E-Scooter-Fahrer im Visier der Polizei: Zahlreiche Verstöße in Heilbronn

Angetrunken, zu zweit oder mit dem Handy: E-Scooter-Fahrer sind nicht selten riskant unterwegs. Auch in Heilbronn hat die Polizei in den vergangenen Tagen eine Reihe an Verstößen festgestellt. Im Rahmen einer großangelegten Verkehrskontrolle nahmen die Ermittler besonders die Fahrer auf den elektrischen Rollern ins Visier – und testeten diese auf Fahrtüchtigkeit.  

Polizei führt große Verkehrskontrolle in Heilbronn durch – Schwerpunkt auf E-Scooter-Fahrern 

Von Freitagabend bis in die frühen Morgenstunden am Samstag führten Polizisten von mehreren Revieren im Heilbronner Stadtgebiet Kontrollen durch. Auch die Polizeihundeführerstaffel, die Verkehrspolizeiinspektion Weinsberg sowie Streifen der Bundespolizeiwaren im Einsatz. Die Bilanz: Insgesamt wurden 219 Fahrzeuge und knapp 300 Personen kontrolliert. Dabei konnten zahlreiche Verstöße festgestellt werden, wie aus einer aktuellen Pressemeldung hervorgeht. 

Mittels einer Liste hat die Polizei die wichtigsten Ereignisse der Nacht zusammengefasst. Demnach gab es zwischen 22 Uhr und 5 Uhr: 

• zehn Fälle von Fahren unter Alkoholeinfluss im ordnungswidrigen Bereich (0,5 bis 1,1 Promille), darunter eine Blutentnahme
• fünf Fälle von Fahren unter THC-Beeinflussung über dem Grenzwert
• zwei Fälle von Fahren unter der Wirkung anderer berauschender Mittel (Kokain)
• elf Fälle von Trunkenheit im Verkehr nach § 316 StGB, davon drei unter Beeinflussung von Betäubungsmitteln und acht unter Alkoholeinfluss
• einen Verstoß gegen das Alkohol- und Cannabisverbot für Fahranfänger
• drei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz
• einen Fall von Fahren ohne Fahrerlaubnis
• drei Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz
• einen Verstoß gegen die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung
• zwei Fälle von Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte im Rahmen der Kontrollen

Besonderer Fokus lag bei den Kontrollen auf den E-Scooter-Fahrern. Bei diesen wurde eine besonders markante Zahl von Verstößen registriert, erklärt die Polizei: Insgesamt gingen 16 von 19 der durchgeführten Blutentnahmen auf E-Scooter-Fahrer zurück. Von den zehn Fällen von Fahren unter Alkoholeinfluss betrafen acht Fälle Fahrende von E-Scootern.

„Schwache Verkehrsteilnehmer“: Warum die Polizei Heilbronn den Fokus auf E-Scooter-Fahrer legt

Dabei gelten E-Scooter-Fahrer im Verkehr als besonders gefährdet. Auch deshalb stimmt der Bundesrat derzeit über neue Regelungen für die Verkehrsteilnehmer ab. Ähnlich wie Radfahrer und Motorradfahrer zählen sie zu den „schwachen Verkehrsteilnehmern“, da sie keine schützende Karosserie um sich haben. Zudem können Fahrer durch die hohe Geschwindigkeit und die kleine, instabile Bauweise Schwierigkeiten haben, die Elektroroller bei plötzlichen Ausweichmanövern sicher zu kontrollieren.

Gerade unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol wird das schnell zum Problem. Die Polizei Heilbronn spricht deshalb eine eindringliche Warnung aus und weist erneut darauf hin, dass das Fahren in einem solchen Zustand die Sicherheit im Straßenverkehr erheblich gefährdet. Besonders in der dunklen Jahreszeit sind E-Scooter nicht immer gut sichtbar, was das Risiko von Unfällen mit Autos oder anderen Verkehrsteilnehmern erhöht.

„Werden unsere Kontrollen fortsetzen“: Polizei hat E-Scooter-Fahrer weiter im Blick

Um die Sicherheit im Heilbronner Straßenverkehr zu erhöhen, versichern die Ermittler: „Wir werden unsere Kontrollen im Zuständigkeitsbereich weiterhin fortsetzen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und rechtswidriges Verhalten konsequent zu ahnden“.

Polizei-Bilanz 2025: Zahlreiche schwere Unfälle mit E-Scootern in Heilbronn – einer tödlich

Denn allein im Jahr 2025 kam es bisher im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums zu 157 Unfällen mit E-Scootern. Nicht einberechnet sind dabei auch Unfälle, bei denen es keine Verletzten gab. Trotzdem zeigt diese Zahl eine Steigerung von 20 Prozent zum Vorjahr, erklärt die Polizei. Bei den Unfällen mit E-Scootern im Jahr 2025 wurden 137 Personen verletzt, darunter neun schwer. Eine Person starb bei einem Unfall im Juli. Knapp 90 Prozent der Verletzten waren E-Scooter-Lenker.

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