekte durch die EM verzeichnen konnten. Nur für 8,1 Prozent ergaben sich demnach positive Impulse durch das Fußballturnier. Auch in Heilbronn ergibt sich ein gemischtes Bild.
Hast die Gastronomie von der EM 2024 profitiert? Große Unterschiede in der Branche
Dabei gab es je nach Standort und Art des Betriebs große Unterschiede. Bei den Kneipen, Bars und Biergärten zeigten sich 32,1 Prozent zufrieden. "Das überrascht uns nicht. Es profitieren vor allem die Betriebe, die Public Viewing im Lokal anbieten können und wollen", zieht Daniel Ohl, Pressesprecher des Deutschen Hotel und Gaststättenverband (Dehoga) Bilanz. "Im gehobenen Speiselokal passt das Public Viewing aber nicht zum Konzept so Ohl. Diese Betriebe wären in der Regel während der EM eher schwächer besucht gewesen als zu den üblichen Zeiten.
Insgesamt habe das Land aber mittel und langfristig von der EM profitiert. "Es ist uns gelungen, Deutschland und Baden-Württemberg positiv zu präsentieren", ist sich Daniel Ohl sicher. Die Gäste haben uns als guter Gastgeber erlebt das sollte man nicht unterschätzen", betont der Dehoga-Pressesprecher. Das gelte vor allem auch für die Städte wie Stuttgart, Ludwigsburg, Donaueschingen oder Freudenstadt, in denen EM-Teilnehmer untergebracht waren.
EM 2024: Ludwigsburg schwärmt von belgischen und schottischen Fans
In Ludwigsburg ist man durchweg angetan vom belgischen EM-Team, das im Schlosshotel Monrepos untergebracht war. "Das belgische Fernsehen berichtete mehrfach live von verschiedenen Sehenswürdigkeiten in Ludwigsburg, und im Instagram-Account des Fußballverbandes gab es zahlreiche Posts und Stories direkt aus Ludwigsburg", freut sich Elmar Kunz, stellvertretender Geschäftsführer des Tourismusverbands der Stadt über den Werbeeffekt.
Auch belgische Fans hätten in der Stadt gewohnt, daneben hätten zahlreiche Schotten und einige ungarische Fans ihr Domizil in der Stadt aufgeschlagen. Beide Mannschaften trugen Vorrundenspiele in Stuttgart aus. "Vor allem die Schotten sorgten mit Dudelsack und Kilt für ein überaus fröhliches Flair in der Stadt und erfreuten Hoteliers und Gastronomie", schildert Kunz.
Ansturm auf Public Viewing: Auch Heilbronn profitierte von der EM 2024
"Auch wir haben in kleinem Rahmen von Hotelgästen profitiert, die im Umfeld der EM gekommen sind", sagt Marcel Küffner. Für seine Hotelgäste hat her im Nebenraum des Parkhotels einen Public-Viewing-Raum eingerichtet. "Dort war auch immer etwas los", so der Geschäftsführer.
Deutlich mehr los war aber im Weingarten der Weingärtnergenossenschaft Heilbronn, in dem Küffner im Innenhof ein großes Public Viewing anbot. "Bei Deutschlandspielen war es brechend voll", schildert der Parkhotel-Geschäftsführer. "Besser konnte es nicht laufen", ergänzt sein Kollegen Thomas Aurich, Geschäftsführer des Food-Court Heilbronn. Bei Deutschland-Spielen zählte Aurich weit über 1300 Fans. Nur das durchwachsene Wetter und das Ausscheiden der Deutschen Nationalmannschaft im Viertelfinale trübten die Stimmung ein wenig.