175 Jahre Handwerks-Betrieb in Heilbronn: Stuckateure „E.+E. Weber“ feiern besonderes Jubiläum
Seit sechs Generationen ist das Geschäft „E.+E. Weber“ Stuckateurbetrieb in Böckingen in Familienhand. Die siebte Generation ist auch schon im Betrieb. Ein Blick auf 175 Jahre.

Betriebsjubiläen gibt es viele. Für 25, 50 oder gar 100 Jahre feiern sich Betriebe. Ein Stuckateurbetrieb aus Heilbronn schaffte es in diesem Jahr aber gleich auf 175 Jahre. Bei „E.+E. Weber“ in Böckingen freuen sich Inhaber Frank Holderrieth mit seiner Frau Angelika und Sohn Nils 2025 über dieses besondere Jubiläum.
Mit einer Feier mit Mitarbeitern, Kunden, Geschäftspartnern und der Familie im November ließ der Betrieb sich hochleben. Auch Handwerkskammer-Präsident Ralf Rothenburger gratulierte und überreichte eine Urkunde.
175 Jahre „E.+E. Weber“ Stuckateurbetrieb in Böckingen: Handwerksgeschäft 1850 gegründet
1850 gründete Christian Weber in Böckingen einen „Weißputzer“-Betrieb, wie das Stuckateurhandwerk damals noch genannt wurde, erklärt Frank Holderrieth. Ein genaueres Gründungsdatum ist nicht überliefert. Zwischen 1800 und 1900 wuchs Heilbronn beachtlich. Es wurde viel gebaut und der Handwerker viel gebraucht. Der Gründer übergab den Betrieb dann an seinen Sohn, ebenfalls Christian Weber, erzählt Frank Holderrieth weiter, ehe er in dritter Generation an Hermann Weber übergeben wurde.
Kurz nach Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Haus in der Mühlstraße in Böckingen gebaut, in dem der Betrieb bis heute ansässig ist. Vorher war der Sitz an anderer Stelle in Böckingen. Wo genau könne nicht mehr nachvollzogen werden, sagt Angelika Holderrieth.
Böckinger Stuckateurbetrieb „E.+E. Weber“: Blütezeit nach dem Zweiten Weltkrieg
Die Söhne Hermann Webers, Emil und Erwin, deren Vornamen das „E.+E“ im Namen des Stuckateurbetriebs zu verdanken ist, übernahmen nach dem Zweiten Weltkrieg das Geschäft. Die Zeit der beiden Brüder beschreibt Frank Holderrieth als Blütezeit des Betriebs. Nach der Zerstörung von Heilbronn im Krieg gab es im Baugewerbe viel zu tun. Zu Hochzeiten zählte das Geschäft 30 bis 40 Mitarbeiter.
Emil und Erwin Weber übergaben den Betrieb an ihren Neffen Manfred Messer, der 2001 das Geschäft an seinen Schwiegersohn Frank Holderrieth übertrug. Mit ihm hat die sechste Generation den Familienbetrieb inne. Den Betrieb beschreibt Frank Holderrieth als sehr stabil in den vergangenen 30 bis 40 Jahren. Das Geschäft und die Auftragslage haben immer nur leicht geschwankt, wie auch die Mitarbeiterzahl, die in dieser Zeit zwischen acht und 15 lag. Heute sind zehn Mitarbeiter bei „E.+E. Weber“ beschäftigt.
„E.+E. Weber“ Stuckateure in Böckingen: Siebte Generation im Handwerksbetrieb
Danach gefragt, ob man für einen so lange bestehenden Betrieb eine besondere Verantwortung spürt, entgegnet Frank Holderrieth eher nüchtern: „Es ist schon eine Aufgabe, wenn der Betrieb so alt ist, dass man ihn auch erfolgreich weiter führt.“ Man habe heute viele Aufträge im Privatumfeld, ein paar Firmenkunden. Tätig sei man neben Heilbronn vor allem auch im westlichen Landkreis.
Mit Sohn und Stuckateurmeister Nils ist seit April auch die siebte Generation im Betrieb tätig. Der heute 24-Jährige soll den Betrieb eines Tages übernehmen. „So ist der Plan“, sagt Frank Holderrieth.
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