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Hundekot-Entsorgung in Heilbronn-Biberach: Bürger fordern mehr Mülleimer

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In Biberach sorgt ein Thema für Ärger: Hundebesitzer kritisieren fehlende Kotbeutelspender und Mülleimer entlang der Spazierwege. Eine Anwohnerin schildert, wie schwierig der Alltag mit Hund dadurch wird.


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Seit Jahren sorgt ein Thema in Biberach immer wieder für Gesprächsstoff – besonders unter Hundebesitzern. Wer morgens mit dem Hund durch die Felder rund um den Ort spaziert, sucht vergeblich nach Mülleimern oder Kotbeutelspendern.

Was einfach klingt, wird für viele zur täglichen Herausforderung: Wohin mit dem vollen Beutel, wenn weit und breit keine Entsorgungsmöglichkeit in Sicht ist?

Mangel an Mülleimern für Hundekot sorgt in Biberach weiterhin für Unmut

Hundebesitzerin Claudia Klumpp kritisiert deutlich die Situation der Entsorgungsmöglichkeiten für Hundekot in Biberach. Auf den Feldwegen rund um den Heilbronner Stadtteil habe es lange weder Kotbeutelspender noch  Mülleimer gegeben.

Erst nachdem Beschwerden laut wurden, sei zumindest ein Spender am Eingang des Feldweges vom Förstle aufgestellt worden. Allerdings ohne Mülleimer. Was dazu geführt hat, dass die Beutel achtlos auf den Boden geworfen wurden. Mittlerweile ist dort ein Mülleimer angebracht worden.

Am Eingang des Feldweges am Förstle wurde ein Hundekotbeutelspender ohne Mülleimer angebracht. Nachdem die gefüllten Hundekotbeutel unter den Spender gelegt wurden, hat ein Biberacher Bürger einen Mülleimer aufgestellt.
Am Eingang des Feldweges am Förstle wurde ein Hundekotbeutelspender ohne Mülleimer angebracht. Nachdem die gefüllten Hundekotbeutel unter den Spender gelegt wurden, hat ein Biberacher Bürger einen Mülleimer aufgestellt.  Foto: Glaser, Paul

Biberacher Bürger ergreifen Initiative: Müllbeutel und Mülleimer selbst angebracht 

Ein neuer Spender rund 500 Meter weiter wurde ebenfalls ohne Abfallbehälter angebracht. Manche Spaziergänger helfen sich mit provisorisch aufgehängten Müllbeuteln. „Es kann nicht sein, dass man Beutel beim Bürgeramt ausgibt, aber keine Möglichkeit zur Entsorgung bietet. Das ist weder bürgerfreundlich noch hygienisch“, sagt Klumpp.

Die Hundebesitzerin hat sich sogar extra einen Behälter gekauft, den sie am Gürtel trägt, um volle Beutel mitnehmen zu können. „Aber schön ist das nicht. Und es ist verständlich, dass viele ihre Beutel dann einfach irgendwo entsorgen“, gibt sie zu bedenken. Auch sie kritisiert Mitmenschen, die Hinterlassenschaften ihrer Hunde nicht beseitigen. „Doch wer Ordnung verlangt, muss auch für Rahmenbedingungen sorgen. Ich finde es eine absolute Unverschämtheit, dass man Hundesteuer kassiert, ohne eine Gegenleistung zu bieten“, sagt sie.

Claudia Klumpp mit ihrem Flat Coated Retriever Ivo an einem der beiden Hundekotbeutelspender. Die Bürger helfen sich mit selbst angebrachten Mülltüten.
Claudia Klumpp mit ihrem Flat Coated Retriever Ivo an einem der beiden Hundekotbeutelspender. Die Bürger helfen sich mit selbst angebrachten Mülltüten.  Foto: Glaser, Paul

Wohin mit dem Müll? Nicht nur Hundekotbeutel sind das Problem

Auch Sitzbänke auf den Feldwegen seien ohne Mülleimer ausgestattet. Früher habe es mehr gegeben, meint sie. Heute dagegen sei es nahezu unmöglich, unterwegs Abfall loszuwerden – ob Hundekot oder Vesperverpackung. Das führe dazu, dass Müll einfach in die Natur geworfen werde.

In Brackenheim-Meimsheim hat Klumpp eine gute und funktionierende Lösung gesehen: einen Kotbeutelspender mit Mülleimer und Klappe gegen Gerüche und Fliegen. „So etwas wäre hier wünschenswert“, meint sie. Laut ihrer Beobachtung weichen viele Biberacher auf Spielplätze oder Bushaltestellen aus, um dort ihre Beutel loszuwerden. „Das ist verständlich, aber nicht optimal. Besonders wenn es wärmer wird.“

Konkrete Vorschläge für mehr Hundekotstationen an stark frequentierten Wegen

An Vorschlägen in Biberach mangelt es ihr nicht: An den Eingängen zu Spazierwegen, etwa Richtung Waldschänke, Bad Wimpfen, Bonfeld, am Rosenberg, der nach Obereisesheim führt, oder im Neubaugebiet sollte jeweils ein Spender mit Mülleimer stehen. Besonders die ersten 100 Meter vom Wohngebiet aus seien wichtig, da Hunde sich meist direkt zu Beginn des Spaziergangs erleichtern.

Ein weiteres Argument liefert sie zum Schluss: Allein in ihrer direkten Nachbarschaft zählt sie über 20 Hunde. Bei rund 6500 Einwohnern im Ort dürfte die Zahl der Hunde erheblich sein – und damit auch die Einnahmen aus der Hundesteuer. „Da darf man schon erwarten, dass das Geld sinnvoll investiert wird“, sagt Claudia Klumpp abschließend.

Stadt Heilbronn sieht Situation als ausreichend: „Stationen sind nur als Ergänzung gedacht“

Die Stadt Heilbronn sieht dagegen kein Problem in Biberach. „Laut der Allgemeinen Polizeiverordnung der Stadt Heilbronn ist Hundekot unverzüglich grundsätzlich im privaten Restmüll zu entsorgen. Deshalb muss nicht zwingend an jedem Spender ein öffentlicher Abfalleimer angebracht sein“, schreibt die Stadt auf Stimme-Anfrage. 

Die Verwaltung verweist auch darauf, dass grundsätzlich jedes Bürgeramt Hundekotbeutel zur Abholung bereithalte. Im Biberacher Bürgeramt lägen die Beutel gemeinsam mit den Gelben Säcken aus und würden dort auch rege mitgenommen. Die Hundebeutelstationen seien daher lediglich als Ergänzung gedacht.

Zudem erklärte die Stadt, dass die Aufstellung der Hundebeutelstationen grundsätzlich an Patenschaften gebunden sei. Wenn sich weitere Paten oder Patinnen finden, könnten auch zusätzliche Stationen eingerichtet werden. 


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