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Gefängnisalltag während der Sanierung: Eine Herausforderung für Personal und Inhaftierte

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Die laufende Sanierung der JVA Heilbronn fordert Personal und Inhaftierte gleichermaßen. Zwischen Baulärm und Sicherheitsvorgaben muss der Gefängnisbetrieb weiterlaufen. Wie das gelingt, erklärt Anstaltsleiter Andreas Vesenmaier.


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Die laufenden Bauarbeiten in der JVA Heilbronn stellen den Alltag hinter Gittern vor große Herausforderungen. Den Betrieb unter diesen Bedingungen aufrechtzuerhalten, sei eine anspruchsvolle Aufgabe, betont Anstaltsleiter Andreas Vesenmaier: „Unsere Mitarbeitenden müssen die Sicherheit gewährleisten, koordinieren und betreuen – rund um die Uhr.“

Besonders belastend: der Baulärm. Er trifft nicht nur die Bediensteten, sondern auch die Inhaftierten. „Immerhin gibt es zur Mittagszeit eine Stunde Ruhe“, so Vesenmaier. Lärmschutzvorgaben müssten eingehalten werden – eine zusätzliche logistische Aufgabe im ohnehin komplexen Gefüge.

Bauarbeiten in der JVA Heilbronn – für Personal und Inhaftierte eine Herausforderung  

Die Bauarbeiten verlangen höchste Flexibilität. „Unsere Bediensteten müssen ohnehin wachsam sein – jetzt kommt der Baulärm noch dazu“, sagt Vesenmaier. „Man darf nicht vergessen: Die Gefangenen leben hier. Sie können abends nicht einfach nach Hause gehen.“ Taktgenaue Abläufe gehören zum Gefängnisalltag. Baustellen erzwingen neue Laufwege, Übergangslösungen und eine permanente Anpassung der Dienstpläne.

Zusätzlich muss die Baustelle selbst bewacht werden – auch das bindet Personal. „Ich bin dankbar für die Mannschaft, die das alles mitträgt“, so der Leiter. Bislang habe es noch keine einzige Beschwerde gegeben.

Lob vom Heilbronner JVA-Leiter gibt es auch für die Insassen 

Lobende Worte findet Vesenmaier auch für die Inhaftierten: „Sie haben voll mitgezogen, schon bei der Räumung des Ostflügels.“ Die Leitung habe frühzeitig informiert, teilweise per Schreiben, und versucht, die Gefangenen aktiv in den Prozess einzubeziehen. „Wir wollten niemanden einen Tag vorher vor vollendete Tatsachen stellen.“

Gefangene wurden im Rahmen der Sanierung des Ostflügels bereits verlegt, teilweise nach Schwäbisch Hall, teilweise nach Stuttgart. Als einen „dynamischen Prozess“ beschreibt Vesenmaier das. Die Inhaftierten müssten auf die Verlegung vorbereitet werden, hinter jedem Insassen stecke eine Persönlichkeit und oft auch eine Familie, die sich darauf einstellen müsse.

Bessere Kameras und Co.: Drei Millionen Euro fließen in Sicherheitstechnik in Heilbronner JVA

Um künftig schneller reagieren zu können, sollen zentrale Anlaufstellen eingerichtet werden. Einzelbüros auf den Stockwerken werden im Zuge der Bauarbeiten aufgelöst und durch zentrale Büros ersetzt – für bessere Kommunikation, vor allem bei sicherheitsrelevanten Informationen.

Abgesehen davon fließen rund drei Millionen Euro in die Modernisierung der Sicherheitstechnik. Unter anderem werden hochauflösende Kameras installiert. Auch Maßnahmen zum Schutz vor äußeren Angriffen sind geplant – etwa gegen Drohnenflüge oder Gegenstände, die über die Gefängnismauern geworfen werden. Konkrete Details bleiben aus Sicherheitsgründen unter Verschluss.

„Wir arbeiten auch für die nächste Generation – für die, die später einmal hier arbeiten wird“, so Vesenmaier. In den Bauarbeiten sieht der Anstaltsleiter ein Bekenntnis, das die JVA Heilbronn auch weiterhin ihren Platz in der Stadt haben wird und der Standort für die nächsten 100 Jahre gesichert sein dürfte.




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