Bei Alarm fliegt Drohne zum Einsatzort – Unterstützung für Feuerwehr Heilbronn
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Bei jeder Alarmierung in der Heilbronner Kernstadt startet bald eine Drohne und kommt mit den Einsatzkräften an. Was hinter dem Forschungsprojekt von Hochschule und Berufsfeuerwehr steckt.
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Die Berufsfeuerwehr Heilbronn bekommt bald besondere Unterstützung bei Einsätzen in der Kernstadt: Während die Mitglieder der Wehr von der Wache aus bei Alarmen zum Einsatzort fahren, fliegt eine Drohne vom Bildungscampus aus automatisch dorthin. Gerade werden noch letzte Fragen zum Datenschutz geklärt, dann geht es los. Hinter dem Projekt steht eine Kooperation von Feuerwehr und Hochschule Heilbronn, es läuft bis Ende des Jahres.
Drohne für Heilbronner Feuerwehr soll bei allen Alarmen dabei sein
Drohnen bei der Feuerwehr sind nicht neu. Dass ein Fluggerät automatisch den Einsatzort anfliegt schon – bislang kommen sie erst mit den Einsatzkräften an.
Ulrich Straus und Philipp Senfft, Wissenschaftler am Techcampus Sontheim der Hochschule Heilbronn, schwärmen von ihrem Projekt: Die Drohne hat eine Reichweite von zehn Kilometern und soll vom Bildungscampus aus Einsätze in der Kernstadt selbstständig ansteuern. Zunächst mal solle sie tatsächlich bei allen Alarmen dabei sein, sagen die Wissenschaftler. Letztlich geht es in Absprache mit der Feuerwehr auch darum zu schauen, wo ein Flug tatsächlich Sinn macht.
Drohnen sind bei vielen Feuerwehren schon im Einsatz. In Heilbronn bekommt die Feuerwehr künftig automatisch Unterstützung aus der Luft.
Foto: dpa (Symbolbild)
Drohne kommt allein zum Einsatzort – Mehrwert für Feuerwehr Heilbronn
Wenn die Feuerwehr am Einsatzort ankommt, sind die Mitglieder schon mit Informationen versorgt. Die Idee der Drohne: „Sie muss der Feuerwehr einen Mehrwert bieten“, sagt Philipp Senfft. Darum solle es bei dem Forschungsprojekt gehen. Um im Laufe der Zeit zu erfahren, wo es diesen Mehrwert gibt, fliegt sie erst einmal immer los – später dann nur noch dann, wenn es notwendig ist.
Ausgestattet ist die Drohne mit Videokamera und Infrarotsensor, die Daten am Einsatzort sollen in Echtzeit übertragen und nicht auf einem Chip gespeichert werden - während des Flugs, so die Wissenschaftler, werden keine Daten übermittelt. Vor der Auswertung werden Personen unkenntlich gemacht, Kennzeichen auch, so die Wissenschaftler. Was alles genau wegen des Datenschutzes anonymisiert werden muss, werde gerade geklärt. Erst wenn diese Punkte abgehakt sind, fliegt sie bei Einsätzen los.
Stellen das Projekt der Hochschule Heilbronn vor, bei dem zukünftig eine Drohne autonom zu Einsätzen der Feuerwehr fliegt: Philipp Senfft (links) und Ulrich Straus.
Foto: Gajer, Simon
Die Drohne lernt: Nach Einsätzen in Heilbronn werden Daten ausgewertet
Die anonymisierten Daten werden nach Angaben der Hochschule ausgewertet, Künstliche Intelligenz (KI) kommt dabei zum Einsatz. Aus wissenschaftlicher Sicht ist durch diese besondere Feuerwehr-Drohne später vieles denkbar: Philipp Senfft gibt als ein Beispiel einen Unfall am Wasser. Die Drohne könne aufgrund der Strömung berechnen, wo die Person kurz nach der Alarmierung sein könnte.
Zudem könnte die Drohne bei einem Flächenbrand selbstständig ermitteln, wie groß das Feuer sei, sagt Ulrich Straus. „Wir wollen die Einsatzsituation verbessern.“ Am Ende könnten dann auch Ressourcen geschont werden, so die Hoffnung.
Schornstein im Winter: Feuerwehr-Drohne muss lernen, dass das kein Brand ist
Und die KI soll lernen: Nicht alles, was im Winter warm ist, gehört zu einem Brand, der gelöscht werden muss. Ein Schornstein eben nicht, sagen die Mitarbeiter der Hochschule Heilbronn. „Die KI muss erkennen, was relevant ist“, betont Philipp Senfft.
Bei der Lüftung in einem kleinen Kasten auf dem Dach der Akademie für Innovative Bildung und Management versteckt: Eine Drohne startet zukünftig bei Einsätzen der Feuerwehr in der Stadt Heilbronn und fliegt autonom zum Einsatzort.
Foto: Gajer, Simon
Die Drohne hat ihre Station auf dem Dach der Akademie für Innovative Bildung und Management (AIM), wo sie vom Wind geschützt startet. Passt das Wetter, ist es nicht zu stürmisch, ist die Batterie voll, geht es bei jedem Alarm los, so Ulrich Straus und Philipp Senfft. Da die GPS-Daten allerdings nicht immer passen, können die Einsatzkräfte in der Leitstelle die Drohne am Ende bei Bedarf per Joystick steuern.
Drohne für Heilbronner Feuerwehr: So kam es zum Projekt
Zum Projekt gekommen ist es durch Schwarz Campus Service (SCS), das für den Bildungscampus verantwortlich ist. Ein Team sei für den zukünftigen Bildungscamps West zuständig, wo später keine Autos fahren, dafür viele autonome System unterwegs sein sollen, sagt Ulrich Straus von der Hochschule Heilbronn. Ein SCS-Mitarbeiter kennt Ulrich Straus schon länger und hakte nach, ob es etwas Passendes geben könnte. Als Hochschule für angewandte Wissenschaften sollte ein Projekt herauskommen, „das der Bevölkerung einen Mehrwert“ bietet. Außerdem, so die Hoffnung, helfe es, die Technologie zu vermitteln.
Sicherheit geht vor: Drohne der Hochschule Heilbronn hat Fallschirm
Auch an Sicherheit ist gedacht: Das System sei so ausgelegt, sagen die Mitarbeiter der Hochschule, dass die Drohne rechtzeitig zur AIM zurückkommt. Um einen Absturz zu verhindern, hat sie einen Fallschirm.
Bewährt sich die Drohne, können sich Philipp Senfft und Ulrich Straus vieles vorstellen: Die Feuerwehr könnte beispielsweise Ersatzakkus mitbringen, damit die Drohne länger am Einsatzort bleiben kann. Mehrere Fluggeräte beziehungsweise Ladestationen können in der Kernstadt stationiert sein. Derzeit muss die Drohne immer wieder zurück zur AIM und zentimetergenau landen - sonst wird sie nicht aufgeladen.
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